Donnerstag, 26. Dezember 2024
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JOURNAL ONKOLOGIE 02/2024

Das symptomatische Nierenzellkarzinom: Ergebnisse aus der VERSUS-Studie von d-uo

Prof. Dr. med. Christian Doehn, Dr. med. Robert Schönfelder, Dr. med. Rolf Eichenauer, Dr. med. Jörg Klier, Prof. Dr. med. Frank König, Dr. med. Jörg Schröder, Elke Hempel und PD Dr. med. Manfred Johannsen

Das symptomatische Nierenzellkarzinom: Ergebnisse aus der VERSUS-Studie von d-uo
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Urologische Tumorerkrankungen machen in Deutschland etwa 36% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. 4% bei Frauen aus (1). Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen e.V.) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie) (2, 3).
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Die VERSUS-Studie von d-uo

Es handelt sich bei der VERSUS-Studie um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. Zwischen Mai 2018 und Dezember 2023 wurden 20.558 Pa­tienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung im Rahmen der VERSUS-Studie dokumentiert (Tab. 1).
 
Tab. 1: Verteilung von 20.558 Patienten mit Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung (VERSUS-Studie, Zeitraum Mai 2018 – Dezember 2023).
Tab. 1: Verteilung von 20.558 Patienten mit Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung (VERSUS-Studie, Zeitraum Mai 2018 – Dezember 2023).
 

d-uo vergütet seinen Mitgliedern weiterhin den Dokumentationsaufwand

d-uo hatte bereits Anfang 2017 die Idee, eine Dokumentationsplattform zu konzipieren, mit der den Mitgliedern von d-uo einerseits die Meldung an das Krebsregister ermöglicht wird und andererseits Daten in die eigene Datenbank von d-uo überführt werden können – ohne doppelten Aufwand (4-6). Das Krebsregister vergütet die Erstmeldung einer uro-onkologischen Tumorerkrankung mit 18 €. Als weiterhin einziger Anbieter in Deutschland vergütet d-uo seinen Mitgliedern den mit der zusätzlichen Meldung an d-uo verbundenen Dokumentationsaufwand mit weiteren 18 € (7).

d-uo stellt seinen Mitgliedern Software und Support weiterhin kostenlos zur Verfügung

Nach Fertigstellung des Studienprotokolls und Erteilung eines positiven Ethikvotums für diese prospektive Registerstudie wurden im Mai 2018 die ersten Patientendaten über die Dokumentationsplattform von d-uo eingegeben. d-uo stellt seinen Mitgliedern die Dokumentationsplattform kostenlos zur Verfügung. Ebenso kostenlos sind Wartung und Pflege der Software sowie eine Hotline. Bei allem ist sichergestellt, dass die Datenhoheit ausschließlich bei den Mitgliedern von d-uo liegt (8).
 
 

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Krebsregistermeldung über d-uo: spart Zeit und ist wissenschaftlich und wirtschaftlich interessant

Erschienen am 25.01.2021Lesen Sie jetzt auf www.journalonko.de: Die neue Dokumentationsplattform von d-uo ermöglicht den Mitgliedern die Meldung an das Krebsregister die Überführung von Daten in die eigene...

Erschienen am 25.01.2021Lesen Sie jetzt auf www.journalonko.de: Die neue Dokumentationsplattform von d-uo ermöglicht den...

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Das symptomatische Nierenzellkarzinom: Aktuelle Daten aus der VERSUS-Studie

Im Jahr 2020 – und das sind die aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) – erkrankten in Deutschland 14.160 Menschen an einem Nierenzellkarzinom. In 66% der Fälle handelte es sich um Männer (mittleres Alter 68 Jahre) und in 34% Frauen (mittleres Alter 71 Jahre). Für 70% dieser Patienten ist das Tumorstadium bekannt (für 30% nicht!). In der vorliegenden Analyse der VERSUS-Studie von d-uo wurden 1.617 Patienten mit einem Nierenzellkarzinom untersucht (Tab. 1). In 69% der Fälle handelte es sich um Männer und in 31% um Frauen mit einem medianen Alter von jeweils 68 Jahren. In 23,7% der Fälle wurde das Nierenzellkarzinom wegen einer Symptomatik detektiert. In der vorliegenden Datenanalyse an 1.617 Patienten mit einem Nierenzellkarzinom zeigte sich, dass 23,7% der Patienten bei Erstdiagnose symptomatisch waren. Patienten mit Symptomatik hatten dabei seltener ein UICC-Stadium I und häufiger ein UICC-Stadium IV als Patienten ohne Symptomatik (Tab. 2).

 
Tab. 2: Verteilung der UICC-Stadien bei 1.617 symptomatischen bzw. asymptomatischen Patienten mit einem Nierenzellkarzinom (VERSUS-Studie, Zeitraum Mai 2018 – Dezember 2023).
Tab. 2: Verteilung der UICC-Stadien bei 1.617 symptomatischen bzw. asymptomatischen Patienten mit einem Nierenzellkarzinom (VERSUS-Studie, Zeitraum Mai 2018 – Dezember 2023).

Ferner zeigten sich deutliche Geschlechterunterschiede bei den symptomatischen Patienten. Männer mit Symptomatik hatten in 40,7% der Fälle ein UICC-Stadium III oder IV. Demgegenüber war dies nur bei 26,8% der Frauen der Fall. Keine Unterschiede zwischen symptomatischen und asymptomatischen Patienten zeigten sich für das Grading und die Altersverteilung bei Gruppierung in ≤ 50 Jahre vs. > 50-60 Jahre etc. (Daten jeweils nicht gezeigt).
 
 

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Über die Häufigkeit des (kleinen) Nierentumors

Erschienen am 27.07.2024In der VERSUS-Studie von d-uo werden aktuelle Informationen zu kleinen Nierenzellkarzinomen in Deutschland erhoben und ausgewertet. Hier die Details!

Erschienen am 27.07.2024In der VERSUS-Studie von d-uo werden aktuelle Informationen zu kleinen Nierenzellkarzinomen in Deutschland...

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Diskussion

Ein Nierenzellkarzinom macht laut RKI 13,5% aller urologischen Tumorerkrankungen aus, wobei das RKI weiterhin für einen relevanten Patientenanteil (aktuell 30%) mit einem Nierenzellkarzinom keine Information zum Tumorstadium liefern kann. Außerdem liefert das RKI nur Daten zu UICC-Tumorstadien.

In der VERSUS-Studie von d-uo liegen demgegenüber UICC- und TNM-Tumorstadien vor. Außerdem ist die Datenvollständigkeit in der VERSUS-Studie von d-uo mit 77% (UICC-Stadien) bzw. 74% (TNM-Stadien) höher als beim RKI (2020: 70% vs. 2018: 50%).

Die meisten Nierenzellkarzinome wurden zufällig detektiert. In knapp einem Viertel aller Fälle bestand allerdings eine Symptomatik, die zur Diagnose führte. Diese Patienten waren im Median etwas jünger und hatten fortgeschrittenere Tumorstadien als Patienten ohne Symptomatik. Derartige Daten waren in Deutschland bisher nicht verfügbar.

Link für weiterführende Informationen: www.d-uo.de
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Zur Frage der primären Metastasierung urologischer Tumorerkrankungen

Erschienen am 16.12.2023d-uo präsentiert hier Ergebnisse zur primären (synchronen) Metastasierung der häufigsten Tumorerkrankungen aus dem urologischen Gebiet.

Erschienen am 16.12.2023d-uo präsentiert hier Ergebnisse zur primären (synchronen) Metastasierung der häufigsten Tumorerkrankungen...

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Prof. Dr. med. Christian Doehn
Prof. Dr. med. Christian Doehn

Urologikum Lübeck
Am Kaufhof 2
23566 Lübeck

Tel.: 0451/66074
Fax: 0451/66075
E-Mail: doehn@urologikum-luebeck.de
 
Literatur:

(1) www.krebsdaten.de (Robert Koch-Institut. Krebs in Deutschland für 2019/2020).
(2) Doehn C et al. JOURNAL ONKOLOGIE 2023;5:69-70.
(3) Doehn C. UroForum 2023;6:33-34.
(4) Schönfelder R et al. JOURNAL ONKOLOGIE 2021;1:48-50.
(5) Doehn C et al. Aktuelle Urol 2023;54(3):189-95.
(6) Doehn C et al. JOURNAL ONKOLOGIE 2023;11:67-68.  
(7) Doehn C. UroForum 2020;8(20):13-14.
(8) Johannsen M et al. Uro News 2020;24(1):14-16.


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