Zahl der stationären Krebsbehandlungen 2022 auf neuem Tiefstand
04. Februar 2024
Im Jahr 2022 wurden gut 1,40 Millionen Patient:innen wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt. Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen erneut auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar mitteilt. Gegenüber dem durch die COVID-19-Pandemie geprägten Vorjahr ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2022 noch einmal um 2% zurück. Ein Grund für den Rückgang könnten Verbesserungen bei Prävention, Vorsorge und Behandlung sein. Die Zahl der stationären Krankenhausbehandlungen insgesamt blieb im selben Zeitraum nahezu konstant (+0,3 %).
Krebs war der Grund für jeden 12. Krankenhausaufenthalt
Krebs war auch im Jahr 2022 der vierthäufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt: 8% aller stationären Behandlungen waren auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems (15%), Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (10%) und Krankheiten des Verdauungssystems (10%) stationär behandelt.
Mehr als die Hälfte aller Krebspatient:innen im Alter von 60 bis 79 Jahren
Besonders häufig werden Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren wegen Krebs im Krankenhaus behandelt. Mehr als die Hälfte (54%) aller Krebspatient:innen war 2022 in dieser Altersgruppe. Ein Fünftel (20%) der Krebspatient:innen war im Alter von 40 bis 59 Jahren, weitere 20% waren 80 Jahre oder älter. Jüngere Menschen werden deutlich seltener aufgrund einer Krebserkrankung behandelt: Nur 5% der Krebspatient:innen waren unter 40 Jahre alt.
Lungenkrebs war die Ursache für jede 8. stationäre Krebsbehandlung
Von allen Krebspatient:innen 2022 wurden diejenigen mit der Diagnose Lungen- und Bronchialkrebs (12%), Darmkrebs (10%), Brustkrebs (9%), Hautkrebs (8%) und Harnblasenkrebs (7%) am häufigsten im Krankenhaus versorgt. Unter den weitverbreiteten Krebserkrankungen gingen die stationären Behandlungen von Lungen- und Bronchialkrebs gegenüber dem Vorjahr am deutlichsten zurück (-4%). Eine Ausnahme bilden die Krankenhausaufenthalte aufgrund von Hautkrebs: Diese nahmen im selben Zeitraum um 3% zu.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Nutzen eines Programms zur Früherkennung von Lungenkrebs
Erschienen am 04.02.2024 • Ein Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs wird derzeit intensiv diskutiert. Bis zur Einführung kann es aber noch dauern. → weiterlesen!
Erschienen am 04.02.2024 • Ein Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs wird derzeit intensiv diskutiert. Bis zur Einführung kann...
231.500 Menschen starben 2022 an den Folgen von Krebs
Mit verbesserter Prävention, Vorsorge und Behandlung bei Krebserkrankungen steigen auch die Heilungschancen. Zwar ist die Zahl der Todesfälle mit der Ursache Krebs binnen 20 Jahren gestiegen: Im Jahr 2022 starben gut 231.500 Menschen an den Folgen von Krebs, 2002 waren es rund 210.000. Der Anstieg dürfte im Allgemeinen jedoch auch auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein. Der Anteil der an Krebs Verstorbenen an den Todesfällen insgesamt ist im selben Zeitraum dagegen gesunken: von 25% im Jahr 2002 auf 22% im Jahr 2022.
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache
Krebs blieb auch im Jahr 2022 die zweithäufigste Todesursache, nur an Krankheiten des Kreislaufsystems starben mehr Menschen (358.200 oder 34% aller Todesfälle). 54% der an Krebs Verstorbenen waren Männer, 46% Frauen. Bei Menschen im Alter von 40 bis 74 Jahren war Krebs die häufigste Todesursache: Mehr als jeder 3. Todesfall (35%) in dieser Altersgruppe war die Folge von Krebserkrankungen.
Lungenkrebs ist die Ursache für ein Fünftel aller krebsbedingten Todesfälle
Die häufigste krebsbedingte Todesursache war wie in den Vorjahren Lungen- und Bronchialkrebs mit gut 45.200 Todesfällen. Diese Krebserkrankung allein war somit für ein Fünftel (20 %) der krebsbedingten Todesfälle oder gut 4% der Todesfälle insgesamt im Jahr 2022 ursächlich. Zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen zählten zudem Darmkrebs (24.300 Todesfälle), Bauchspeicheldrüsenkrebs (19.200), Brustkrebs (19.100) und Prostatakrebs (15.600).