22. November 2024
Urologische Tumorerkrankungen machen in Deutschland etwa 38% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. 4% bei Frauen aus. Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie) (1). Es handelt sich bei VERSUS um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. In der vorliegenden Analyse wurde das Peniskarzinom untersucht.
d-uo vergütet seinen Mitgliedern den Dokumentationsaufwand
d-uo hatte bereits Anfang 2017 die Idee, eine Dokumentationsplattform zu konzipieren, mit der den Mitgliedern von d-uo einerseits die Meldung an das Krebsregister ermöglicht wird und andererseits Daten in die eigene Datenbank von d-uo überführt werden können – ohne doppelten Aufwand (1). Das Krebsregister vergütet die Erstmeldung einer uro-onkologischen Tumorerkrankung mit 18 € – seit Februar 2024 „sogar“ mit 19,50 €. Als einziger Anbieter vergütet d-uo seinen Mitgliedern den mit der zusätzlichen Meldung an d-uo verbundenen Dokumentationsaufwand mit weiteren 18 € bzw. seit Februar 2024 mit weiteren 19,50 €. Somit wurden in den letzten 6,5 Jahren mehr als 450.000 € an die meldenden Mitglieder von d-uo ausgezahlt.
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Die Krebsregister-Meldung wird jetzt besser honoriert – und d-uo geht mit
Erschienen am 26.04.2024 • Es gibt mehr Geld für die Meldung von Krebserkrankungen an Krebsregister. Auch d-uo erhöht bei urologischen Tumorerkrankungen. Mehr dazu hier!
Erschienen am 26.04.2024 • Es gibt mehr Geld für die Meldung von Krebserkrankungen an Krebsregister. Auch d-uo erhöht bei...
d-uo stellt seinen Mitgliedern Software und Support kostenlos zur Verfügung
Nach Fertigstellung des Studienprotokolls und Erteilung eines positiven Ethikvotums für die prospektive VERSUS-Studie wurden im Mai 2018 die ersten Patientendaten über die Dokumentationsplattform von d-uo eingegeben (1). d-uo stellt seinen Mitgliedern die Dokumentationsplattform kostenlos zur Verfügung. Ebenso kostenlos sind Wartung und Pflege der Software sowie eine Hotline. Bei allem ist sichergestellt, dass die Datenhoheit ausschließlich bei den Mitgliedern von d-uo liegt (1, 2).
Neudiagnose Peniskarzinom: 6,5-Jahres-Daten aus der VERSUS-Studie
Tab. 1: Verteilung von 25.065 Patienten mit Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung in der VERSUS-Studie (Diagnosezeitraum 5/2018-8/2024).
Bei 132 Patienten (0,5%) lag ein Peniskarzinom vor. Das mediane Alter betrug 70 Jahre. Bei 36% der Patienten bestand eine tumorassoziierte Symptomatik und bei 24% der Patienten war der Diagnoseanlass eine Selbstuntersuchung.
Eine Tumorformel war bei 78% der Patienten verfügbar. Die UICC-Stadien I und II waren am häufigsten vertreten. Primär lymphknoten- oder organmetastasierte Peniskarzinome waren die Ausnahme. Zum Vergleich sind Ergebnisse von 2.091 Patienten mit einem Peniskarzinom aus der US-amerikanischen SEER-Datenbank dargestellt (3). Hier liegen allerdings keine Ergebnisse für das UICC-Stadium 0 vor. Die UICC-Stadien I-IV sind einigermaßen gleich verteilt (Tab. 2).
Tab. 2: VERSUS-Studie: Verteilung der UICC-Stadien bei 132 Patienten mit einem Peniskarzinom (Diagnosezeitraum 5/2018-8/2024).
Nach der ICD-10-Logik wird das Peniskarzinom im UICC-Stadium I-IV (entspricht T1-4N0-3M0-1) als C-60 geführt, wobei eine C-Diagnose für eine Neoplasie steht. Demgegenüber wird das Peniskarzinom im Stadium UICC 0 als D-Diagnose geführt (D07.4: Carcinoma in situ des Penis und D37.7: Peniskarzinom Ta entspricht einer Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens (Sonstige männliche Genitalorgane)). Diese (Fehl-)Interpretation ist mehr als bemerkenswert (und betrifft leider u.a. auch das Urothelkarzinom).
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Zur Frage der primären Metastasierung urologischer Tumorerkrankungen
Erschienen am 16.12.2023 • d-uo präsentiert hier Ergebnisse zur primären (synchronen) Metastasierung der häufigsten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet.
Erschienen am 16.12.2023 • d-uo präsentiert hier Ergebnisse zur primären (synchronen) Metastasierung der häufigsten Tumorerkrankungen...
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland laut RKI 507.000 Tumorerkrankungen diagnostiziert (4). Davon waren 23% (!) aus dem urologischen Gebiet (4). Ein Peniskarzinom wurde im Jahr 2019 in Deutschland bei 959 Männern nachgewiesen (4). Insofern betrifft das Peniskarzinom 0,8% aller Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet.
Die Ergebnisse aus der vorliegenden VERSUS-Studie sind mit 0,5% in etwa vergleichbar. In jeweils gut einem Drittel der Fälle wurde der Tumor durch eine Tumorsymptomatik und in einem Viertel der Fälle per Selbstuntersuchung gefunden.
Die fortlaufende Dokumentation im Rahmen der VERSUS-Studie erlaubt einen realistischen Blick auf den Behandlungsalltag in Deutschland. Praxisrelevante Fragen zu Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Peniskarzinoms werden in absehbarer Zukunft beantwortbar sein – allein schon über die steigende Fallzahl in der Datenbank von d-uo (1).
Weiterführende Informationen auch unter www.d-uo.de
(1) www.d-uo.de (zuletzt abgerufen am 20.09.2024).
(2) Johannsen M et al. Uro News 2020;24(1):14-16.
(3) Yang J et al. Cancer Med 2019;8(18):7881-9.
(4) www.krebsdaten.de (zuletzt abgerufen am 20.09.2024).