Gegen Leukämie: Wissenschaftlichen Nachwuchs gewinnen und fördern
06. April 2022
Drei weitere José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien hat die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung (DJCLS) im Rahmen der virtuellen Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) vergeben. Gefördert mit einem Stipendium in Höhe von jeweils 10.000 Euro werden Lena Groger, Universitätsklinikum Frankfurt, Alessandra Holzem, Uniklinik Köln/CIO, und Leonard Knödler, Universitätsklinikum Regensburg.
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Ziel der José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien
„Die José Carreras-DGHO-Promotionsstipendien sind Teil unserer nachhaltigen Wissenschaftsförderung. Unser Ziel ist es, junge und hochmotivierte Wissenschaftler im Rahmen ihrer Promotion dabei zu unterstützen, sich wichtigen Forschungsfragen von Leukämien und verwandten bösartigen Blut- und Knochenmarkerkrankungen vollzeitig zu widmen. Dabei werden im Vorfeld die Relevanz der Fragestellung, das methodische Vorgehen und der Innovationsgehalt von renommierten Hämatologen und Onkologen der DJCLS und der DGHO in einem Gutachterverfahren geprüft“, sagt Dr. Ulrike Serini, Geschäftsführerin der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung.
Förderung des wissenschaftlichen und ärztlichen Nachwuchses
„Wir freuen uns außerordentlich, dass wir unseren jungen Kolleginnen und Kollegen gemeinsam mit der Deutschen José Carreras-Leukämie-Stiftung einen Forschungsraum bieten können, in dem der wissenschaftliche und ärztliche Nachwuchs seine innovativen Projekte realisieren kann und damit einen wichtigen Beitrag für den Fortschritt in unserem Fachgebiet und damit für die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten leistet“, so Prof. Dr. med. Hermann Einsele, Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO und Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Würzburg.
Die geförderten Forschungsprojekte
Zwei der drei aktuellen Forschungsprojekte gehen Fragestellungen zur Optimierung und Präzisierung von CAR-T-Zell-Therapien nach, während das dritte Forschungsprojekt molekularen krankmachenden Mechanismen bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) auf der Spur ist.
Regulation eines molekularen Resistenzmechanismus von AML-Zellen gegenüber Venetoclax aufklären
Lena Groger, Universitätsklinikum Frankfurt, fokussiert die zielgerichteten Therapien, die individuell auf eine Patientin/einen Patienten abgestimmt werden können. Sie ist überzeugt, dass hierfür Erkenntnisse der Grundlagenforschung unabdingbar sind. „Die neue Kombination von Venetoclax mit einer hypomethlyierenden Substanz könnte für Patient:innen mit AML, die keine intensive Chemotherapie tolerieren, einen neuen Therapiestandard setzen. Weiterhin bleiben jedoch Therapieresistenzen und Krankheitsrezidive eine große klinische Herausforderung, sodass die Erforschung dieser Prozesse einen zentralen Stellenwert für zukünftige Therapieprotokolle besitzt. Mit meinem Projekt untersuche ich die Regulation eines molekularen Resistenzmechanismus von AML-Zellen gegenüber Venetoclax. Dieses könnte in Zukunft zu einem besseren Krankheitsverständnis und möglichen neuen Targets zur AML-Therapie beitragen. Das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium ermöglicht mir, mich vollumfänglich der Forschung zu widmen und meinen Teil zur Leukämiebekämpfung beitragen zu können.“
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Grenzen der T-Zell-Antwort in Krebsbehandlungen überwinden
Alessandra Holzem, Uniklinik Köln/CIO, die bereits zu Signalwegen von T-Zell-Aktivierung in CAR-T-Zellen an der Stanford Universität geforscht hat, wird im Rahmen ihres Promotionsstipendiums diese Forschungen in einer Kooperation fertigstellen und einem Fachpublikum präsentieren. Zu ihrem Forschungsthema und Stipendium sagt Alessandra Holzem: „Tumoren verfügen über Strategien, mit denen sie der von der T-Zelle vermittelten Immunreaktion entkommen können. Mein Projekt soll dazu beitragen, die Grenzen der T-Zell-Antwort in Krebsbehandlungen zu überwinden. Ein wahnsinnig spannendes und dynamisches Feld, das Erfolge in der Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) zeigt, aber auch vielversprechende Möglichkeiten für weitere Tumorentitäten birgt. Ich freue mich ganz besonders, dass dahinter die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) sowie die José Carreras Leukämie-Stiftung stehen, da sie ein wertvolles Expertennetzwerk und exzellentes Forum für wissenschaftlichen Austausch bieten.“
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Leonard Knödler, Universitätsklinikum Regensburg, interessieren immunonkologische Fragestellungen und die besonderen Arbeitsmethoden einer experimentellen Forschung. So möchte er mit seiner Promotionsarbeit Methoden untersuchen, die zu einer verbesserten Wirksamkeit von CAR-T-Zell-Therapien führen können. „Mit chimären Antigen-Rezeptoren (CAR) ausgestattete T-Zellen stellen vielversprechende zelluläre Immuntherapeutika für fortgeschrittene Leukämien und Lymphome dar. Wir untersuchen, wie sich spezifische Gene möglicherweise ausschalten lassen, um einerseits die antitumorale Aktivität der CAR-T-Zellen zu steigern und andererseits deren erschöpfungsbedingte Funktionseinbußen zu reduzieren. Ferner forschen wir dazu, wie die Widerstandskraft gegen die therapiehemmende Tumorumgebung erhöht werden könnte. Im Rahmen der Förderung durch das José Carreras-DGHO-Promotionsstipendium darf ich dieses chancenreiche Thema tiefergehend untersuchen“, beschreibt Lenoard Knödler die Arbeit der Forschungsgruppe, der er sich im Rahmen seines Promotionsstipendiums angeschlossen hat.
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Über das José Carreras-DGHO-Stipendiumprogramm werden pro Jahr bis zu 10 Doktorandinnen und Doktoranden gefördert. Dabei erhalten die Stipendiaten über 12 Monate monatlich 800 Euro. Zusätzlich kann die Teilnahme an fachbezogenen Kongressen mit bis zu 400 Euro unterstützt werden. Gestiftet wird das Fördergeld für die Stipendien von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung. Die Ausschreibungsunterlagen des José Carreras-DGHO-Promotionsstipendiums und weiterer Förderprogramme sind auf der Webseite der Stiftung unter https://www.carreras-stiftung.de/antragstellung/ hinterlegt.
Quelle: Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung