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JOURNAL ONKOLOGIE 08/2005

Axilläre Lymphonodektomie / Sentinel-Biopsie – unnötige Operation oder sinnvolle Maßnahme zur Prognoseabschätzung?

Jutta Engel, Dieter Hölzel,Tumorregister des Tumorzentrums München am Institut für med. Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie (IBE), Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität, Großhadern, München.
Die operative Behandlung des Mammakarzinoms hat eine für die Patientinnen erfreuliche Entwicklung genommen. Das Halsted-Paradigma von 1896, welches auf der Annahme einer kontinuierlichen Ausbreitung des Tumors basierte, begründete die radikale Operation mit Entfernung des Brustmuskels und der regionären Lymphknoten. Im Laufe der etwa letzten 30 Jahre wurde die Operationsradikalität zunehmend eingeschränkt. Das Mammakarzinom wird in neueren Modellen als primär systemische Erkrankung oder, wie im „Spektrum-Ansatz“, zumindest teilweise als primär systemische Erkrankung gesehen (1). Heute ist die brusterhaltende Operation bei kleinen Tumoren weitgehend Standard und die zusätzliche axilläre Lymphonodektomie (ALND) wird zunehmend nur noch bei einem positiven Befund des Sentinel-Lymphknotens durchgeführt (2). Wo führt diese Entwicklung hin? Im Folgenden werden Argumente zusammengestellt, die plausibel machen, dass positive Lymphknoten wohl nicht metastasierungsfähig sind und die Operationsradikalität der Axilla daher weiter eingeschränkt werden könnte.

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