Impfen bei Krebs?
Da viele Krebspatient:innen während und auch noch einige Zeit nach der Krebsbehandlung aufgrund einer
geschwächten Immunabwehr deutlich anfälliger für Infektionen sind, benötigen sie einen guten Impfschutz. Kommt es zu einer Infektion, kann diese schwerer verlaufen als bei immungesunden Menschen und zudem die notwendige Tumorbehandlung möglicherweise verzögern. Die behandelnden Ärzt:innen wägen vor einer Impfung stets ab: Wie stark ist das Immunsystem geschwächt und wie groß ist das individuelle Infektionsrisiko?
Worauf sollten Krebspatient:innen beim Impfen achten?
Ärzti:nnen sollten bereits vor Beginn einer Krebsbehandlung den Impfschutz ihrer Patient:innen überprüfen und fehlende Impfungen ergänzen, wenn es sicher möglich ist. Krebspatient:innen ohne schwerwiegende Immunschwäche dürfen so wie gesunde Menschen geimpft werden. Kurz vor, während und kurz nach einer Krebsbehandlung sollten Patient:innen in der Regel keine Lebendimpfstoffe erhalten. Totimpfstoffe sind möglich. Die Wirksamkeit kann jedoch eingeschränkt sein. Nach einer Krebsbehandlung sollten fehlende oder unvollständige Grundimmunisierungen nachgeholt werden. Ansonsten raten Expert:innen zu einmaligen Wiederholungsimpfungen. Angehörige und Freunde von Krebspatient:innen sollten bei sich selbst auf einen ausreichenden Impfschutz achten. So können sie mit dazu beitragen, Krebskranke vor Ansteckung zu schützen.
Die Ärzt:innen des Krebsinformationsdienstes beantworten kostenlos und bundesweit alle Fragen zu Krebs, telefonisch unter 0800- 420 30 40 oder über die E-Mail-Adresse Krebsinformationsdienst@dkfz.de. Welche Impfungen bei Krebs empfohlen werden, ist dem Informationsblatt des Krebsinformationsdienstes „Schutz-impfungen bei Krebs“ zu entnehmen. Es steht zum
Download bereit.
Zum Thema
„Infektionen bei Krebs vorbeugen“ lesen Sie auf den Internetseiten des Krebsinformationsdienstes.
Zum Thema Impfen sind eine Vielzahl von Falschinformationen im Umlauf. Das kann zur Folge haben, dass Personen verunsichert werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat auf seiner Website
„Faktensandwiches“ zum Thema Impfen bereitgestellt: Typische Falschinformationen werden dort benannt, erklärt und dann richtiggestellt.