Sonntag, 30. Juni 2024
Navigation öffnen
Anzeige:
Wefra Programatic
 
News von JOURNALMED.DE

Neue Initiative für Organspende-Reform im Bundestag

Neue Initiative für Organspende-Reform im Bundestag
© Dan Race - stock.adobe.com
Im Ringen um mehr Organspenden in Deutschland kommt ein neuer Anlauf im Bundestag für eine grundlegende Reform der Spenderegeln in Sicht. Eine fraktionsübergreifende Abgeordnetengruppe will an diesem Montag (24. Juni) einen Antrag für die „Einführung einer Widerspruchsregelung“ vorstellen, wie aus der Ankündigung des Termins von Donnerstag hervorgeht. Dies zielt darauf ab, dass zunächst alle als Spender gelten – außer, man widerspricht. Derzeit sind Organentnahmen nur mit ausdrücklicher Zustimmung erlaubt. Ein erster Anlauf für eine Widerspruchslösung war 2020 in einer Abstimmung ohne Fraktionsvorgaben im Bundestag gescheitert.
Anzeige:
Wefra Programatic
 

Weiterhin Mangel an Spenderorganen

Die neue Initiative vorstellen wollen die Abgeordneten Sabine Dittmar (SPD), Gitta Connemann (CDU), Armin Grau (Grüne), Christoph Hoffmann (FDP), Peter Aumer (CSU) und Petra Sitte (Linke). Kürzlich hatte bereits Nordrhein-Westfalen mit mehreren weiteren Ländern einen Vorstoß in diese Richtung gemacht, über den derzeit im Bundesrat beraten wird. Hintergrund ist, dass es weiterhin zu wenig Organspenden gibt. Rund 8.400 Menschen stehen deswegen auf Wartelisten.

Lauterbach plädiert für Widerspruchslösung

Für einen grundlegenden Wechsel zu einer Widerspruchslösung hatte sich auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mehrfach ausgesprochen. Die Zahl der Organspender bleibe hinter dem zurück, was benötigt werde, argumentierte der SPD-Politiker. Er machte deutlich, dass man ohne die Widerspruchslösung das Problem nicht lösen könne. Als Abgeordneter hatten sich Lauterbach 2020 wie auch der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dafür starkgemacht.

In der Abstimmung im Bundestag setzte sich damals aber ein Antrag durch, der das Zustimmungsprinzip bestätigte. Er zielte stattdessen auf mehr Information und eine leichtere Dokumentation von Erklärungen zur grundsätzlichen Spendebereitschaft. Ein zentrales Online-Register dafür startete jedoch erst mit zwei Jahren Verspätung im März. Verzögerungen gab es unter anderem wegen der Corona-Krise.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Mangel an Spenderorganen: Menschen mit Lebererkrankungen besonders betroffen

Erschienen am 01.06.2024Da es bei Lebererkrankungen keine Ersatztherapie zu einer Transplantation gibt, ist der Spender-Mangel besonders schlimm. Mehr dazu hier!

Erschienen am 01.06.2024Da es bei Lebererkrankungen keine Ersatztherapie zu einer Transplantation gibt, ist der Spender-Mangel...

© Toowongsa – stock.adobe.com

Patientenschützer sehen erneute Reform kritisch

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte, anstatt das erst vor vier Jahren reformierte Transplantationsrecht umzusetzen, solle jetzt die Widerspruchsregelung wieder der große Wurf sein. Auch in den Vorzeigeländern Europas sei damit allein nichts besser geworden, sagte Vorstand Eugen Brysch. Erst organisatorische und strukturelle Maßnahmen hätten die Wende gebracht. Dazu gehörten finanzielle Anreize für Krankenhäuser, ein Transplantations-Netzwerk, das Abläufe effizienter mache, und die Schulung von Koordinatoren, um mit Angehörigen zu sprechen.

Quelle: dpa


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Neue Initiative für Organspende-Reform im Bundestag"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.