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JOURNAL ONKOLOGIE 01/2024

In der VERSUS-Studie sind jetzt mehr als 20.000 Patienten dokumentiert

Prof. Dr. med. Christian Doehn, Dr. med. Robert Schönfelder, Dr. med. Rolf Eichenauer, Dr. med. Jörg Klier, Prof. Dr. med. Frank König, Dr. med. Jörg Schröder, Elke Hempel und PD Dr. med. Manfred Johannsen

In der VERSUS-Studie sind jetzt mehr als 20.000 Patienten dokumentiert
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Urologische Tumorerkrankungen machten in Deutschland im Jahr 2020 etwa 36% bzw. 5% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. Frauen aus (1). Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungs­qualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation (2).
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Was macht d-uo?

Deutsche Uro-Onkologen (d-uo) hatten bereits Anfang 2017 die Idee, eine Dokumentationsplattform zu entwickeln, mit der den Mitgliedern von d-uo einerseits die Meldung an das Krebsregister (KR) ermöglicht wird und andererseits Daten in die eigene Datenbank von d-uo überführt werden können – ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand. Im Januar 2018 haben wir dann an dieser Stelle bekanntgegeben, dass wir die KR-Meldung mit einer eigenen Daten­bank kombinieren können (3). Seit Mai 2018 übermitteln Mitglieder von d-uo KR-Meldungen mit dem System von d-uo (4). Gemeinsam mit der Firma Pangoon aus Berlin wurde dieses System mittlerweile optimiert. Jede Meldung wurde dem meldenden Mitglied von d-uo mit 18 € extra vergütet – quartalsweise und pünktlich (5).
 
 

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Krebsregistermeldung über d-uo: spart Zeit und ist wissenschaftlich und wirtschaftlich interessant

Erschienen am 25.01.2021Lesen Sie jetzt auf www.journalonko.de: Die neue Dokumentationsplattform von d-uo ermöglicht den Mitgliedern die Meldung an das Krebsregister die Überführung von Daten in die eigene...

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Die VERSUS-Studie

Die Ergebnisse der kombinierten KR-Meldungen werden von d-uo unter dem Studiennamen VERSUS (VERSorgUngsStudie) ausgewertet und publiziert. Es handelt sich bei VERSUS um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. Die Untersuchungsparameter orientieren sich am einheitlichen onkologischen Basisdatensatz von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT) und der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID). Die VERSUS-Studie von d-uo wurde von der Ethikkommission Berlin im Jahr 2018 positiv bewertet. Anlässlich des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) wurde d-uo im Jahr 2020 für die VERSUS-Studie mit dem Ernst-Fürstenheim-Förderpreis ausgezeichnet (6).

Gut 5 Jahre nach Beginn der Studie sind jetzt mehr als 20.000 Patienten mit der Neudiagnose einer Tumor­erkrankung aus dem urologischen Gebiet eingeschlossen. Die aktuelle Auswertung der 66-Monats-Daten aus der VERSUS-Studie hat eine erwartbare Verteilung der 20.558 neudiagnostizierten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet erbracht (Tab. 1).
 
Tab. 1: Verteilung der Tumorerkrankungen bei d-uo (Stand 12/2023) im Vergleich zum RKI (Stand 2020 (1)).
Tab. 1: Verteilung der Tumorerkrankungen bei d-uo (Stand 12/2023) im Vergleich zum RKI (Stand 2020 (1)).

Erneut legen wir an dieser Stelle Ergebnisse zum Diagnoseanlass der 5 häufigsten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet vor. Eine bestehende Symptomatik führte je nach Tumorerkrankung bei 21-55% aller Patienten zur Diagnose der jeweiligen Tumorerkrankung (Tab. 2). Derartige Zahlen waren bisher aus Deutschland nicht verfügbar.
 
Tab. 2: Häufigkeit von Symptomatik als Diagnoseanlass verschiedener Tumor­erkrankungen (Stand 12/2023).
 Tab. 2: Häufigkeit von Symptomatik als Diagnoseanlass verschiedener Tumor­erkrankungen (Stand 12/2023).

Zunehmend kommen wir in die Lage, spannende Fragen hinsichtlich Diagnostik und Therapie der genannten Tumorerkrankungen beantworten zu können. Dies betrifft nicht nur die neudiagnostizierten Tumorerkrankungen, sondern insbesondere auch Verläufe über die Zeit (7). Die Daten werden fortlaufend ausgewertet und unter dem Namen VERSUS-Studie publiziert (8). So hat d-uo auf nationalen Kongressen im Jahr 2023 insgesamt 85 Beiträge in Vortrags- oder Posterform präsentiert.

Die Daten der VERSUS-Studie basieren im Wesentlichen auf den Parametern der Krebsregistermeldung (9). Die Erkenntnis, dass diese Parameter eher oberflächlich sind, haben seitens d-uo zur Initiierung des Nationalen Urothelkarzinom-Registers (UroNAT) sowie des Nationalen Prostatakarzinom-Registers (ProNAT) geführt. Im Jahr 2024 soll das Nationale Nierenzellkarzinom-Register folgen. Diese Register von d-uo werden alle Tumorstadien einschließen und sind ein Novum in der urologischen Versorgungsforschung in Deutschland (10).
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Über die Nationalen Register Urothelkarzinom (UroNAT) und Prostatakarzinom (ProNAT) von d-uo

Erschienen am 23.10.2023Um die Versorgungssituation in Deutschland zu erfassen, gibt es die nationalen Register für Urothel- und Prostatakarzinom von d-uo. Hier zu den Details!

Erschienen am 23.10.2023Um die Versorgungssituation in Deutschland zu erfassen, gibt es die nationalen Register für Urothel- und...

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Weiterhin sind alle uro-onkologisch tätigen Ärzte und Ärztinnen zum Mitmachen bei den Aktivitäten von d-uo eingeladen.

Weitere Informationen unter www.d-uo.de

 
Prof. Dr. med. Christian Doehn
Prof. Dr. med. Christian Doehn

Urologikum Lübeck
Am Kaufhof 2
23566 Lübeck

Tel.: 0451/66074
Fax: 0451/66075
E-Mail: doehn@urologikum-luebeck.de
 
 
Literatur:

(1) www.krebsdaten.de (Robert Koch-Institut. Krebs in Deutschland für 2019/2020).
(2) König F et al. Aktuelle Urol 2018;49(2):125.
(3) IQUO 2.0 – ein Zwischenstand. JOURNAL ONKOLOGIE 2018;1:57.
(4) König F et al. JOURNAL ONKOLOGIE 2018; 7/8:78-79
(5) Doehn C. UroForum 2020;8(20):13-14.
(6) Doehn C. Urologische Nachrichten 2020; ­10.2020:14.
(7) Johannsen M et al. UroNews 2020;24(1):14-16.
(8) Klier J et al. Aktuelle Urol 2023;54(3):196-201.
(9) Doehn C et al. Aktuelle Urol 2023;54(3):189-195.
(10) Johannsen M et al. Aktuelle Urol 2023;54(3): 202-207.


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