Zervixkarzinom: Eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen
Die Infektion des Gebärmutterhalses durch bestimmte Typen des humanen Papillomvirus kann, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird, zum
Zervixkarzinom führen. Tückisch dabei: Im Frühstadium sind das Zervixkarzinom und seine Vorstadien symptomfrei. Eine gut funktionierende Früherkennung, die für Frauen ab 20 Jahren eine kostenfreien Vorsorgeleistung ist und für Frauen ab 35 Jahren mit einem Zellabstrich vom Gebärmutterhals kombiniert wird, hat dazu geführt, dass das Krankheitsbild Zervixkarzinom in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Dennoch kann von Entwarnung keine Rede sein: Mit weltweit etwa 500.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist das Zervixkarzinom immer noch eine der häufigsten Krebserkrankungen der Frau.
Nebenwirkungen durch systemische Chemotherapie und Bestrahlung
Zu den gängigen Therapieoptionen zählen die radikale Chirurgie, die systemische Chemotherapie und die Bestrahlung. Diese gehen jedoch häufig mit erheblichen Komplikationen einher, meist bedingt durch lokale Strahlenschäden. Durch diese systemischen Therapieformen werden auch gesunde Körperzellen angegriffen, was zu den typischen Nebenwirkungen, darunter vaginale Trockenheit, Harnleiterstau oder auch Strahlenschäden in der Vaginal-, Blasen- und/oder Dickdarmwand führen kann.
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Regionale Therapieverfahren beim metastasierten oder rezidivierten Zervixkarzinom
Erschienen am 16.12.2023 • Regionale Chemoperfusionen und Embolisationsverfahren stellen beim Lokalrezidiv des Zervixkarzinoms ein mögliches Therapieschema dar.
Erschienen am 16.12.2023 • Regionale Chemoperfusionen und Embolisationsverfahren stellen beim Lokalrezidiv des Zervixkarzinoms ein...
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Regionale Chemotherapie: Höhere Wirkkonzentrationen und bessere Verträglichkeit
Im Medias Klinikum in Burghausen ist man auf eine deutlich nebenwirkungsärmere Therapieoption spezialisiert: die
Regionale Chemotherapie. Dabei wird der Tumor ausschließlich lokal behandelt, die Chemotherapeutika gelangen nicht in den gesamten Körper. Im Vergleich zur systemischen Chemotherapie können so wesentlich höhere Wirkkonzentrationen am Tumor und in seiner Umgebung erreicht werden. Der große Vorteil: Die Therapie ist besser verträglich und die Lebensqualität bleibt erhalten – bei nur geringen oder gar keinen Nebenwirkungen. Das Prinzip der Regionalen Chemotherapie lässt sich bei vielen Krebserkrankungen anwenden.
Bei Gebärmutterhalskrebs wird häufig eine Regionale Chemotherapie in Form einer isolierten Beckenperfusion durchgeführt. In diesem isolierten Kreislauf erfolgt dann für eine gewisse Zeit eine lokal hochkonzentrierte Medikamentengabe direkt an den Tumorherd. Anschließend werden die Zytostatika über die Perfusionskatheter wieder aus dem Organismus herausgefiltert, damit keine Wirkstoffe in andere Teile des Körpers gelangen.
Regionale Chemotherapie wird auch bei anderen Krebsarten erfolgreich angewendet
„Indem nur die vom Tumor betroffene Region behandelt wird, gelingt es uns, den Therapieeffekt zu maximieren und Nebenwirkungen zu minimieren“, sagt Prof. Dr. Karl Reinhard Aigner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt am Medias Klinikums. „Wir wenden das Verfahren seit Jahren erfolgreich bei unterschiedlichen Indikationen an, unter anderem auch
bei Kopf-Hals-Tumoren,
beim Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie bei Karzinomen der Eierstöcke, der Leber und der Lunge“.