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JOURNAL ONKOLOGIE 10/2022

In der VERSUS-Studie sind jetzt mehr als 13.000 Patient:innen dokumentiert

Prof. Dr. med. Christian Doehn, Dr. med. Robert Schönfelder, Dr. med. Rolf Eichenauer, Dr. med. Jörg Klier, Prof. Dr. med. Frank König, Dr. med. Jörg Schröder, Elke Hempel und PD Dr. med. Manfred Johannsen

In der VERSUS-Studie sind jetzt mehr als 13.000 Patient:innen dokumentiert
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Urologische Tumorerkrankungen machten in Deutschland im Jahr 2018 etwa 38% bzw. 6% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. Frauen aus (1). Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation (2).

Was macht d-uo?

Deutsche Uro-Onkologen e.V. (d-uo) hatten bereits Anfang 2017 die Idee, eine Dokumentationsplattform zu entwickeln, mit der den Mitgliedern von d-uo einerseits die Meldung an das Krebsregister (KR) ermöglicht wird und andererseits Daten in die eigene Datenbank von d-uo überführt werden können – ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand. Im Januar 2018 haben wir dann an dieser Stelle bekanntgegeben, dass wir die KR-Meldung mit einer eigenen Datenbank kombinieren können (3). Seit Mai 2018 übermitteln Mitglieder von d-uo KR-Meldungen mit dem System von d-uo (4). Gemeinsam mit der Firma Pangoon aus Berlin wurde dieses System mittlerweile optimiert. Jede Meldung wurde dem meldenden Mitglied von d-uo mit 18 € extra vergütet – quartalsweise und pünktlich (5).
 
 

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Die VERSUS-Studie

Die Ergebnisse der kombinierten KR-Meldungen werden von d-uo unter dem Studiennamen VERSUS (VERSorgUngsStudie) ausgewertet und publiziert. Es handelt sich bei VERSUS um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patient:innen. Eingeschlossen werden Patient:innen mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumor­erkrankung. Die Untersuchungsparameter orientieren sich am einheitlichen onkologischen Basisdatensatz von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID). Die VERSUS-Studie von d-uo wurde von der Ethikkommission Berlin im Jahr 2018 positiv bewertet. Anlässlich des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) wurde d-uo im Jahr 2020 für die VERSUS-Studie mit dem Ernst-Fürstenheim-Förderpreis ausgezeichnet (6).
 
 

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Gut 4 Jahre nach Beginn der Studie sind jetzt mehr als 13.000 Patient:innen mit der Neudiagnose einer Tumor­erkrankung aus dem urologischen Gebiet eingeschlossen. Die aktuelle Auswertung der 51-Monats-Daten aus der VERSUS-Studie haben eine erwartbare Verteilung der 13.483 neudiagnostizierten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet erbracht (Tab. 1).
 
Tab. 1: Verteilung der Tumorerkrankungen bei d-uo (Stand 8/2022) im Vergleich zum RKI (Stand 2018) (1).
Tab. 1: Verteilung der Tumorerkrankungen


Erneut legen wir an dieser Stelle Ergebnisse zum Diagnoseanlass der 5 häufigsten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet vor. Eine bestehende Symptomatik führte je nach Tumorerkrankung bei 24% bis 56% aller Patient:innen zur Diagnose der jeweiligen Tumorerkrankung (Tab. 2). Derartige Zahlen waren bisher aus Deutschland nicht verfügbar.
 
Tab. 2: Häufigkeit von Symptomatik als Diagnoseanlass verschiedener Tumor­erkrankungen (bisher unveröffentlichte Daten von d-uo, Stand 8/2022).
Tab. 2: Häufigkeit von Symptomatik


Zunehmend kommen wir in die Lage, spannende Fragen hinsichtlich Diagnostik und Therapie der genannten Tumorerkrankungen beantworten zu können. Dies betrifft nicht nur die neudiagnostizierten Tumorerkrankungen, sondern insbesondere auch Verläufe über die Zeit (7). Die Daten werden fortlaufend ausgewertet und publiziert. So wurden auf dem diesjährigen DGU-Kongress 14 Beiträge in Vortrags- oder Posterform von d-uo präsentiert sowie der Start des Nationalen Prostatakarzinom-Registers (ProNAT) von d-uo bekanntgegeben. Im nächsten Jahr soll das Nationale Nierenzellkarzinom-Regis­ter folgen. Diese Registerstudien werden alle Tumorstadien einschließen und sind ein Novum in der urologischen Versorgungsforschung in Deutschland (8-10). Weiterhin sind alle uro-onkologisch tätigen Ärzt:innen zum Mitmachen bei den Aktivitäten von d-uo eingeladen.

Weitere Informationen unter www.d-uo.de  
 
Prof. Dr. med. Christian Doehn
Prof. Dr. med. Christian Doehn

Urologikum Lübeck
Am Kaufhof 2
23566 Lübeck

Tel.: 0451/71830
Fax: 0451/66075

E-Mail: doehn@urologikum-luebeck.de
 
 
 

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Literatur:

(1) www.krebsdaten.de (Robert Koch-Institut. Krebs in Deutschland für 2017/2018).
(2) König F et al. Akt Urologie 2018;49(2):125.
(3) IQUO 2.0 – ein Zwischenstand. Journal Onkologie 2018;1/2018:57.
(4) König F et al. Journal Onkologie 2018;7/8 2018:62-63.
(5) Doehn C. UroForum 2020;8(20):13-14.
(6) Doehn C. Urologische Nachrichten 2020;10/2020:14.
(7) Johannsen M et al. Uro News 2020;24(1):14-16.
(8) Doehn C. UroForum 2021;7(21):48-49.
(9) Eichenauer et al. Journal Onkologie 2022;2/2022:80-82.
(10) König F et al. Journal Onkologie 2021;2/2021:66.


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