Hartmut Goldschmidt, MD
Vorsitzender der GMMG-Studiengruppe, Professor für Innere Medizin am
Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und leitender Prüfarzt der Studie
„Die erfolgreiche Induktionstherapie ist einer der wichtigsten Faktoren, um bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom das Risiko für ein Rezidiv zu verringern. Wir haben unter dieser experimentellen Kombination bereits verbesserte Raten der MRD-Negativität beobachtet, was auf ein potenziell tieferes Ansprechen nach der Induktion hinweist, jedoch war die weitere Nachbeobachtung wichtig, um besser zu verstehen, wie sich dieser Vorteil auf die langfristigen Behandlungsergebnisse auswirkt. Diese Daten liefern Evidenz dafür, dass Isa-RVd als Erstlinientherapie bei Patient:innen, die transplantiert werden, potenziell das progressionsfreie Überleben verbessert. Damit unterstreichen sie das Potenzial dieser Quadruplet-Therapie, ein neuer Standard in der Induktionstherapie zu werden.” |
Mehrere Phase-III-Studien zu Isatuximab beim Multiplen Myelom
Die Studie GMMG-HD7 ist eine von 6 Phase-III-Studien, in denen Isatuximab beim
Multiplen Myelom (MM) positive Ergebnisse gezeigt hat, darunter 4 positive Datenanalysen zu einer Isatuximab-haltigen Quadruplet-Therapie in der Erstlinie. Aktuelle Ergebnisse der Phase-III-Studie IMROZ, in der bei NDMM-Patient:innen, die nicht transplantiert werden, die experimentelle Anwendung der Kombination aus
Isatuximab und VRd mit VRd alleine verglichen wurden, zeigten eine
statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des PFS und einen höheren Anteil von Patient:innen mit MRD-Negativität.
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Erste Ergebnisse zeigen Erreichen der MDR-Negativität vor Transplantation
Im Dezember 2021 wurden die Ergebnisse des ersten Teils der Studie veröffentlicht, in der der primäre Endpunkt der
MRD-Negativität nach der Induktionstherapie und vor der Transplantation bei Patient:innen mit NDMM erreicht wurde. Die Anwendung von Isatuximab in Kombination mit RVd befindet sich noch in der Erprobung und wurde bislang noch von keiner Zulassungsbehörde beurteilt.
Trotz verfügbaren Therapien kann das MM bei den meisten Patient:innen nicht geheilt werden
Das MM zählt zwar zu den seltenen Erkrankungen, ist jedoch mit jährlich mehr als 180.000 Neuerkrankungen weltweit die zweithäufigste Blutkrebserkrankung (1, 2). Trotz der
zur Verfügung stehenden Therapien ist das MM bei den meisten Patient:innen weiterhin nicht heilbar, und die 5-Jahres-Überlebensrate von neu diagnostizierten Patient:innen wird auf 61% geschätzt (3). Da es keine Heilung für das MM gibt, kommt es bei den meisten Betroffenen zu einem Rezidiv.