Im Januar 2018 – also vor exakt 3 Jahren – haben wir dann an dieser Stelle bekanntgegeben, dass wir (d-uo) die KR-Meldung mit einer eigenen Datenbank kombinieren können (1). Im Mai 2018 war es dann soweit. Die ersten KR-Meldungen wurden über das System von d-uo übermittelt. Bis dato haben die Mitglieder von d-uo über 7.000 Neuerkrankungen aus dem urologischen Gebiet in das System dokumentiert. Dabei liegt die Datenhoheit (anders als bei anderen Anbietern) zu 100% bei d-uo und seinen Mitgliedern (2). Damit ist auch ein Höchstmaß an Datensicherheit garantiert.
Krebsregister
Das Krebsfrüherkennungs- und Krebsregistergesetz (KFRG) hat bereits 2013 allen Bundesländern den Aufbau von klinischen KR aufgegeben. Eine Meldepflicht von Tumorerkrankungen besteht für Ärztinnen und Ärzte bereits seit Mitte 2014 – bei Nichtbeachtung handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld bis zu 50.000 € geahndet werden kann. Seit 2014 werden die KR auch durch die Krankenkassen finanziell gefördert. Diese Förderung ist an 43 Kriterien geknüpft. Zum Ende 2019 hatten lediglich 4 von 18 KR alle Förderkriterien erfüllt (3). Zum Ende 2020 werden voraussichtlich nur 8 KR alle Förderkriterien erfüllen. Eine weitere Förderung der KR seitens der Krankenkassen ist aber ab 2021 an die vollständige Erfüllung der Förderkriterien gebunden. Insofern dürfte es weitere Verzögerungen der offenbar ohnehin schon rückständigen Zahlungen an die KR und somit auch an die meldenden Ärztinnen und Ärzte geben.
Wirtschaftlichkeit
Das KR vergütet die Erstmeldung einer uro-onkologischen Tumorerkrankung prinzipiell mit 18 €, wobei die eben genannten Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Als einziger Anbieter vergütet d-uo seinen Mitgliedern zusätzlich zur KR-Vergütung garantierte 18 €. Dieses Honorar wird am Ende eines jeden Quartals ausgezahlt – und das hat bisher auch immer geklappt. Insgesamt wurden von d-uo bis Mitte 2020 bereits über 100.000 € ausgeschüttet (4).
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Erschienen am 26.04.2024 • Es gibt mehr Geld für die Meldung von Krebserkrankungen an Krebsregister. Auch d-uo erhöht bei urologischen Tumorerkrankungen. Mehr dazu hier!
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Wissenschaftlichkeit
Die Ergebnisse der kombinierten KR-Meldungen werden von d-uo unter dem Studiennamen VERSUS (VERSorgUngsStudie) publiziert. Es handelt sich dabei um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. Die VERSUS-Studie wurde von der Ethikkommission Berlin positiv bewertet.
Die ersten Auswertungen der VERSUS-Studie haben eine erwartbare Verteilung der neudiagnostizierten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet erbracht: Prostatakarzinom (63,2%), Urothelkarzinom (24,2%), Nierenzellkarzinom (7,9%), Hodentumor (4,1%) und Peniskarzinom (0,7%). Zunehmend kommen wir in die Lage, spannende Fragen hinsichtlich Diagnostik und Therapie der genannten Tumorerkrankungen beantworten zu können. Dies betrifft nicht nur die neudiagnostizierten Tumorerkrankungen, sondern auch Verläufe über die Zeit (5).
Die VERSUS-Studie von d-uo wurde anlässlich des Deutschen Urologenkongresses 2020 mit dem Ernst-Fürstenheim-Förderpreis ausgezeichnet. In diesem Jahr erwarten wir einen Anstieg der in das System von d-uo dokumentierten neudiagnostizierten Tumorerkrankungen auf mehr als 10.000.
Dr. med. Robert Schönfelder
Urologie Schönfelder Straßer
Fuhlsbüttler Straße 182
22307 Hamburg
Tel.: 040/6903090
E-Mail: info@die-urologen.net
Homepage: www.die-urologen.net
(1) IQUO 2.0 – ein Zwischenstand. JOURNAL ONKOLOGIE 2018;1:57.
(2) Doehn C et al. JOURNAL ONKOLOGIE 2020;1:73-75.
(3) www.prognos.com (aufgerufen am 1.1.2021)
(4) Doehn C. UroForum 2020;8(20):13-14.
(5) Johannsen M et al. Uro News 2020;24(1): 14-16.