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Medizin

AML: Antikörper zeigt gute Verträglichkeit und Wirksamkeit

AML: Antikörper zeigt gute Verträglichkeit und Wirksamkeit
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In der KKE Translationale Immunologie der Medizinischen Klinik am Universitätsklinikum Tübingen wurde unter Leitung von Prof. Dr. Helmut Salih ein am Klinikum konzipierter Antikörper zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) klinisch erprobt. Die vielversprechenden Ergebnisse der Phase-I-Studie wurden jetzt in der Fachzeitschrift Journal of Hematology & Oncology publiziert (1).
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FLYSYN: Antikörper zur Behandlung der akuten myeloischen Leukämie

Das Immunsystem spielt eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung von Krebserkrankungen, so auch bei der akuten myeloischen Leukämie. Auf dieser Grundlage konzipierte ein Tübinger Forschungsteam um Prof. Salih in Zusammenarbeit mit Prof. Gundram Jung einen Antikörper zur Bekämpfung von Leukämiezellen. Dieser bindet an ein Oberflächenmerkmal der Leukämiezellen. „FLYSYN wurde von uns dergestalt entwickelt, dass er äußerst nebenwirkungsarm das Immunsystem zielgerichtet und hochpotent gegen die Leukämiezellen aktivieren kann.“, erklärt Helmut Salih.

35% der AML-Patient:innen sprachen auf die Behandlung mit FLYSYN an

FLYSYN wurde in einer klinischen Phase-I-Studie in Patient:innen mit AML und mit Nachweis von nach Standardbehandlung verbliebenen Leukämiezellen eingesetzt (minimale Resterkrankung). Insgesamt wurden 31 Patient:innen im Rahmen der Studie behandelt. Bei wenigen Teilnehmenden wurden leichte Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Müdigkeit beobachtet, schwerwiegende Nebenwirkungen traten nicht auf. Ein Teil der Studienteilnehmenden entwickelte kurzzeitige Veränderungen des Blutbildes, die allesamt ohne relevante Komplikationen verliefen. Bei insgesamt 11 von 31 Patient:innen (35%), wurde ein Ansprechen auf die Behandlung mit FLYSYN beobachtet. Das Ansprechen war von der Höhe der Antikörperdosis abhängig: bei niedrigeren Dosen zeigte sich bei 28% ein Ansprechen, während 46% der Patient:innen ansprachen, die die Höchstdosis von FLYSYN erhalten hatten. „Die gute Verträglichkeit des Antikörpers, zusammen mit den vielversprechenden Wirksamkeitsdaten ist sehr ermutigend für die weitere Entwicklung von FLYSYN. Das Ergebnis ist ein Ansporn, um erstmals eine nebenwirkungsarme und effiziente Immuntherapie für Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie zu etablieren“, so Dr. Jonas Heitmann, der Erstautor der Studie.
 
 

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Antikörperentwicklung, Herstellung und Erprobung in Tübingen

FLYSYN wurde federführend in der Abteilung Immunologie konzipiert und gemeinsam mit Synimmune GmbH präklinisch charakterisiert. Die Firma hat FLYSYN in der GMP-Einheit des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Tübingen hergestellt. Die klinische Evaluation des Antikörpers erfolgte in der KKE Translationale Immunologie, einer deutschlandweit einzigartigen Einrichtung im Department Innere Medizin des Uniklinikums (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Helmut Salih). Die Einheit wurde etabliert, um innovative Immuntherapiekonzepte möglichst rasch in frühen klinischen Studien erproben zu können, damit Patient:innen schnellstmöglich von neuen Erkenntnissen der Forschung profitieren können.

Quelle: Universitätsklinikum Tübingen

Literatur:

(1) Heitmann J.S. et al. Phase I study evaluating the Fc-optimized FLT3 antibody FLYSYN in AML patients with measurable residual disease. J Hematol Oncol 16, 2023, Abrufbar unter: https://jhoonline.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13045-023-01490-w, Letzter Zugriff: 04.09.2023.


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