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Telemedizin: Videosprechstunden bei rund 20% der medizinischen Praxen verfügbar

Telemedizin: Videosprechstunden bei rund 20% der medizinischen Praxen verfügbar
© Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)
Pandemieeffekt oder Digitalisierungsschub? Der Anteil der Praxen, die ihren Patient:innen Videosprechstunden anbieten, ist in der Corona-Pandemie von 0 auf 20% gestiegen. Am weitesten ist die Videosprechstunde bei den Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen  verbreitet.
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Sprunghafter Anstieg der Videosprechstunde geht 2021 leicht zurück

Der Anteil an Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen, die eine Videosprechstunde anbieten, ist mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie 2019 sprunghaft von 0,1 auf 20,1% im Jahr 2020 angestiegen und 2021 leicht auf 18,2% gesunken. Dabei waren die Psychotherapeut:innen und Psychiater:innen sowohl 2020 als auch 2021 die Fachgruppe mit dem höchsten Anteil an Videosprechstunden-Nutzenden (jeweils 61%). Auf dem 2. Platz rangieren die Kinderärzt:innen mit einem Anteil von 16,6% bzw. 12,6%, gefolgt von den Hausärzt:innen mit 14,9% bzw. 10,9%.

Telemedizin: 3,7 Millionen Videosprechstunden im Jahr 2021

Die hohe Nutzendenrate unter den Psychotherapeut:innen hatte auch zur Folge, dass von den insgesamt 3,7 Millionen Videosprechstunden, die im Jahr 2021 in Anspruch genommen worden sind, 78% auf diese Fachgruppe entfielen. 13,8% der Videosprechstunden wurden von den Hausärzt:innen angeboten, die restlichen 9% verteilten sich über andere Fachgruppen. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Auswertung der vertragsärztlichen Abrechnungsdaten für die Jahre 2018 bis 2021, die das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) heute veröffentlicht hat.
 
 

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Wie sich das Angebot der Videosprechstunden weiterentwickeln wird, ist fraglich

„Unser Trendreport hatte bereits gezeigt, dass sich die Anzahl der Videosprechstunden während der Corona-Pandemie deutlich erhöht hat und dass die Inanspruchnahme sehr vom Pandemieverlauf geprägt war. Die aktuelle Auswertung zeigt nun deutlich, dass es insbesondere Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie die Psychiaterinnen und Psychiater waren, die in dieser Zeit Videosprechstunden angeboten haben, während die Fachärztinnen und Fachärzte im Bereich der somatischen Behandlung noch eher zurückhaltend waren“, so Zi-Vorstandsvorsitzender Dr. Dominik von Stillfried. Die spannende Frage sei nun, wie sich die Entwicklung im weiteren Verlauf nach der Pandemie fortsetzt und ob die Pandemie wirklich dauerhaft einen Digitalisierungsschub gebracht habe. (Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Quo vadis, Digitalisierung der Medizin?)

Telemedizinische Leistungen in der ambulanten Versorgung könnten die Rate weiter erhöhen

Daten des ersten Halbjahrs 2022 lassen allerdings vermuten, dass die Inanspruchnahme nach der Pandemie wieder etwas zurück gehen wird. Die Einführung telemedizinischer Leistungen im Bereich der ambulanten Notfallversorgung im 3. Quartal 2002 habe allerdings ein neues Anwendungsfeld eröffnen, das den Einsatz der Videosprechstunde perspektivisch steigern könnte, so Stillfried weiter. „Auch die mit dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) eingeführten erweiterten Aufgaben der Terminservicestellen um die Vermittlung von Videosprechstunden könnte diese Entwicklung positiv beeinflussen“, vermutet der ZI-Vorstandsvorsitzende.
 
 

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Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)


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