Transbronchiale Kryobiopsie ist einfacher und kosteneffizienter als chirurgische Lungenbiopsie
Das Lungengewebe liegt gut geschützt im Brustraum – womit es leider auch diagnostische Methoden erschwert. Sind Gewebeproben notwendig, dann ist die chirurgische Lungenbiopsie ein bewährtes Verfahren. Der Brustraum muss dazu jedoch von außen zugänglich gemacht werden, was aufwendig, nicht risikofrei und teuer ist. Ein vor kurzem entwickeltes Verfahren – die transbronchiale Kryobiopsie – ist einfacher und günstiger. Hier wird über die Luftröhre und Bronchien eine Sonde eingeführt, an der ein Lungen-Gewebestück zur Entnahme festgefroren wird. Über die Sicherheit gab es bisher nur spärliche Daten. Nun hat ein Team der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften Krems (KL Krems) prospektive Daten über die Sicherheit und Mortalität erhoben – und Vielversprechendes festgestellt.
Transbronchiale Kryobiopsie führt zu nur wenigen, gut handhabbaren Nebenwirkungen
„Tatsächlich traten nach der transbronchialen Kryobiopsie nur wenige, gut behandelbare Nebenwirkungen auf. Gleichzeitig war die Mortalität geringer als bei alternativen Diagnoseverfahren“, sagt Dr. Klaus Hackner, Erst-Autor der Studie und Oberarzt am Universitätsklinikum Krems der KL Krems – eine der wenigen Kliniken Österreichs, in der diese Methode bereits routinemäßig zur Anwendung kommt. Zu den beobachteten Nebenwirkungen zählten dabei vor allem der
Pneumothorax. Dieser trat bei 20% der Behandelten auf. Blutungen der Bronchien traten in ca. 1/3 der Fälle auf, wobei diese nur in einem Fall intensivere medizinische Behandlung erforderlich machten. Zu den Nebenwirkungen meint Dr. Klaus Hackner: „Wir fanden auch heraus, dass verschiedene Lungenparameter – wie beispielsweise eine erniedrigte Gesamtlungenkapazität – bereits vor der Biopsie Hinweise auf das Risiko für spätere Nebenwirkungen geben können. So kann die Nachbetreuung schon vorab entsprechend organisiert und das Risiko der Methode vermindert werden.“
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Keine Todesfälle durch transbronchiale Kryobiopsie
Beeindruckende Daten lieferte die Studie betreffs der Mortalität des Diagnoseverfahrens. So wurde unter den Patient:innen in den ersten 30 Tagen nach der Kryobiopsie kein einziger Todesfall verzeichnet. Das steht im Gegensatz zur Mortalität der chirurgischen Biopsie, die in anderen Studien – bei aller Schwierigkeit der genauen Vergleichbarkeit – mit bis zu 4,5% nach 30 Tagen angegeben wurde. Auch nach 90 Tagen lag die Mortalität der Kryobiopsie mit 1,3% unter der des chirurgischen Verfahrens. Dr. Klaus Hackner kommentiert: „Dazu muss gesagt werden, dass dieser einzelne Todesfall nicht in ursächlichem Zusammenhang mit der Kryobiopsie stand, korrekterweise aber im Rahmen der Studie mitberücksichtigt wurde.“