Protein CBP sorgt für längeres Überleben mit HPV-positivem Kopf-Hals-Karzinom
Bei ihren Untersuchungen konnten die Forscher:innen ein Protein identifizieren, durch das sich ein überdurchschnittlich langes Überleben der Patient:innen mit HPV-positivem Kopf-Hals-Karzinom prognostizieren und ein Fortschritt in der Behandlung erreichen lässt. Konkret handelt es sich dabei um das Protein CBP, das diverse Programme in der Zelle steuert und u. a. an der Entstehung von Krebs beteiligt ist. Wie die Studie zeigt, ist CBP bei durch HPV induzierten Kopf-Hals-Tumoren in stark erhöhtem Maß aktiv.
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Protein CBP dient als prognostischer Marker für das Überleben mit HPV-positivem Kopf-Hals-Karzinom
Die häufigsten Auslöser von Tumoren im Kopf- und Halsbereich sind nach wie vor Alkoholkonsum und Rauchen. Infektionen mit humanen Papillomaviren nehmen aber als Ursache von HNSCC in den letzten Jahren zu. Patient:innen mit HPV-positiven Kopf-Hals-Tumoren werden bislang mit
Chemotherapie und
Strahlentherapie behandelt. Diese Standardmethode wirkt systemisch, also auf den ganzen Körper, bringt oft starke Nebenwirkungen wie Haarausfall, Übelkeit und Anämie mit sich, und nicht alle Patient:innen sprechen darauf an. Auf der Suche nach zielgerichteten Therapieoptionen hat die interdisziplinäre Forschungsgruppe das Gewebe von Patient:innen mit HPV-positivem HNSCC-Tumoren histologisch und an präklinischen Modellen studiert. Dabei entdeckte sie nicht nur das Protein CBP als prognostischen Marker für ein überdurchschnittlich langes Überleben der Patient:innen. Sie fanden auch heraus, dass speziell HPV-positive HNSCC-Zellmodelle mit einem CBP-Inhibitor effektiv behandelt werden können.
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CBP-Inhibitoren sollen zielgerichtete Therapie von HPV-positiven Kopf-Hals-Karzinomen ermöglichen
CBP-Inhibitoren sind Medikamente, die in Entwicklung sind und in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen könnten. „Für Patient:innen mit HPV-positivem Kopf-Hals-Karzinom hat eine Therapie mit CBP-Inhibitoren den Vorteil, dass sie
nicht auf den ganzen Körper, sondern zielgerichtet wirkt. Außerdem ist sie besser verträglich als die konventionelle Chemotherapie oder Strahlentherapie, was die Lebensqualität der Betroffenen deutlich steigern würde“, fasst Studienleiter Lorenz Kadletz-Wanke das zentrale Ergebnis der Forschungsarbeit zusammen, die an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten der MedUni Wien in Zusammenarbeit mit Lukas Kenner (Klinisches Institut für Pathologie der MedUni Wien, Abteilung für Labortierpathologie der Vetmeduni Wien) und Stefan Stoiber (Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin der MedUni Wien) durchgeführt wurde.