Die Versorgung von krebskranken Menschen befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Die Entwicklung neuer diagnostischer Methoden und individueller Therapien verändert die onkologische Medizin, wie wir sie bisher kennen. Das jüngst gewonnene Wissen über den Krebs und seine molekularbiologische Vielfalt verlangt nach neuen Antworten. In dem vom amerikanischen Biomediziner Leroy Hood geprägten Konzept der P4-Medizin wird die mögliche Krebstherapie der Zukunft umrissen: Präventiv, personalisiert, präzise und partizipativ.
Im Zentrum der P4-Medizin stehen die Personalisierung und die damit verbundenen Hoffnungen, die Therapie möglichst passgenau auf den Patienten auszurichten beziehungsweise Patientengruppen zu identifizieren, die besonders – oder eben nicht – von einer Therapie profitieren. So können individuelle Merkmale des Patienten oder krankheitsspezifische Faktoren die Wirkweise von Medikamenten beeinflussen.
Im Grunde verfolgte die Medizin seit jeher das Anliegen auf den Patienten zugeschnitten zu heilen. Aber erst die Fortschritte in der Molekularbiologie und Diagnostik ermöglichten es, nicht mehr nur die Zelle von außen zu betrachten, sondern in die erkrankte Zelle hineinzuschauen und den Tumor auf genetischer Ebene zu bekämpfen. Haben traditionelle Krebsmedikamente auch gesunde Zellen betroffen, geht es nunmehr darum, das genetische Profil des Tumors zu erkennen und mittels zielgerichteter Substanzen den Tumor wirkungsvoll zu bekämpfen bei möglichst wenigen Nebenwirkungen. So konnten beim fortgeschrittenen, nicht kleinzelligen Bronchialkarzinom genetische Veränderungen ausfindig gemacht und gezeigt werden, dass auf diese Veränderungen gerichtete Substanzen das Potential haben, das Überleben deutlich zu verlängern.
Weitere Informationen hierzu liefert das ONKO-Internetportal in seinem aktuellen Monatsthema unter www.krebsgesellschaft.de/thema_april2016.
ONKO Internetportal in Kooperation mit der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
"Die P4-Medizin – Krebstherapie der Zukunft?"
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