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Medizin

Brustkrebs: Genexpressionstest allein nicht aussagekräftig

Brustkrebs: Genexpressionstest allein nicht aussagekräftig
© Axel Kock - stock.adobe.com
Wird bei einer Frau Brustkrebs diagnostiziert, stellt sich die schwierige Frage, welche Behandlungsart die richtige ist. Ärzt:innen nutzen neben weiteren Methoden auch Genexpressionstests, um eine Prognose zum Krankheitsverlauf zu erstellen und darauf aufbauend eine geeignete Therapie auszuwählen. Wie verlässlich diese Tests sind, ist jedoch bislang nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler:innen von der Universität Leipzig und der Pathologie Hamburg-West haben jetzt mithilfe von maschinellem Lernen große Datenmengen zu dieser Fragestellung analysiert und festgestellt, dass Genexpressions-Signaturen zwar eine hohe, aber keine vollständige Prognosesicherheit bieten.
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Genexpressions-Signaturen können Prognose von Krebserkrankungen bestimmen

Genexpressions-Signaturen beschreiben die Aktivitätsmuster von Genen. Im Falle einer Krebserkrankung können sie genutzt werden, um Vorhersagen darüber zu treffen, wie sich Tumoren entwickeln. Sie sind somit für die Klassifizierung verschiedener Krebsarten, die Bestimmung der Prognose und die Festlegung der Behandlungsstrategien von entscheidender Bedeutung.
 
 

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Modelle überprüfen Vorhersagekraft von Genexpressionstests

Die aktuelle Studie von Dimitrij Tschodu, Doktorand am Peter-Debye-Institut für Physik der weichen Materie der Universität Leipzig, entstand in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Axel Niendorf von der Pathologie Hamburg-West und ist vor Kurzem in der renommierten Fachzeitschrift „Scientific Reports“ erschienen. Tschodu und seine Kolleg:innen analysierten etwa 10.000 Signaturen basierend auf renommierten Brustkrebs-Datenbanken unter Verwendung verschiedener Modelle des maschinellen Lernens, um ihre prognostische Kapazität gründlich zu bewerten.

Genexpressionstests allein nicht immer aussagekräftig bei Krebsprognose

Die Studienergebnisse zeigen, dass die untersuchten Genexpressions-Signaturen in nicht mehr als 80% der Fälle zu einer korrekten Patientenprognose führen. Die Forschenden weisen außerdem darauf hin, dass in Prognosen, die ausschließlich auf Genexpressions-Signaturen basieren, weniger als 50% der potenziell verfügbaren Informationen berücksichtigt sind. Sie empfehlen daher, zusätzlich zu Genexpressionstests weitere Parameter heranzuziehen. „Obwohl unsere Ergebnisse die Bedeutung von Genexpressions-Signaturen für die Vorhersage der Patientenprognose bestätigen, betonen sie auch die dringende Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, der molekulare, klinische, histologische und andere ergänzende Faktoren berücksichtigt, um eine genaue Prognose sicherzustellen“, erklärt Tschodu.

Quelle: Universität Leipzig


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