Leukämien, MPN und Anämien

Liebe Leserinnen und Leser,

die Herbstausgabe von JOURNAL HÄMATOLOGIE möchte Ihnen erneut die ganze spannende Bandbreite der malignen und nicht-malignen Hämatologie aufzeigen und wartet mit gleich 3 Schwerpunkten auf: Leukämien, myeloproliferative Neoplasien (MPN) sowie Anämien. Zudem finden sich im Heft verteilt 4 CME-Fortbildungen, bei denen Sie CME-Punkte sammeln können.

Den Anfang machen die Leukämien mit einem Übersichtsartikel zur chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer und Josef Gulden berichten u.a., wie über die molekulargenetische Identifizierung von Treibermutationen individualisierte Therapieentscheidungen getroffen werden können. Mit der Beantwortung des zugehörigen Fragebogens können Sie die ersten 2 CME-Punkte erwerben. Franziska Bach und Prof. Dr. Boris Böll haben die herausragenden Entwicklungen in der Therapie der Philadelphia-Chromosom-positiven akuten lymphatischen Leukämie (Ph+ ALL) zusammengefasst. Tyrosinkinase-Inhibitoren haben die Gesamtprognose der Patient:innen erheblich verbessert. Refraktäre und rezidivierte Patient:innen könnten in Zukunft von Immuntherapien profitieren. Dr. Lorenz Bastian und Prof. Dr. Claudia Baldus ergänzen die therapeutischen Überlegungen mit der Darstellung ihres Machine Learning-basierten Klassifikators „ALLCatchR“ zur Identifikation von therapeutisch und prognostisch relevanten molekularen Subtypen der BCR::ABL1-positiven ALL.

MPN stellen eine heterogene Gruppe seltener Erkrankungen dar, die diagnostisch und therapeutisch oft äußerst anspruchsvoll sind. In ihrem Beitrag zur chronischen Neutrophilenleukämie (CNL) widmen sich Dr. Johannes Lübke, Prof. Dr. Andreas Reiter und PD Dr. Juliana Schwaab den klinischen und diagnostischen Charakteris­tika sowie Therapiestrategien. Ein Fokus wird auf die molekulargenetische Charakterisierung der Erkrankung und neue Therapieoptionen gesetzt. Der Beitrag ist ebenfalls mit 2 CME-Punkten zertifiziert. Prof. Dr. Petro E. Petrides hat wichtige Publikationen zusammengetragen, die seit der Veröffentlichung der DGHO-Empfehlungen zur essentiellen Thrombozythämie (ET) erschienen sind und Herausforderungen in Diagnostik und Therapie sowie Besonderheiten im Verlauf aufzeigen.

Als Auftakt zum Themenkomplex Anämien berichte ich Ihnen zusammen mit Prof. Dr. Charlotte Niemeyer über das angeborene Diamond-Blackfan-Anämie-Syndrom (DBAS) als dynamische Multisystemerkrankung. Von der klinischen Diagnose einer kongenital hypoplastischen Erythropoese hin zur molekulargenetischen Diagnosebestätigung und zum Verständnis der Ribosomopathie ergeben sich ganz aktuell wesentliche Entwicklungen, die den meisten und auch steroidrefraktären Patient:innen künftig eine kausale Therapie ermöglichen werden. Auch mit der Lektüre dieses Beitrags können Sie 2 CME-Punkte sammeln. In der Behandlung der Eisenmangelanämie lässt sich stets etwas dazulernen. Dr. rer. nat. med. habil. Eva Gottfried beleuchtet das Management möglicher Nebenwirkungen einer intravenösen Eisensubstitution mit Fokus auf Hypersensitivitätsreaktionen. Dr. rer. nat. Marion Adam fasst zuletzt eine Publikation von Dr. Carlo Dufour und Filomena Pierri zur Diagnose, klonalen Evolution und Behandlung der Fanconi-Anämie zusammen.

Weitere 2 CME-Punkte können Sie mit der Berabeitung des wiederaufgenommenen Beitrags aus der Ausgabe 1/24 erwerben: Hishan Tharmaseelan und PD Dr. Paul J. Bröckelmann informieren zur aktuellen Therapiestrategie des Hodgkin-Lymphoms.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihr Dr. Alexander Puzik