Parenterale Ernährung nur bei Patient:innen mit Lebenserwartung von mindestens 3 Monaten
Onkologische Patient:innen mit einer Lebenserwartung von mindestens 3 bis 6 Monaten können von einer künstlichen Ernährungstherapie profitieren. „Bei einer kürzeren Lebenserwartung ist Zurückhaltung angebracht und bei einer Lebenserwartung von weniger als 1 Monat sollte die Symptomlinderung ganz im Vordergrund stehen“, erläutert Prof. Dr. med. Sebastian Schellong, Vorsitzender der Konsensus-Kommission „Klug entscheiden“ eine der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO), die beim Kongress vorgestellt und im Anschluss im Deutschen Ärzteblatt veröffentlicht werden. Die Studienlage beweise, dass in der letzten Lebensphase eine Ernährungstherapie nicht mehr lebensverlängernd wirke, vielmehr beeinträchtige sie die Lebensqualität, da insbesondere die parenterale Ernährung Nebenwirkungen wie Unwohlsein, Fieber und Schüttelfrost mit sich bringe. Auch verspürten die Patient:innen meist keinen Hunger mehr. „Entscheidend ist hier eine bestmögliche Schmerztherapie – natürlich immer in Abstimmung mit Betroffenen und deren Angehörigen“, schließt Schellong.
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Interview zur parenteralen Ernährung bei Krebspatienten
Erschienen am 19.03.2021 • Ideale Voraussetzungen, um komplexe Ernährungsregime im Bereich der onkologischen Versorgung, möglich zu machen. – Mehr unter journalonko.de
Erschienen am 19.03.2021 • Ideale Voraussetzungen, um komplexe Ernährungsregime im Bereich der onkologischen Versorgung, möglich zu...
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Antithrombotische Therapie bei akutem Koronarsyndrom und Vorhofflimmern unter bestimmten Bedingungen auf 1 Woche zu verkürzen
Beim Kongress der DGIM stellen neben der DGHO auch die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) jeweils 2 neue Behandlungsempfehlungen in ihrem Schwerpunkt vor, die im Anschluss gesammelt im Deutschen Ärzteblatt publiziert werden. Darunter ist etwa auch die Empfehlung aus der Kardiologie, die antithrombotische Therapie bei akutem Koronarsyndrom und Vorhofflimmern unter bestimmten Bedingungen von bis zu 1 Jahr auf eine Woche zu verkürzen. Eine aktuelle Empfehlung aus der Gastroenterologie lautet, vor einer prophylaktischen gluten- und weizenfreien Ernährung eine Zöliakie definitiv auszuschließen, um Patient:innen vor möglichen negativen Folgen der Ernährungsumstellung zu schützen.
Klug-entscheiden-Empfehlungen (KEE) der DGIM
Seit 2016 gibt die DGIM die Klug-entscheiden-Empfehlungen (KEE) aus allen Fächern der Inneren Medizin heraus. „Mit der Initiative ‚Klug entscheiden‘ geben wir den Ärztinnen und Ärzten der beteiligten Fachbereiche ein praktisches Instrument für den Klinik- und Praxisalltag an die Hand“, sagt Professor Dr. med. Georg Ertl, Generalsekretär der DGIM und Internist und Kardiologe aus Würzburg. „Die Handlungsempfehlungen richten sich sowohl gegen Über- als auch Unterversorgung und sollen die Qualität und Effektivität der Patientenversorgung weiter verbessern.“