Montag, 20. Januar 2025
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Medizin

Neue Therapieoption durch Hemmung von Transkriptionsfaktoren beim Multiplen Myelom

Neue Therapieoption durch Hemmung von Transkriptionsfaktoren beim Multiplen Myelom
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Die gleichzeitige Hemmung der Transkriptionsfaktoren Myc und JunB könnte eine neue Therapieoption zur Behandlung des Multiplen Myeloms (MM) darstellen. In einer aktuellen Studie konnten Forschende zeigen, dass die beiden regulatorischen Proteine unabhängige Wirkungen in Zellen des MM haben (1). Die simultane Hemmung beider Proteine bewirkte einen synergistischen Anti-Tumor-Effekt.

Multiples Myelom: Tumor-assoziierte Transkriptionsfaktoren im Fokus

Das MM ist die zweithäufigste Krebserkrankung blutbildender Zellen und gilt trotz enormer therapeutischer Fortschritte während der letzten zwei Dekaden immer noch als unheilbar. Vor diesem Hintergrund forscht das Team um Univ.-Prof. Mag. DDr. Klaus Podar von der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften seit mehreren Jahren daran, Tumor-assoziierte Transkriptionsfaktoren, die bisher als medikamentös nicht beeinflussbar gegolten haben, therapeutisch anzugreifen.

JunB und Myc wirken unabhängig voneinander in MM-Zellen

Für den Transkriptionsfaktor JunB, konnte das Team in mehreren Arbeiten zeigen, dass seine Aktivierung sowohl das Wachstum von MM-Zellen fördert, als auch für deren Resistenzen gegen Medikamente verantwortlich ist. Weiterhin steigert er die Vermehrung von tumorfördernden Blutgefäßen im Knochenmark. Jetzt berichtet die Gruppe von einer weiteren Entdeckung: Die Wirkung von JunB in Zellen des MMs ist unabhängig von Myc, einem weiteren Transkriptionsfaktor. Bislang war unklar, ob die beiden Regulatorproteine auf gemeinsame Ziele in der Zelle wirken oder unabhängige Signalwege beeinflussen.

Synergistischer Anti-Tumor-Effekt durch gleichzeitige Hemmung von JunB und Myc

Um herauszufinden, ob die gleichzeitige Hemmung beider Transkriptionsfaktoren eine synergistische Wirkung gegen MM-Zellen hat, führte das Team mehrere Experimente durch, in denen die Transkriptionsfaktoren einzeln oder gemeinsam durch Therapeutika oder genetische Methoden gehemmt wurden. „Und tatsächlich: Ein solcher Zangenangriff auf die MM-Zellen, bei dem beide Faktoren gleichzeitig gehemmt wurden, bewirkte sowohl in Zell- als auch in Tiermodellen eine verstärkte Zunahme des Absterbens von MM-Zellen im Vergleich zur Einzelhemmung“, erklärt Prof. Podar. Die Ergebnisse der Studie zeigen damit eine mögliche, neue Therapieoption für die Behandlung des MMs auf.
 
 

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Quelle: Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften

Literatur:

(1) Lind J. et al. (2024) Dual therapeutic targeting of MYC and JUNB transcriptional programs for enhanced anti-myeloma activity, Blood Cancer Journal, DOI: 10.1038/s41408-024-01117-4.


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