Forscher:innen suchen eine sichere therapeutische Dosis für Alkaloide, um daraus wirkungsvolle Medizin gegen Krebszellen herzustellen
Die Wissenschaftler:innen haben sich auf 5 Glykoalkaloide konzentriert – und zwar Solanin, Chaconin, Solasonin, Solamargin und Tomatin. Sie kommen in den Rohextrakten der Pflanzenfamilie der Solanaceae vor, bekannt auch als Nachtschattengewächse. Dazu gehören viele Nahrungspflanzen, aber auch Pflanzen, die giftig sind. Das ist häufig der Fall, da die Alkaloide, die sie produzieren, vor pflanzenfressenden Tieren schützen sollen. Die richtige Dosis kann aus Gift jedoch Medizin machen. Haben die Forscher:innen eine sichere therapeutische Dosis für Alkaloide gefunden, können sie wirkungsvolle klinische Werkzeuge sein.
Glykoalkaloide könnten durch eine kombinierte Therapie die Wirksamkeit von derzeitigen Krebsmedikamenten erhöhen
Glykoalkaloide hemmen das Wachstum der
Krebszellen und könnten ihr Absterben fördern. Dabei handelt es sich um die Schlüsselbereiche für die Kontrolle des Krebses und der Verbesserung der Heilungschancen. In-silico-Studien legen nahe, dass Glykoalkaloide ungiftig sind und kein Risiko einer Schädigung der
DNA oder der Verursachung künftiger
Tumoren besteht. Es könnte jedoch zu Auswirkungen auf das Fortpflanzungssystem kommen. Laut Winkiel könnte, auch wenn die derzeitigen
Krebsmedikamente nicht ersetzt werden können, eine kombinierte Therapie die Wirksamkeit erhöhen. Ein notwendiger Schritt vorwärts sei der Einsatz von In-vitro-Studien und Studien mit Tiermodellen, um festzustellen, welche Glykoalkaloide sicher und vielversprechend genug sind, um am Menschen getestet zu werden.
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Erschienen am 23.04.2021 • Impfungen gegen Krebs sind mit wenig Aufwand verbunden und bieten ein großes Schutzpotenzial! – Lesen Sie mehr auf www.journalonko.de!
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Solanin, Chaconin, Solamargin, Solasonin und Tomatin: So wirken sie gegen Krebszellen
Winkiel und ihre Kolleg:innen heben aus Kartoffeln gewonnene Glykoalkaloide wie Solanin und Chaconin hervor. Solanin verhindere, dass sich möglicherweise karzinogene Chemikalien im Körper in Karzinogene umwandeln, und unterdrücke die
Bildung von Metastasen. Studien zu einer bestimmten Art von
Leukämiezellen hätten auch gezeigt, dass Solanin sie in einer therapeutischen Dosis abtötet. Chaconin verfüge über entzündungshemmende Eigenschaften und habe das Potenzial zur Behandlung einer
Sepsis. Solamargin, das vor allem in Auberginen vorkommt, verhindert bei
Leberkrebs eine Vermehrung der Zellen. Solamargin ist eines von mehreren Glykoalkaloiden, die als komplementäre Behandlung von entscheidender Bedeutung sein könnten. Es zielt auf die
Krebsstammzellen ab, die eine wichtige Rolle bei der Resistenz gegen Krebsmedikamente spielen dürften. Solasonin, das bei mehreren Nachtschattengewächsen vorkommt, soll Krebsstammzellen angreifen, indem es auf den gleichen Signalweg abzielt. Sogar Tomaten verfügen über ein medizinisches Potenzial. Tomatin unterstützt die Regulierung des
Zellzyklus dahingehend, dass Krebszellen abgetötet werden können.