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Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)

Palma Pelaj

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
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Im Jahr 2010 erkrankten in Deutschland über 16.000 an Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom). Erkrankungs- und Sterberaten sind nahezu identisch. Im Vergleich zu anderen Tumorarten weist das Pankreaskarzinom die niedrigste Überlebensrate auf und ist derzeit die vierthäufigste Krebstodesursache.
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Was ist Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) ist eine Krebserkrankung, die im Gewebe der Bauchspeicheldrüse beginnt. Die Bauchspeicheldrüse befindet sich im Bauchraum, hinter dem unteren Teil des Magens. Sie setzt Enzyme frei, die die Verdauung unterstützen, und produziert Hormone, die zur Steuerung des Blutzuckerspiegels beitragen. In der Bauchspeicheldrüse können verschiedene Arten von Wucherungen auftreten, darunter bösartige und gutartige Tumoren. Pankreaskarzinome werden nur selten im Frühstadium entdeckt, da diese Erkrankung oft erst dann Symptome verursacht, wenn sie sich bereits auf andere Organe ausgebreitet (Metastasen gebildet) hat.
 
 

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Welche Arten von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt es?

Es gibt 2 Arten von Tumoren, die in der Bauchspeicheldrüse wachsen: exokrine Tumoren und neuroendokrine Tumoren. Etwa 93% aller Bauchspeicheldrüsentumoren sind exokrine Pankreaskarzinome. Die häufigste Art des Pankreaskarzinoms ist das Adenokarzinom. Diese Form der Erkrankung beginnt in den Gängen der Bauchspeicheldrüse (duktales Adenokarzinom).

Bei den übrigen Tumoren der Bauchspeicheldrüse (etwa 7% aller Pankreaskarzinome) handelt es sich um neuroendokrine Tumoren (NETs), auch Pankreas-NETs (PNETs), Inselzelltumor oder Inselzellkarzinom genannt. Einige NETs produzieren übermäßig viele Hormone und werden meist nach dem produzierten Hormon benannt, z.B. ist ein ein Insulinom ein Tumor in einer Zelle, die Insulin produziert.

Wie entsteht Bauchspeicheldrüsenkrebs?

Einige Gene steuern, wann Zellen wachsen, sich in neue Zellen teilen und absterben:
 
  • Gene, die dazu beitragen, dass Zellen wachsen, sich teilen und am Leben bleiben, werden als Onkogene bezeichnet.
  • Gene, die dazu beitragen, die Zellteilung unter Kontrolle zu halten oder Zellen zum richtigen Zeitpunkt absterben zu lassen, werden als Tumorsuppressorgene bezeichnet.
Krebs kann durch DNA-Veränderungen verursacht werden, die Onkogene aktivieren oder Tumorsuppressorgene ausschalten. Die genaue Ursache für die Entstehung von Pankreaskarzinomen ist bislang nicht bekannt, wird aber weiter erforscht. Forschenden ist es jedoch gelungen, einige Faktoren zu ermitteln, die das Risiko für die Entstehung eines Pankreaskarzinoms erhöhen können.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung eines Pankreaskarzinoms?

Folgende Faktoren stellen ein erhöhtes Risiko für eine Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung dar:
 
  • Rauchen (Nikotinabusus)
  • Übergewicht (Adipositas)
  • Diabetes
  • chronische Pankreatitis (chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien
  • erhöhtes Alter
  • familiäre Prädisposition
  • einige verebte genetische Syndrome (z.B. Hereditäres Brust- und Eierstockkrebssyndrom, Hereditärer Brustkrebs, Lynch-Syndrom, Peutz-Jeghers-Syndrom)
     
     

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Welche Symptome können bei Bauchspeicheldrüsenkrebs auftreten?

In den meisten Fällen verursacht Pankreaskrebs zu Beginn der Erkrankung keine Symptome. Ein fortgeschrittenes Pankreaskarzinom kann jedoch folgende Symptome verursachen:
 
  • Schmerzen im Oberbauch
  • Schmerzen im Rücken
  • Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Augen)
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • hell gefärbter Stuhl
  • dunkel gefärbter Urin
  • unbeabsichtigte Gewichtsabnahme
  • Blutgerinnsel im Körper
  • juckende Haut
  • neu auftretender oder sich verschlechtender Diabetes
  • Übelkeit und Erbrechen

Wie wird Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert?

Es ist schwierig, die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs im Frühstadium der Krankheit zu stellen. Das medizinische Personal kann die Bauchspeicheldrüse bei einer Routineuntersuchung nicht auf einen Tumor abtasten. Wenn der Verdacht auf Pankreaskrebs besteht, werden Untersuchungen durchgeführt, um den Verdacht zu bestätigen und eine Diagnose zu stellen.

Folgende Verfahren werden im Rahmen der Diagnostik verwendet werden:
  Folgende bildgebende Verfahren werden bei der Diagnose von Pankreaskrebs verwendet:
 
  • transabdomineller Ultraschall (Sonographie)
  • endoskopischer Ultraschall (EUS)
  • Computertomographie (CT)
  • Kernspintomographie / Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Endoskopisch retrograde Cholangio-Pankreatikographie (ERCP)
  • Laparoskopie (Bauchspiegelung)
     
     

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In welche Stadien wird Bauchspeicheldrüsenkrebs eingeteilt?

Bauchspeicheldrüsenkrebs wird in 5 verschiedene Stadien eingeteilt. Die Diagnose hängt von der Größe und Lage des Tumors ab und davon, ob der Krebs gestreut hat oder nicht:
 
  • Stadium 0: Das auch als Carcinoma in situ bezeichnete Stadium 0 ist durch abnorme Zellen in der Auskleidung der Bauchspeicheldrüse gekennzeichnet. Diese Zellen könnten sich zu einem Tumor entwickeln und auf das umliegende Gewebe übergreifen. Es handelt sich um eine sogenannte Vorkrebsstufe.
  • Stadium I: Der Tumor befindet sich in der Bauchspeicheldrüse.
  • Stadium II: Der Tumor befindet sich in der Bauchspeicheldrüse und hat sich entweder auf nahe gelegene Gewebe, benachbarte Organe oder Lymphknoten ausgebreitet.
  • Stadium III: Der Krebs hat sich auf größere Blutgefäße in der Nähe der Bauchspeicheldrüse ausgebreitet. Er kann auch auf nahe gelegene Lymphknoten übergegriffen haben.
  • Stadium IV: Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs im Stadium 4 hat der Krebs in entfernten Bereichen des Körpers Metastasen gebildet, z. B. auf der Leber, der Lunge oder der Bauchhöhle. Möglicherweise hat er sich auch auf Organe, Gewebe oder Lymphknoten in der Nähe der Bauchspeicheldrüse ausgebreitet.

Wie wird Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt?

Die Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs hängt vom Stadium und der Lokalisation des Tumors sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten oder der Patientin ab. Für die meisten Menschen besteht das erste Ziel der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs darin, den Krebs zu beseitigen. Wenn das nicht möglich ist, liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung der Lebensqualität und der Begrenzung des Krebswachstums oder der Entstehung weiterer Schäden.

 Folgende Optionen stehen bei der Behandlung des Pankreaskarzinoms zur Verfügung:
 
  • Chirurgische Entfernung: Der Teil der Bauchspeicheldrüse, der von Krebs befallen ist, wird entfernt (chirurgische Resektion, R0-Resektion). Auch die Lymphknoten in der Nähe der Bauchspeicheldrüse können entfernt werden. Die operative Entferung der Bauchspeicheldrüse oder eines Teils der Bauchspeicheldrüse wird Pankreatektomie genannt.
  • Strahlentherapie: Mithilfe hochfrequenter Energie werden die Krebszellen abgetötete
  • Chemotherapie: Bei dieser Methode werden Medikamente eingesetzt, die Krebszellen abtöten (medikamentöse Tumortherapie).
  • zielgerichtete Therapie: Diese Therapie richtet sich gegen bestimmte Gene oder Proteine, die das Krebswachstum fördern. Mit Hilfe von Gentests wird festgestellt, ob eine zielgerichtete Therapie im Einzelfall geeignet ist.
  • palliative Therapie
Die Behandlung kann eine Kombination dieser Maßnahmen umfassen. Wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs fortgeschritten ist und keine Chance mehr auf Heilung besteht, wird eine Therapie zur Linderung der Symptome (Palliativmedizin) durchgeführt.

Weitere Informationen zur Behandlung des Pankreaskarzinoms entnehmen Sie der S3-Leitlinie „Pankreaskarzinom“.

Wie kannn Bauchspeicheldrüsenkrebs vorgebeugt werden?

Folgende Maßnahmen können das Risiko für Pankreaskrebs verringern:
 
  • nicht rauchen
  • gesundes Körpergewicht halten
  • gesunde Ernährung
     
     

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Red. Journal Onkologie

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