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Infografik

Überdurchschnittliches Lohnplus für Pflegekräfte in Deutschland

Infografik: So viel verdienen Pflegekräfte in Deutschland | Statista
Die Corona-Pandemie hat die Debatte über eine angemessene Bezahlung im Pflegebereich neue Dynamik verliehen. Der Gesetzgeber zieht seit Ende 2022 mit entsprechenden Auflagen für Pflegeheime nach – und das mit Erfolg. Mit steigenden Personalkosten steigen auch die Selbstbeteiligungskosten für die Krankenversicherten.
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Gehaltsanstieg im Pflegebereich 5% über der regulären Lohnentwicklung

Eine Pflegekraft in Deutschland verdient monatlich im Durchschnitt 3.531 Euro brutto. Fachkräfte liegen leicht über diesem Betrag, Hilfskräfte mit 2.559 Euro jedoch deutlich darunter. Betrachtet man die Entwicklung der Entgelte in einem 5-Jahreszeitraum, so sind diese im Schnitt um rund 17% angestiegen. Zur Einordnung: Die Entgelte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind im selben Zeitraum nur um 12% gestiegen. Damit liegt der Gehaltsanstieg im Pflegebereich 5% über der regulären Lohnentwicklung.

Bessere Bezahlung gefordert: Politik erhöht seit Pandemie Druck auf Arbeitgeber im Pflegebereich

In der Corona-Pandemie hat die Debatte über eine angemessene Bezahlung von Pflegekräften auch in der Gesellschaft neue Dynamik erhalten, zumal den Krankenhäusern die Pflegekräfte ausgehen. Die Politik hat darauf reagiert: Seit dem 1. September 2022 muss eine Pflegeeinrichtung, um als solche zugelassen zu sein, zudem entweder selbst tarifgebunden sein oder ihre Pflege- und Betreuungskräfte mindestens in Höhe von in der Region anwendbaren Pflege-Tarifverträgen entlohnen. Zum 1. Juli 2023 trat außerdem die neue Vorgabe zur Personalbemessung in der Pflege in Kraft. Jede vollstationäre Pflegeeinrichtung muss dann den individuellen Personalbedarf berechnen und entsprechend qualifiziertes Personal vorhalten. Für die tatsächliche Umsetzung gilt ein Übergangszeitraum bis 2025.
 
 

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© vectorfusionart – stock.adobe.com

Lohnanstieg im Pflegebereich erhöht Kosten für Krankenversicherte

Die neuen Gesetze zur Bezahlung von Pflegekräften tragen dazu bei, dass die Kosten für die Pflege in Pflegeheimen insgesamt ansteigen. Bei einem Aufenthalt von bis zu 12 Monaten Dauer steigen die Gesamtkosten für Krankenversicherte von 2.199 Euro (Juli 2022) auf 2.548 Euro (Juli 2023). Dies entspricht einem Anstieg von rund 16%. Bei längeren Heimaufenthalten steigen die Kosten ebenfalls – wenn auch nicht ganz so stark.
 
 Infografik: Kosten für Pflege im Heim steigen deutlich | Statista

Medizinischer Fortschritt erhöht Zahl der Pflegebedürftigen

Auch für die Zukunft prognostiziert das Bundesgesundheitsministerium eine weitere Zunahme von Pflegebedürftigkeit: Wie die Grafik zeigt, rechnet das Bundesgesundheitsministerium bis 2050 mit 6,5 Millionen pflegebedürftigen Menschen (+51,2%), die Zahl der Menschen über 80 erreicht fast die 10-Millionen-Marke (+68,4%). Ursache hierfür ist vor allem die stetig wachsende Zahl älterer Menschen in Folge einer besser werdenden medizinischen Versorgung. Der überwiegende Teil der Pflegebedürftigen ist bereits heute älter als 60 Jahre. Die Pflegequote steigt mit steigenden Alter an – von rund 16,7% in der Altersgruppe der 75- bis 80-Jährigen auf rund 81% bei den über 90-Jährigen.
 
 

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Alternde Bevölkerung bedeutet steigenden Bedarf an Pflegekräften

Bereits heute herrscht ein Pflegenotstand in Deutschland. Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (Trend der IW Köln lesen) könnten in Deutschland in der stationären Versorgung bereits im Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. Die Versorgungslücke im Pflegebereich insgesamt könnte sich bis zu diesem Jahr auf insgesamt knapp 500.000 Fachkräfte vergrößern. Um die Folgen des steigenden Bedarfs entgegenzuwirken, versucht die Bundesagentur für Arbeit Pflegekräfte aus dem Ausland anzuwerben.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, IW Koeln, Statista


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