Prof. Schmoll: Große Fortschritte in der Krebsbehandlung
05. September 2016
Im Rahmen eines Symposiums der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft zu aktuellen Highlights in der Onkologie und Hämatologie gab Prof. Dr. Hans-Joachim Schmoll einen sehr persönlichen Überblick über die Geschichte der Onkologie.
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Schmoll blickt auf eine 44jährige Tätigkeit in der Krebsforschung und -behandlung mit wissenschaftlichem Schwerpunkt im Bereich Darmkrebs zurück und war langjähriger Klinikdirektor und Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Dabei stellte er heraus, dass es bei der Behandlung von Krebserkrankungen in den letzten Jahrzehnten viele entscheidende Innovationen gegeben habe.
Als er 1972 onkologisch tätig wurde, war Krebsbehandlung lediglich in der Strahlentherapie möglich. Später konnte den Patienten durch die Einführung eines Chemotherapeutikums eine innovative Therapieoption angeboten werden. Auch im weiteren Verlauf gab es viele bedeutende Fortschritte: die zielgerichteten Therapien wie beispielsweise die Antikörper-Therapie sowie ganz aktuell die zielgerichteten Immuntherapien. Als ein weiteres Beispiel kommentierte Schmoll die Entwicklungen beim fortgeschrittenen Darmkrebs als wichtigen Fortschritt. Außerdem wies Schmoll auf die neue Diagnosemöglichkeit durch eine „Liquid Biopsy“ hin, bei der frei im Blut treibende Krebszellen oder Erbgut-Abschnitte von Tumorzellen nachgewiesen werden, um daraus Informationen über eine Krebserkrankung zu gewinnen.
Prof. Schmoll nahm Bezug auf einen Leitspruch südfranzösischer Zisterzienser Mönche, die vor 300 Jahren den Krebs bekämpften: „Heilen manchmal, Lindern oft und Trösten immer“ und schloss mit der Aussage, dass „heute zum Glück Heilen immer öfter“ möglich ist. Aktuelle Studienergebnisse des amerikanischen Krebskongresses zeigen, dass sich spannende Entwicklungen in der Krebsforschung und -behandlung vollziehen, die die Aussichten für Betroffene weiter steigern werden.