Succinyl-CoA und Cobalamin: Neue Biomarker für das Screening von HSIL
Im Rahmen einer europäischen Zusammenarbeit unter der Leitung von Dr. Sergio Serrano-Villar wurden 213 Teilnehmende rekrutiert, von denen die meisten MSM waren, die sich einem HSIL-Screening mit hochauflösender Anoskopie und Analbiopsien zur Bestätigung von HSIL unterzogen. Das Team setzte eine Reihe von Techniken ein, um das anale Mikrobiom zu analysieren und Veränderungen in seiner Zusammensetzung und seiner Stoffwechselaktivität zu bestimmen. Die Forscher:innen fanden zwar keine eindeutigen Signaturen der Mikrobiomzusammensetzung, die mit HSIL in Verbindung gebracht werden können, aber sie stellten fest, dass die mit HSIL assoziierten Analbakterien Proteine überexprimieren. Diese sind an der Produktion von Succinyl-CoA und Cobalamin beteiligt sind, wobei die Werte bei Probanden mit HSIL sowohl in der Entdeckungs- als auch in der Validierungskohorte durchweg erhöht waren (1). Die kombinierte Messung von Succinyl-CoA und Cobalamin übertraf die anale Zytologie und verbesserte die Sensitivität, Spezifität und den Vorhersagewert. Diese Entdeckung von 2 neuen Biomarkern im analen Mikrobiom ist ein wichtiger Durchbruch im Kampf gegen
Analkrebs bei Menschen mit HIV.
Bakterien im Mikrobiom spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von HSIL
„Die im Mikrobiom von Patienten mit HSIL überexprimierten Proteine scheinen zur Krebspathogenese und bakteriellen Infektion beizutragen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es wichtiger ist zu verstehen, was die Bakterien tun, als zu wissen, welche Bakterien vorhanden sind. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Bakterien über ihren Wert beim Screening auf HSIL hinaus eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Läsionen spielen“, sagt Prof. Dr. Manuel Ferrer.
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Die neuen Biomarker können die Analkrebsvorsorge für Menschen mit HIV verbessern
„Unsere Entdeckung von 2 neuen Biomarkern, für die sich ohne weiteres Nachweismethoden etablieren lassen, könnte die derzeitige Strategie der Analkrebsvorsorge verbessern. Dies könnte möglicherweise die Ergebnisse für Menschen mit HIV verbessern, die ein deutlich höheres Risiko haben, an Analkrebs zu erkranken.“ ergänzt Prof. Dr. Jana Seifert, Mikrobiologin an der Universität Hohenheim.
Nutzung des Mikrobioms auch bei anderen Krebserkrankungen zur Entdeckung diagnostischer Marker
Der leitende Forscher, Dr. Sergio Serrano-Villar, sagte: „Wir glauben, dass unsere Ergebnisse das Potenzial haben, die Belastung durch diese verheerende Krankheit zu verringern. Aber auch über diese Krankheit hinaus zeigt unsere Studie das Potenzial der
Nutzung des Mikrobioms zur Entdeckung skalierbarer diagnostischer Marker.“
Entwicklung eines nicht-invasiven Diagnosetests zur Früherkennung von Analkrebs bei Menschen mit HIV
Der nächste Schritt für die Forscher:innen besteht darin, einen kostengünstigen und nicht-invasiven Diagnosetest zu entwickeln, der in der klinischen Praxis eingesetzt werden kann, um die Früherkennung und Prävention von Analkrebs bei Menschen mit HIV zu verbessern.