Mehr Frauen als Männer nutzen Krebsvorsorgeuntersuchungen
„Die Befragungsergebnisse zeigen, dass die Bereitschaft zur Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen bei Frauen deutlich ausgeprägter ist als bei Männern. Dieses Bild spiegelt sich auch in den Inanspruchnahme-Raten der einzelnen Untersuchungen wider, die das Wissenschaftliche Institut der AOK aktuell im Früherkennungsmonitor veröffentlicht hat“, sagt Jens Martin Hoyer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. So stimmten der Aussage „Ich gehe regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen“ 2 Drittel der befragten Frauen (64%) zu, während es bei den Männern nur 47% waren.
Höhere Bereitschaft für Krebsvorsorgeuntersuchungen im höheren Alter
„Diese Ergebnisse dürften allerdings auch mit den früher greifenden geschlechtsspezifischen Früherkennungs-Programmen zusammenhängen“, betont Hoyer. So zeigt sich in den höheren Altersgruppen, in denen die Teilnahme an den Untersuchungen überwiegend relevant wird, eine größere Bereitschaft zur Teilnahme: 61% der Menschen zwischen 50 und 64 Jahren und sogar 67% der Menschen ab 65 Jahren gaben an, regelmäßig zu Krebsvorsorgeuntersuchungen zu gehen. Die größte Offenheit für das Thema über alle befragten Altersgruppen und beide Geschlechter hinweg ist im Saarland mit 61% Zustimmung bei der Frage nach der regelmäßigen Teilnahme zu verzeichnen, die geringste Rate in Sachsen mit 51%.
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53% der Befragten haben Angst vor der tatsächlichen Entdeckung von Krebs
Auch mögliche Ängste und Bedenken, die an der Teilnahme hindern könnten, waren Thema der Befragung: 28% der Befragten stimmten der Aussage zu, sie hätten Bedenken, dass Krebsvorsorgeuntersuchungen unangenehm und schmerzhaft sein könnten, 63% gaben an keine entsprechenden Bedenken zu haben. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53%) erklärte, Angst zu haben, dass bei einer Krebsvorsorgeuntersuchung tatsächlich Krebs entdeckt wird, 39% teilen diese Angst nicht. Der Anteil derer, die über entsprechende Ängste berichteten, ist in der Altersgruppe ab 65 Jahren mit 49% am geringsten ausgeprägt. „Krebsvorsorge kann Leben retten. Ich kann nur jeden dazu ermutigen, mögliche Ängste und Unsicherheiten in Bezug auf die Vorsorgeuntersuchung mit dem Arzt oder der Ärztin zu besprechen. Sie können umfassend aufklären und die Vor- und Nachteile erläutern“, sagt Prof. Michael Ghadimi, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft.
Jährlicher Gesundheitstag soll Aufmerksamkeit für Krebsvorsorge erhöhen
Der „Tag der Krebsvorsorge“, der jährlich am 28. November stattfindet, ist im vergangenen Jahr von der AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, nach den Einbrüchen bei der Inanspruchnahme in der Corona-Pandemie die Aufmerksamkeit für das Thema wieder zu erhöhen und die Teilnahme an den empfohlenen Untersuchungen zu fördern.
Teilnahme-Zahlen nach Corona-Pandemie wieder weitgehend normalisiert
Eine Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hat gezeigt, dass sich die Teilnahme-Zahlen an Krebs-Früherkennungsuntersuchungen nach starken Rückgängen in den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren 2020 und 2021 sowie in der Corona-Omikron-Welle Anfang 2022 in den letzten Monaten wieder weitgehend normalisiert haben. AOK und DKG begrüßen diesen positiven Trend, weisen aber auch darauf hin, dass es immer noch Nachholbedarf wegen versäumter Untersuchungen in der Pandemie und generell große Lücken bei der regelmäßigen Inanspruchnahme der Krebsvorsorge gibt. Durch gezielte Informationen wollen sie die Teilnahme fördern. So bietet die AOK auf ihrer Homepage einen „Vorsorg-O-Mat“ an, der Nutzer:innen nach Eingabe individueller Informationen wie Alter und Geschlecht über die anstehenden Früherkennungsuntersuchungen informiert. Darüber hinaus finden sich auf der AOK-Homepage Informationsfilme zum Ablauf und Nutzen der einzelnen Früherkennungsuntersuchungen.
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Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft e. V.