Donnerstag, 21. November 2024
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Medizin

Vision Zero e.V. fordert anlässlich des Weltkrebstages die Erarbeitung eines Masterplans, um gemeinsam dem Krebs die „rote Karte“ zu zeigen

Die Statistiken sind ernüchternd: Jahr für Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs, etwa 220.000 sterben daran. „Es müssten bei weitem nicht so viele sein“, sagt Daniel Bahr, Bundesgesundheitsminister a.D. und Vorstandsmitglied bei Vision Zero e.V. Tatsächlich würden knapp 40 Prozent aller Krebserkrankungen gar nicht erst auftreten und viele weitere ließen sich in einem noch heilbaren Stadium erkennen, wenn Prävention und Früherkennung konsequent umgesetzt würden, wie Michael Baumann vom Deutschen Krebsforschungszentrum anlässlich des zurückliegenden Krebsforschungskongresses in Heidelberg betont hat. Renommierte Organisationen wie das Deutsche Krebsforschungszentrum, die Deutsche Krebshilfe, die Deutsche Krebsgesellschaft und zahlreiche wissenschaftliche Fachgesellschaften und medizinische Verbände engagieren sich seit Jahren sehr erfolgreich für die Erforschung von Krebs und im Kampf gegen die Krankheit. Doch noch immer gibt es Handlungsbedarf, um die Prävention und Therapie sowie die Versorgung von Krebspatienten zu verbessern. Deshalb ruft Vision Zero zu der Erarbeitung eines Masterplans und zum gemeinsamen Handeln auf.
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Ziel von Vision Zero e.V.: Verhinderung von vermeidbaren krebsbedingten Todesfällen

„Ziel von Vision Zero e.V. ist es, gemeinsam die vorhandenen Potenziale auszuschöpfen und die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle gegen null zu bringen, so wie dies in anderen Bereichen unseres Lebens, wie z.B. im Straßenverkehr oder in der Luftfahrt, sehr gut gelungen ist“, so Christof von Kalle, wissenschaftlicher Leiter des Vision Zero Beirates.

Masterplan zeigt notwendige Maßnahmen auf

Was aus Sicht des Vereins notwendig ist, hat der Vorstand von Vision Zero im folgenden Entwurf für einen Masterplan beschrieben, der konkrete Schritte und Maßnahmen beinhaltet:
 
1. TASK FORCE
Zügige Einrichtung einer interdisziplinären, kompetenten Task-Force auf Top-Ebene, die von der Bundesregierung beauftragt wird, einen Masterplan zur Umsetzung des notwendigen Turnarounds in der Gesundheitspolitik zu erarbeiten. Die folgenden Punkte sind dabei Grundlage:
 
2. BÜROKRATIE
Nachhaltiger Abbau der überbordenden Bürokratie in Deutschland. Einrichten einer Ethikkommission und Einrichtung einer Datenschutzbehörde, die für die Belange aller Bundesländer in Bezug auf übergreifende Studien verantwortlich sind. Einrichtung eines schnellen und unbürokratischen standardisierten Antragsverfahrens.
 
3. INDUSTRIEANSIEDLUNG
Rahmenbedingungen schaffen, damit sich Unternehmen der Gesundheitswirtschaft in Deutschland ansiedeln. Vorhandenen Unternehmen Anreize geben, um ihre Forschung und Fertigung hier zu intensivieren und auszubauen. Dazu „Zusammenarbeit Politik/Wirtschaft“ auf Top-Ebene für deutlich schnellere Genehmigungsverfahren und nachhaltige Steuererleichterungen. Verlässlichkeit der Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt.
 
4. FORSCHUNG FÖRDERN
Deutliche Verstärkung der Forschungsförderung mit mindestens einer Milliarde Euro zusätzlich, ggf. über PPP-Modelle, um endlich wieder einen Spitzenplatz unter den westlichen Ländern zu erreichen. Einrichtung adäquater, preiswerter GCP- und GMP-Kapazitäten für die frühe klinische Erprobung. Nachhaltige Finanzierung der klinischen Studieninfrastruktur als wesentliche Erfolgsvoraussetzung für akademische und kommerzielle Studien.
 
5. NACHWUCHSFÖRDERUNG
Train the Best durch Einrichtung und Ausstattung von „Inkubatoren“ an den universitären Spitzenzentren und NCT-Standorten mit dem Ziel, deutsche und ausländische Nachwuchsforscher in Deutschland schneller, gezielter und nachhaltiger zu unterstützen und zu fördern.
 
6. TRANSLATION
Entschlossener Aufbau der neuen NCT-Standorte und Ausschreibung weiterer NCT-Standorte in Deutschland mit dem Ziel, am Ende der „Dekade gegen Krebs“ flächendeckend NCT-Standorte in erreichbarer Nähe für Patienten zu errichten, in denen Translation auf dem neuesten Stand des Wissens durchgeführt wird. Sicherstellung der notwendigen Änderungsmaßnahmen und finanziellen Ressourcen. Nachhaltige Finanzierung der vernetzten Datenauswertung und Qualitätssicherung.
 
7. KRANKENKASSEN
Beteiligung der Spitzenvertreter der GKV und PKV an den strategischen Weichenstellungen der Gesundheitspolitik für die kommende Dekade, insbesondere auch durch kritische Allokation der vorhandenen Ressourcen.
 
8. PRÄVENTION
Erarbeitung eines Gesamtkonzepts ‚Gesundheitsprävention‘ (Vorbeugen ist besser als Heilen) vor dem Hintergrund des demographischen Wandels (Alterspyramide) und der rasanten Fortschritte in der Medizin als Grundlage für notwendige Entscheidungen in der Gesundheitspolitik. Schaffen von nachhaltigen Anreizen.
 
9. UMSETZEN UND EVALUIEREN
Konsequente Umsetzung des Masterplans durch Definition von Meilensteinen für alle Projekte und fortlaufende Evaluation und Nachjustierung zur Erreichung der definierten Ziele.
 
10. Vision Zero heißt, dass niemand mehr unnötigerweise an Krebs sterben muss, dafür wollen wir uns gemeinsam einsetzen.
 
Um der Vision Zero einen Schritt näher zu kommen, schlägt der Vorstand von Vision Zero die Erarbeitung eines gemeinsamen Masterplans vor, der Anregungen, Impulse und konkrete Vorschläge enthält, und wird hierzu zeitnah alle relevanten Institutionen und Organisationen ansprechen.

 
Über Vision Zero e.V.
Vision Zero e.V. ist ein Zusammenschluss namhafter Vertreter:innen aus Wissenschaft, Medizin, Medien, Stiftungen, Verbänden und forschender Industrie. Der Verein versteht sich als ThinkTank und will dazu beitragen, die Prävention und Früherkennung von
Krebserkrankungen nachhaltig zu verbessern, die onkologische Präzisionsdiagnostik sowie innovative Therapiekonzepte nachhaltig zu fördern und Vorlagen für Entscheidungsträger in
der Gesundheitspolitik zu erarbeiten. Ziel ist es, die Zahl der vermeidbaren krebsbedingten Todesfälle drastisch zu senken, idealerweise gegen null zu bringen.
Zusätzliches Pressematerial finden Sie unter www.vision-zero-oncology.de

Quelle: Vision Zero e.V.


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