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Urologische Tumoren

Dr. rer. nat. Marion Adam

Urologische Tumoren
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Bei urologischen Tumoren handelt es sich um onkologische Erkrankungen der Prostata, Nieren, Harnblase oder des Hodens. Weltweit machen urologische Krebserkrankungen 26% bzw. 13% der Krebsinzidenz und -mortalität aus, wobei beide Zahlen aufgrund des Bevölkerungswachstums und der Alterung der Bevölkerung steigen (1).
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Was sind urologische Tumoren?

Zu den urologischen Tumoren zählen Krebserkrankungen des weiblichen und männlichen Harntraktes und der männlichen Geschlechtsorgane.
Zu den häufigsten onkologischen Erkrankungen der Urologie gehören Tumoren der Prostata, der Blase und der Nieren. Sie treten meist bei älteren Menschen auf. Hodenkrebs ist etwas weniger häufig und betrifft eher junge Erwachsenen und Jugendliche.
Man nimmt an, dass urologische Tumorerkrankungen insgesamt noch zunehmen werden, insbesondere angesichts des zunehmenden Einflusses von Lebensstilfaktoren der modernen Zivilisation wie Rauchen und Übergewicht (1).

Welche urologischen Tumoren gibt es?

Prostatakarzinom

Hierbei handelt es sich um einen Tumor der Prostata. Prostatakrebs ist unter Männern die häufigste onkologische Erkrankung in Deutschland. Viele Prostatakarzinome wachsen langsam und beschränken sich auf die Prostata, wo sie oftmals keine ernsthaften Schäden verursachen. Andere Arten von Prostatakrebs wachsen jedoch aggressiv und können sich schnell ausbreiten.
Prostatakrebs, der in einem frühen Stadium entdeckt wird – wenn er noch auf die Prostata beschränkt ist – hat die besten Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung (2).

Nierenkarzinom

Bösartige Tumore der Niere sind relativ selten und können von verschiedenen Geweben abstammen. Am häufigsten tritt das Nierenzellkarzinom, ein Adenokarzinom der Niere, auf. Bei den meisten Patient:innen ist nur eine Niere betroffen. Männer sind häfiger von der Erkrankung betroffen als Frauen (3).

Nebennierenkarzinom

Das Nebennierenkarzinom ist eine bösartige Entartung der Nebennierenrinde. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung gibt es nur wenige Kliniken, die auf die Behandlung spezialisiert sind.
Dieser Tumor wird oft erst im fortgeschrittenen Stadium entdeckt, da er zunächst keine Beschwerden verursacht. Er ist in 80% der Fälle hormonaktiv. Oftmals wird es erst durch das Auftreten des Cushing-Syndroms oder einer vermehrten Körperbehaarung bei Frauen diagnostiziert. In Deutschland erkranken jährlich etwa 80 bis 150 Patient:innen, meist im mittleren Lebensalter, an einem Nebennierenkarzinom.

Harnblasenkarziom

Karzinome der Harnblase gehören zu den häufigen bösartigen Tumoren. Männer sind 3-mal häufiger betroffen als Frauen, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei über 70 Jahren. Urothelkarzinome machen über 90% aller Harnblasenkarzinome aus.

Hodentumor

Tumoren des Hodens haben in ca. 90% der Fälle ihren Ursprung in den Keimzellen. Man unterscheidet Seminome und Nicht-Seminome. Die restlichen 10% der bösartigen Hodentumoren gehen vom Stütz- und Bindegewebe aus (Leydigzelltumoren, Sertolizelltumoren).
Hodenkrebs ist mit etwa 2% aller Krebsneuerkrankungen eine eher seltene Tumorerkrankung, wobei diese Erkrankung vor allem Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren betrifft.
Die Heilungschancen bei bösartigen Tumoren des Hodens, auch bei Vorliegen von Metastasen, haben sich durch neue Chemotherapien deutlich verbessert.
 
 
 

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Wie wird ein urologischer Tumor diagnostiziert?

Zur Diagnostik von Tumorerkrankungen stehen verschiedene Methoden zur Verfügung:
 
  • körperliche Untersuchung und Anamnese
  • Blutuntersuchungen
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall, CT, MRT, Röntgenaufnahmen
  • Biopsien
  • Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA-Test) bei Prostatakrebs

Wie erfolgt die Therapie von urologischen Tumoren?

Urologische Tumoren sind, wenn sie frühzeitig erkannt werden, oftmals gut behandelbar und sogar heilbar. Je nach Art und Schweregrad der Krebserkrankung erfolgt eine operative Entfernung (laparoskopisch) oder durch die Harnröhre (transurethral). Hierbei kommen minimal-invasive Methoden zum Einsatz. Oftmals ist bei Patient:innen zusätzlich oder alternativ zur medikamentösen Tumortherapie und/oder operativen Behandlung eine Strahlentherapie hilfreich.

Eine individuelle Therapie durch ein interdisziplinäres Team von Ärzten kann umfassen:
  Bei allen Tumorerkrankungen ist eine verantwortungsvolle Nachsorge wichtig, um die Lebensqualität der Patient:innen zu erhalten.

In den letzten Jahren hat es Verbesserungen bei der Diagnostik und Therpie von Patient:innen mit urologischen Tumoren gegeben, aber es bleiben zahlreiche Herausforderungen und es besteht Bedarf an neuartigen Biomarkern und Therapien, die auf die charakteristischen Merkmale der jeweiligen Tumorerkrankung abzielen.

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Übersichtseiten.
 
 
 

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Literatur:

(1) Lobo J et al. Targeting the Immune system and Epigenetic Landscape of Urological Tumors. Int J Mol Sci. 2020 Jan 28;21(3):829. doi: 10.3390/ijms21030829. PMID: 32012885
(2) Deutsche Krebsgesellschaft. Prostatakrebs. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/prostatakrebs-basis-infos-fuer-patienten-2592.html. Zuletzt abgerufen am 07.02.2023.
(3) Deutsche Krebsgesellschaft. Nierenkrebs. https://www.krebsgesellschaft.de/basis-informationen-krebs/krebsarten/nierenkrebs.html. Zuletzt abgerufen am 07.02.2023

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