01. Oktober 2022
Rezidivierte und refraktäre Hodgkin-Lymphome (r/r HL) sind selten und treten über alle Stadien verteilt bei ca. 10% der Patient:innen auf. Das klinische Bild ist durch die Lymphknotenvergrößerung charakterisiert, aber auch andere Organe wie Lunge, Leber, Knochenmark, Knochen und Milz können befallen sein – vor allem im Rezidiv und in fortgeschrittenen Krankheitsstadien. Im ersten Rezidiv stellt meist eine Reinduktionstherapie gefolgt von einer Hochdosischemotherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) die Therapie der Wahl dar. Weitere wirksame Arzneimittel sind das Antikörper-Drug-Konjugat (ADC) Brentuximab Vedotin sowie die Anti-PD-1-Antikörper Nivolumab und Pembrolizumab. Welche Salvagetherapie bei r/r HL am besten ist, ist nicht klar, da es kaum Studien gibt, in denen die neuen mit den Platin-haltigen Therapien verglichen werden. Die allogene SCT (alloSCT) ist kein Standard für HL-Patient:innen mit einem Rezidiv nach autoSCT, kann aber bei jungen Chemotherapie-sensiblen Patient:innen in gutem Allgemeinzustand und guter Remission vor der Transplantation in Erwägung gezogen werden. Bei gutem Ansprechen auf die Therapie haben die Patient:innen auch nach dem 1. Rezidiv des HL eine Chance, geheilt zu werden.
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