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JOURNAL ONKOLOGIE 11/2022

ProNAT zur Erfassung und Verbesserung der Sektoren-übergreifenden Versorgungsqualität ab sofort offen!

Prof. Dr. med. Frank König, PD Dr. med. Manfred Johannsen, Dr. med. Robert Schönfelder, Dr. med. Rolf Eichenauer, Dr. med. Jörg Schröder, Elke Hempel, Prof. Dr. med. Christian Doehn und Dr. med. Jörg Klier

ProNAT zur Erfassung und Verbesserung der Sektoren-übergreifenden Versorgungsqualität ab sofort offen!
© yodiyim – stock.adobe.com
Deutsche Uro-Onkologen e.V. (d-uo) haben als Ziel, als Interessenverband die wissenschaftlichen, ökonomischen, sozialpolitischen und qualitätsssichernden Maßnahmen der niedergelassenen Uro-Onkolog:innen in Deutschland zu organisieren und zu vertreten. Seit Oktober 2022 steht nun das Nationale Register Prostatakarzinom (ProNAT) von d-uo zur Verfügung. Mit diesem deutschlandweit geführten Register wird d-uo erneut seinem Anspruch auf profunde Datenerhebung gerecht.

Das Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom stellt mit 24,6% die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes in Deutschland dar (1). So erkrankten im Jahr 2018 ca. 65.000 Männer an einem Prostatakarzinom und ca. 15.000 verstarben daran (1).

Die VERSUS-Studie als Basis für ProNAT

Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo urologische Tumor­erkrankungen im Rahmen der VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie) (2). Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patient:innen. Eingeschlossen werden alle Patient:innen mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. Bis August 2022 wurden im Rahmen der VERSUS-Studie fast 14.000 Patient:innen dokumentiert (3). Davon hatten etwa zwei Drittel ein Prostatakarzinom.
 
 

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Erschienen am 21.10.2022Die nicht-inverventionelle Studie von d-uo rekrutiert Patienten mit urologischen Tumoren für statistische Auswertungen. Lesen Sie hier den aktuellen Stand!

Erschienen am 21.10.2022Die nicht-inverventionelle Studie von d-uo rekrutiert Patienten mit urologischen Tumoren für statistische...

© nerthuz – stock.adobe.com

ProNAT

Im Oktober 2022 wurde das Nationale Register Prostatakarzinom initiiert. Ab sofort können also Patienten mit einem Prostatakarzinom in dem Regis­ter dokumentiert werden. Es handelt sich nach dem Nationalen Register Urothelkarzinom (UroNAT) um das 2. Nationale Register von d-uo (4). Beiden Registern ist gemein, dass erstmals in Deutschland eine Datenbank existiert, in der das gesamte Therapiespektrum – vom operativen Eingriff über die medikamentösen Therapien bis hin zu komplexen multimodalen Therapieansätzen – abgebildet werden kann. Dabei ist es uns gelungen, die Finanzierung des Projekts für die kommenden 3 Jahre zu sichern. Auch nach dieser Zeit wird ProNAT fortgeführt.
 
Zu den Zielen von ProNAT gehören die wissenschaftliche Auswertung sowie die fortlaufende Qualitäts­sicherung und Verbesserung der Behandlung von Patienten mit einem Prostatakarzinom in der praxisambulanten Versorgung. Es handelt sich bei ProNAT um ein nicht-interventionelles, prospektives multizentrisches Register, in dem die Daten aus der Erstmeldung des d-uo Tumordokumentationssys­tems Ihrerseits um spezifische Verlaufsdaten ergänzt werden. Durch die Möglichkeit der initialen Übernahme von Daten aus der VERSUS-Studie soll hierbei unnötiger, doppelter Dokumentationsaufwand vermieden werden. Für den entstehenden Aufwand zur erweiterten Dokumentation von Therapie und Nachsorge erhalten die teilnehmenden Mitglieder von d-uo, in Abhängigkeit vom Schweregrad der Erkrankung und dem daraus resultierenden Dokumentationsaufwand, eine relevante Aufwandsentschädigung – bis zu 300 € pro Patient.
 
 

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Nachfolgend ist eine Auswahl von Fragestellungen in ProNAT aufgeführt:

Leitlinienadhärenz

•    Rolle medizinischer Leitlinien bei der ambulanten Diagnostik und Therapie urologischer Malignome.

Früherkennung des Prostatakarzinoms

•    Häufigkeit und Art des Einsatzes von Risikokalkulatoren und Nomogrammen in der täglichen Praxis-Routine.
•    Häufigkeit des Einsatzes der mpMRT (multiparametrische MRT) vor Prostatabiopsie.

Therapie des lokalisierten Prostatakarzinoms

•    Häufigkeit und Art des Einsatzes von Entscheidungshilfen für den Patienten zur Erleichterung der Auswahl von kurativen Therapieoptionen.
•    Bedeutung der PSMA-PET-CT vor kurativer Therapie.

Therapie des nicht metastasierten und des metastasierten Prostatakarzinoms

•    Nutzung von Risikokalkulatoren/Nomogrammen und/oder PSADT-Rechnern zur Identifizierung von High-risk-Patienten.
•    Häufigkeit der Vorstellung von Patienten in molekularen Tumorboards.
•    Gründe für die Wahl einer bestimmten Therapie bzw. Therapiesequenz beim Prostatakarzinom.

Multidisziplinäre Therapieplanung

•    Anteil der Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen Prostatakarzinom, bei dem das Therapiekonzept multidisziplinär vor Therapiebeginn festgelegt wird (beteiligte Fachdisziplinen: Urologie, Onkologie, Strahlentherapie).
•    Anteil der Patienten mit einem primär metastasierten Prostatakarzinom, bei denen eine multidisziplinäre Abstimmung zur weiteren Therapieplanung erfolgen (beteiligte Fachdisziplinen: Urologie, Onkologie, Strahlentherapie).

ProNAT – einfach mitmachen!

ProNAT eröffnet die Möglichkeit, tief in die Versorgungsrealität des Prostatakarzinoms in Deutschland einzudringen. Neben der Teilnahme von Praxen ist auch das Mitmachen von Kliniken möglich und ausdrücklich erwünscht. Ebenso explizit erwünscht ist die Teilnahme von internistischen Onkolog:innen.

Weitere Informationen unter www.d-uo.de

 
Prof. Dr. med. Frank König
Prof. Dr. med. Frank König
d-uo-Vorstandsmitglied

ATURO Berlin
Mecklenburgische Straße 27
14197 Berlin

Tel.: 030/886663500
Fax: 030/886635025
Literatur:

(1) www.krebsdaten.de (Robert Koch-Institut. Krebs in Deutschland für 2017/2018).
(2) Schönfelder R et al. Journal Onkologie 2021;1/2021:48-49.
(3) Doehn C et al. Journal Onkologie 2022;10/2022:59-60.
(4) Eichenauer R et al. Journal Onkologie 2022;2/2022:80-82.


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