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Krebs: Immer mehr Menschen brauchen soziale Unterstützung

Krebs ist mehr als ein Gesundheitsthema - darauf macht die Berliner Krebsgesellschaft anlässlich des Weltkrebstages im Februar 2013 aufmerksam. Noch immer ist die öffentliche Wahrnehmung von falschen Vorstellungen über die Krankheit Krebs geprägt. Um gängige Mythen über die Erkrankung auszuräumen, wirbt der diesjährige Weltkrebstag für seriöse Informationen und Aufklärung zum Thema Krebs.

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Zu den häufigsten Krebs-Irrtümern gehört beispielsweise, dass Krebs nur ein Gesundheitsthema ist. Stimmt nicht, sagt die Berliner Krebsgesellschaft. Krebs hat weitreichende soziale und wirtschaftliche Folgen. Studien zur wirtschaftlichen Auswirkung einer Krebserkrankung haben gezeigt, dass Dreiviertel der Patienten finanzielle Einbußen mit Krankheitsbeginn erleben. Nicht wenige verlieren durch die Erkrankung ihren Job und rutschen in die Armut ab. "Gerade in Berlin, wo es deutschlandweit die meisten Empfänger von Sozialhilfe gibt, sehen wir heute schon zunehmend Notsituationen im Rahmen einer Krebserkrankung", sagt der Vorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft Prof. Dr. Dr. Peter M. Schlag im Vorfeld des Weltkrebstags. Betroffen sind aber nicht nur die sozial Schwachen. Auch für Familien aus dem Mittelstand und insbesondere Alleinerziehende kann eine Krebserkrankung zum sozialen Abstieg führen: "Wenn der Hauptverdiener ausfällt, dann kann das für die ganze Familie zu einer existenziellen Bedrohung werden."

Ein weiterer Krebs-Irrtum: Krebs trifft nur ältere Menschen. Dazu sagt Geschäftsführer Dr. Hubert Bucher: "Krebs kann jeden treffen. Zwar erkranken die meisten Menschen in Deutschland erst nach dem 65. Lebensjahr, aber jeder vierte Krebspatient ist deutlich jünger." Hochgerechnet auf Berlin bedeutet das, dass in diesem Jahr rund 5.000 Menschen im jüngeren und mittleren Lebensalter - also mitten im Berufsleben - die Diagnose Krebs erhalten werden.

Habe ich Anspruch auf häusliche Hilfe während der Therapie? Die Berliner Krebsgesellschaft klärt auf

Um Menschen mit Krebs und ihren Angehörigen zu helfen, hat die Berliner Krebsgesellschaft ein umfangreiches Hilfsangebot aufgebaut. Die Beratungsstelle unterstützt Betroffene durch psychoonkologische Unterstützung, berät aber auch in sozialrechtlichen Fragen. "Viele Menschen wissen nicht, was ihnen im Krankheitsfall zusteht", sagt Bucher. "Dabei haben Krebspatienten je nach Situation Anspruch auf soziale Vergünstigungen, häusliche Pflege oder Hilfe im Alltag." Die Berater der Berliner Krebsgesellschaft leisten hierzu in über 1.700 Beratungskontakten jährlich wichtige Aufklärungsarbeit.

Informationen entlasten und nehmen auch Ängste, weiß Dr. Bucher aus seiner täglichen Arbeit mit Krebspatienten zu berichten. Damit sich Berliner Patienten und Angehörige informieren können, wo sie weitere Hilfe erhalten oder Ansprüche geltend machen können, gibt die Berliner Krebsgesellschaft jedes Jahr den "Wegweiser für Krebsbetroffene in Berlin" kostenlos heraus. Dort sind zahlreiche Anlaufstellen aufgeführt, die sich zum Beispiel um die Wiedereingliederung ins Berufsleben oder um Rentenanträge kümmern. Auch Kontaktadressen zu Selbsthilfe oder Krebssportgruppen und Rehabilitationseinrichtungen sind dabei. Mehrere Tausend Menschen machen jedes Jahr vom Patienten-Wegweiser Gebrauch.

Weiter unterstützt die Berliner Krebsgesellschaft Familien im Rahmen des Projekts "Hilfen für Kinder krebskranker Eltern" sowie in wirtschaftliche Not geratene Patienten über einen Härtefonds.

Angesichts der steigenden Zahl an Neuerkrankungen und der längeren Überlebenszeiten von Menschen mit Krebs, geht der Vorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft davon aus, dass künftig immer mehr Menschen in Berlin soziale und finanzielle Hilfsangebote benötigen werden. "Die Situation in Berlin wird sich weiter verschärfen. Umso wichtiger bleibt die Spendenbereitschaft der Berliner Bevölkerung, denn nur so können wir unser Angebot für Krebskranke aufrechterhalten und ausbauen", so Professor Schlag. In Berlin werden in diesem Jahr voraussichtlich knapp 20.000 Menschen die Diagnose Krebs erhalten. Im Jahr 2025 werden es bereits rund 23.000 Menschen sein.


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