Pauschalisierungen sind immer schwierig – dennoch ist es kaum bestreitbar, dass ein 80-jähriger Körper eine weitaus größere Angriffsfläche für Krebserkrankungen bietet als ein junger. Zudem sind die beiden zum Abbau der Chemotherapie wichtigsten Organe Niere und Leber im fortgeschrittenen Alter geschwächt. Anders als jüngere Menschen leiden ältere häufig an zusätzlichen körperlichen Beschwerden. Hinzu kommen längere Erholungszeiten. Eine Krebstherapie muss deshalb den besonderen Bedürfnissen älterer Patienten angepasst werden.
Fachleute fordern dabei den konsequenten Einsatz eines so genannten geriatrischen Assessments: Hierbei wird die Lebenssituation des Patienten unabhängig vom Alter untersucht. Kriterien sind Mobilität, Kognition, emotionale Grundstimmung, die Umgebung des Patienten und seine soziale Lage. Diese Faktoren sollen dann in die Therapieentscheidung einbezogen werden. Häufig äußern auch die Patienten selbst den Wunsch nach einer altersgemäßen Behandlung und möchten auf kräftezehrende Therapien verzichten. Ärzte und Patienten müssen gemeinsam abwägen, um die Balance zwischen Einbußen bei der Lebensqualität und einem Gewinn an Lebenszeit zu finden.
Weitere Aspekte zum Umgang mit den speziellen Bedürfnissen älterer Krebspatienten erläutert das ONKO-Internetportal unter
www.krebsgesellschaft/thema_mai2018.