Exa-cel: Hohe HbF-Spiegel durch Geneditierung von Stammzellen
Exa-cel ist eine bisher als CTX001
® bezeichnete, in der Erprobung befindliche, autologe, ex-vivo CRISPR/Cas9 Geneditierungs-Therapie. Sie wird für Betroffene mit transfusionsabhängiger
Beta-Thalassämie (TDT) oder
Sichelzellerkrankung (SCD) evaluiert. Die eigenen Stammzellen der Patient:innen werden dabei geneditiert, um hohe Spiegel fetalen Hämoglobins (HbF, Hämoglobin F) zu bilden.
Hohe HbF-Spiegel bewirken positive Effekte bei SCD- und TDT-Patient:innen
HbF ist die Form des sauerstofftransportierenden Hämoglobins, die während der fetalen Entwicklung natürlich vorhanden ist und nach der Geburt durch die adulte Form des Hämoglobins ersetzt wird. Die Anhebung von HbF durch Exa-cel hat das Potenzial, schmerzhafte und stark belastende vasookklusive Schmerzkrisen (VOC) bei Menschen mit SCD zu verhindern oder abzumildern und den Transfusionsbedarf von Betroffenen mit TDT zu verringern. Erste Ergebnisse aus laufenden Studien wurden im Januar 2021 im New England Journal of Medicine veröffentlicht und auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Hämatologie (EHA) im Juni 2022 vorgestellt.
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Erschienen am 28.10.2020 • Bedeutung des Genom Editings zeigt sich in der Verleihung des Nobelpreises für Chemie 2020 für die Entdeckung des CRISPR/Cas9-Systems – Lesen Sie mehr auf www.journalonko.de!
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Exa-cel als transformative Einmaltherapie bei SCD und TDT
"Der heutige Tag ist ein wesentlicher Meilenstein in unseren Bemühungen, Menschen mit Sichelzellerkrankung oder transfusionsabhängiger Beta-Thalassämie eine neue, möglicherweise transformative Einmaltherapie zur Verfügung zu stellen", sagte Dr. Nia Tatsis, Executive Vice President, Chief Regulatory und Quality Officer bei Vertex Pharmaceuticals. "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der EMA im Rahmen unseres 1. Zulassungsantrags für eine CRISPR-basierte Therapie zur Behandlung einer genetischen Erkrankung."
Mit CRISPR/Cas9 editierte Stammzellen werden Patient:innen infundiert
Aus dem peripheren Blut der teilnehmenden Patient:innen gewonnene hämatopoetische Stamm- und Vorläuferzellen werden mit der CRISPR/Cas9-Technologie editiert. Die so veränderten Zellen, nun als Exa-cel bezeichnet, werden dann als autologe hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) den Patient:innen wieder infundiert. Zuvor werden die Patient:innen unter anderem mit einer myeloablativen Busulfan-Konditionierung behandelt. Bei Patient:innen, die sich einer HSZT unterziehen, können Nebenwirkungen auftreten, die nicht mit der Verabreichung von Exa-cel zusammenhängen. Die behandelten Patient:innen werden engmaschig überwacht, um festzustellen, wann die veränderten Zellen mit der Produktion reifer Blutkörperchen beginnen. Auch nach dem Anwachsen der Zellen werden die Patient:innen weiterhin medizinisch überwacht, um die Auswirkungen von Exa-cel auf mehrere krankheitsbezogene Parameter und auf die Sicherheit zu untersuchen.