JOURNAL ONKOLOGIE 06/2024
Hautkrebs und Sarkome
Den Anfang macht unser eigener Beitrag zu Schleimhautmelanomen. Diese Tumoren sind selten und werden meist erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Für ihre Behandlung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich. Zusätzlich zur chirurgischen Entfernung können verschiedene systemische Therapien zum Einsatz kommen. Eine weitere seltene Tumorerkrankung der Haut sind primäre kutane Lymphome. Dr. med. habil. Eva Gottfried geht in ihrem Beitrag auf die molekulare Pathogenese und immunsuppressive Komponenten ein und wie das Wissen darüber zur Entwicklung neuer Therapieoptionen beitragen könnte. PD Dr. Georgios Nikolakis und Kolleg:innen stellen eine systematische Übersicht vor, in der Teledermatologie mit Face-to-Face-Dermatologie bei der Diagnose und Nachsorge von nicht-melanozytärem Hautkrebs verglichen wurde. Die diagnostische Genauigkeit beider Methoden scheint vergleichbar zu sein, weshalb, nach Einschätzung der Autor:innen, die Teledermatologie durchaus für eine effektive Triage dieser Tumoren sowie für die Nachsorge eingesetzt werden kann. Schließlich wird eine aktuelle Übersichtsarbeit zusammengefasst, in der das Potenzial von Darmmikrobiom-zentrierten Interventionen beim malignen Melanom in Hinblick auf ein verbessertes Ansprechen auf Immuntherapien untersucht wurde.
Das zweite Schwerpunktthema beginnt mit einem ausführlichen Bericht zur neoadjuvanten Strahlentherapie bei lokalisierten Weichgewebesarkomen von Erwachsenen. Dr. Siyer Roohani und Prof. Dr. Beate Timmermann stellen aktuelle Erkenntnisse zur Fraktionierung, Dosierung und den verschiedenen Techniken vor. Prof. Dr. Bernd Kasper präsentiert einen kompakten Überblick über die Therapie von Desmoiden. Aufgrund der Seltenheit dieser Sarkome sind nur wenig Literatur und Studien bzw. Metaanalysen vorhanden. Um hier mehr Erkenntnisse zu gewinnen, gibt es mittlerweile weltweit eine Initiative, Sarkom-Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen mit Patient:innen und Patientenvertreter:innen zusammenzubringen. Des Weiteren wird ein Fall präsentiert, in dem durch die regionale Verabreichung von Zytostatika über isolierte Extremitätenperfusion (EISLI) das von einem ausgedehnten Osteosarkom-Befund betroffene Bein erhalten werden konnte.
Im Fortbildungsteil dieser Ausgabe finden Sie einen Artikel von Prof. Dr. Susanne Sebens und Kolleg:innen, in dem aufgezeigt wird, in welchem Rahmen die Liquid Biopsy beim Pankreaskarzinom bereits zum Einsatz kommt und was hier für die Zukunft noch erwartet wird. Im 2. Teil der Serie „KI in der Onkologie“ wird passend zum Hautkrebs-Schwerpunktthema auf die Möglichkeiten und Herausforderungen der Hautkrebsfrüherkennung mittels Künstlicher und ärztlicher Intelligenz eingegangen. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Zusammenfassung eines aktuellen Reviews, der die Biologie sowie neue Zielstrukturen beim Tracheakarzinom näher beleuchtet.
Neben weiteren spannenden Beiträgen finden sich in dieser Ausgabe Berichte vom Kongress der European Group for Blood and Marrow Transplantation (EBMT) sowie der American Society of Clinical Oncology (ASCO).
Eine interessante und kurzweilige Lektüre wünscht Ihnen
Ihre Teresa Amaral, MD, PhD
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