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Glykoalkaloide entpuppen sich als Krebskiller

Glykoalkaloide entpuppen sich als Krebskiller
© Rick - stock.adobe.com
Forscher:innen der Adam Mickiewicz University haben das Potenzial von bioaktiven Verbindungen, sogenannten Glykoalkaloiden, zur Behandlung von Krebs untersucht. Sie sind in vielen Arten von Gemüsen wie Kartoffeln und Tomaten enthalten. Laut Forschungsleiterin Magdalena Winkiel wird weltweit nach Medikamenten gesucht, die für die Krebszellen tödlich, aber gleichzeitig sicher für die gesunden Zellen sind. Der Expertin nach wäre es sinnvoll, sich mit traditionellen Heilpflanzen zu beschäftigen und ihre Eigenschaften zu überprüfen. Details wurden in „Frontiers in Pharmacology“ veröffentlicht.
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Forscher:innen suchen eine sichere therapeutische Dosis für Alkaloide, um daraus wirkungsvolle Medizin gegen Krebszellen herzustellen

Die Wissenschaftler:innen haben sich auf 5 Glykoalkaloide konzentriert – und zwar Solanin, Chaconin, Solasonin, Solamargin und Tomatin. Sie kommen in den Rohextrakten der Pflanzenfamilie der Solanaceae vor, bekannt auch als Nachtschattengewächse. Dazu gehören viele Nahrungspflanzen, aber auch Pflanzen, die giftig sind. Das ist häufig der Fall, da die Alkaloide, die sie produzieren, vor pflanzenfressenden Tieren schützen sollen. Die richtige Dosis kann aus Gift jedoch Medizin machen. Haben die Forscher:innen eine sichere therapeutische Dosis für Alkaloide gefunden, können sie wirkungsvolle klinische Werkzeuge sein.

Glykoalkaloide könnten durch eine kombinierte Therapie die Wirksamkeit von derzeitigen Krebsmedikamenten erhöhen

Glykoalkaloide hemmen das Wachstum der Krebszellen und könnten ihr Absterben fördern. Dabei handelt es sich um die Schlüsselbereiche für die Kontrolle des Krebses und der Verbesserung der Heilungschancen. In-silico-Studien legen nahe, dass Glykoalkaloide ungiftig sind und kein Risiko einer Schädigung der DNA oder der Verursachung künftiger Tumoren besteht. Es könnte jedoch zu Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem kommen. Laut Winkiel könnte, auch wenn die derzeitigen Krebsmedikamente nicht ersetzt werden können, eine kombinierte Therapie die Wirksamkeit erhöhen. Ein notwendiger Schritt vorwärts sei der Einsatz von In-vitro-Studien und Studien mit Tiermodellen, um festzustellen, welche Glykoalkaloide sicher und vielversprechend genug sind, um am Menschen getestet zu werden.
 
 

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©Adam Gregor - stock.adobe.com

 Solanin, Chaconin, Solamargin, Solasonin und Tomatin: So wirken sie gegen Krebszellen

Winkiel und ihre Kolleg:innen heben aus Kartoffeln gewonnene Glykoalkaloide wie Solanin und Chaconin hervor. Solanin verhindere, dass sich möglicherweise karzinogene Chemikalien im Körper in Karzinogene umwandeln, und unterdrücke die Bildung von Metastasen. Studien zu einer bestimmten Art von Leukämiezellen hätten auch gezeigt, dass Solanin sie in einer therapeutischen Dosis abtötet. Chaconin verfüge über entzündungshemmende Eigenschaften und habe das Potenzial zur Behandlung einer Sepsis. Solamargin, das vor allem in Auberginen vorkommt, verhindert bei Leberkrebs eine Vermehrung der Zellen. Solamargin ist eines von mehreren Glykoalkaloiden, die als komplementäre Behandlung von entscheidender Bedeutung sein könnten. Es zielt auf die Krebsstammzellen ab, die eine wichtige Rolle bei der Resistenz gegen Krebsmedikamente spielen dürften. Solasonin, das bei mehreren Nachtschattengewächsen vorkommt, soll Krebsstammzellen angreifen, indem es auf den gleichen Signalweg abzielt. Sogar Tomaten verfügen über ein medizinisches Potenzial. Tomatin unterstützt die Regulierung des Zellzyklus dahingehend, dass Krebszellen abgetötet werden können.

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