Journal Onkologie

Adipositas | Beiträge ab Seite 2

Ovarialkarzinome (OC) sind vergleichsweise selten, aber mit einer hohen Mortalität verbunden, da die Diagnose meist erst in fortgeschrittenen Stadien erfolgt. Effektive Screening-Methoden fehlen bisher. Tumorbiologisch handelt es sich um verschiedene Subtypen mit unterschiedlicher Pathogenese, Morphologie und Prognose. Mehr als ein Viertel dieser Tumoren weist Mutationen in bestimmten Risikogenen auf. Größtenteils liegt eine hereditäre BRCA1/2-Mutation vor (ca. 20%). Deshalb ist eine frühzeitige genetische Testung bei allen Patientinnen < 80 Jahre essenziell. Der Therapiestandard beim primären fortgeschrittenen OC besteht aus einer vollständigen Resektion des Tumors, einer adjuvanten Chemotherapie aus Carboplatin und Paclitaxel gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit einem PARP-Inhibitor (Poly(ADP-Ribose)-Polymerase-Inhibitor, PARPi) und/oder Bevacizumab. Insbesondere die Zulassung der PARPi hat die Therapielandschaft des primären fortgeschrittenen OC erweitert und die Prognose der Betroffenen verbessert. Damit sind die Anforderungen hinsichtlich Therapieplanung und frühzeitiger Testung der potenziell infrage kommenden Patientinnen deutlich gestiegen. Aufgrund der therapieassoziierten Morbidität einerseits und der gestiegenen Lebenserwartung infolge der neuen Therapieoptionen andererseits ist die Nachsorge im Anschluss an die Primärtherapie von hoher Relevanz.
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Gastrointestinale Tumoren

Therapie gastrointestinaler Tumoren

Prof. Dr. Wolf O. Bechstein ist Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantations­chirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Hepato-Pankreato-Biliäre Chirurgie, die onkologische Chirurgie des Gastrointestinaltrakts und Organtransplanta­tionen. Im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE erläutert er die aktuellen Therapie­maßnahmen der ­häufigsten gastrointestinalen Tumoren.

 
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Gesundheitspolitik

Klassifikationen: BfArM veröffentlicht endgültige Fassung der ICD-10-GM 2022

Das BfArM hat die endgültige Fassung der ICD-10-GM Version 2022 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, 10. Revision, German Modification) veröffentlicht. Die ICD-10-GM bildet zusammen mit dem Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) die Basis für die Entgeltsysteme in der ambulanten und stationären Versorgung sowie weiteren Anwendungsbereichen. In die neue Version flossen 46 Vorschläge ein, zumeist von medizinischen Fachgesellschaften, Fachleuten aus der Ärzteschaft, Krankenkassen und Kliniken sowie aus weiteren Organisationen der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen.
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News

Aufklärungsbedarf: Risikobeziehung Diabetes-Typ-2-Diabetes und Krebs

Mehr als 1,5 Milliarden Menschen weltweit haben Übergewicht. In Deutschland sind rund 2 Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen davon betroffen. Ein Viertel der Erwachsenen hierzulande hat sogar starkes Übergewicht. Adipositas wiederum erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes. In den letzten Jahren hat sich zunehmend gezeigt, dass neben Herz-Kreislauf-Komplikationen auch Tumorerkrankungen eine Langzeitfolge von Übergewicht und Diabetes sind. Prof. Dr. rer. nat. Stephan Herzig vom Helmholtz Diabetes Center München erörtert den aktuellen wissenschaftlichen Stand rund um Krebs als Folgeerkrankung bei Adipositas und Diabetes. Er erläutert, was die Forschung leisten muss, um die zusammenhängenden Mechanismen zwischen Diabetes und der Krebsentstehung weiter zu entschlüsseln. Warum außerdem bei Menschen mit Diabetes das Bewusstsein für ihr erhöhtes Krebsrisiko und für Präventions- sowie Vorsorgeangebote geschärft werden muss, ist ein weiterer Aspekt, den er aufgreift. &bdquo;Präzisionsmedizin &ndash; eine Reise in die Zukunft der Diabetologie&ldquo; war das Motto der 55. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die in diesem Jahr digital stattfand.
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Endometriumkarzinom

Chemotherapie-Dosis bei Adipositas – mehr Toxizität oder geringere Wirksamkeit?

Die Dosierung von Enoxaparin ist 1 mg/kg Körpergewicht (KG) 2x täglich. Bei einer übergewichtigen Patientin (145 kg) mit Lungenembolie wurden zunächst 90 mg Enoxaparin 2x gegeben, dann die Anti-Faktor Xa-Aktivität gemessen und anschließend mit angepasster Dosis weiterbehandelt. Bei übergewichtigen Patienten besteht eine Regelung zur Behandlung mit LMWH (low molecular weight heparin), mit der sich erhöhte Toxizität oder geringere Wirksamkeit vermeiden lassen. Was gilt für den Einsatz einer Chemotherapie bei adipösen Patienten, z.B. beim Endometriumkarzinom?
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Diagnostik

Fortgeschrittenes Cholangiokarzinom mit FGFR2-Fusion oder -Rearrangement: Hohe Gesamtansprechrate unter Pemigatinib

Das Cholangiokarzinom (CCA) ist zwar eine seltene Entität, weltweit steigt die Inzidenz jedoch. Das liegt insbesondere an bestimmten Risikofaktoren und Wohlstandserkrankungen, die zu biliären Tumoren führen können, wie Adipositas, Diabetes mellitus, chronische Hepatitis B und C oder chronische Erkrankungen der Gallenwege. Prof. Dr. Arndt Vogel, Hannover, erörterte den Stand hinsichtlich Diagnostik und Therapie und stellte den FGFR (Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptor)-Inhibitor Pemigatinib als Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenem CCA mit FGFR2-Fusion oder -Rearrangement vor. Pemigatinib hat Ende März 2021 die bedingte Marktzulassung in der EU erhalten.
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Diagnostik

„Zielgerichtete Molekulardiagnostik umfasst Therapie, Prävention und Diagnosesicherung“

Prof. Dr. Carsten Bokemeyer hat sich als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) bereits Anfang 2019 angesichts des demographischen Wandels dafür ausgesprochen, die zu erwartende hohe Anzahl von Krebserkrankungen sowie die im gleichen Zusammenhang zu erwartenden Komorbiditäten gerade bei den zunehmend älteren Krebspatienten in den Blick zu nehmen. Parallel zu dem prognostizierten Anstieg der Krebs­erkrankungen werden ab 2025 verstärkt viele Onkologen und Palliativmediziner in den Ruhestand gehen, was die Versorgungslage weiter verschärfen kann. Gleichzeitig entwickelt sich die innovative Krebstherapie in rasanter Geschwindigkeit weiter und wird zunehmend individualisierter. Um das beste Therapiekonzept für den einzelnen Patienten auswählen zu können, muss neben der Standard- auch die Molekulardiagnostik für viele Tumorerkrankungen in den klinischen Alltag integriert werden. Ein wichtiger Baustein in der Umsetzung dieser Herangehensweise ist das interdisziplinäre, überregionale und zunehmend digitale Tumorboard. Im Gespräch mit JOURNAL ONKOLOGIE geht Prof. Bokemeyer auf den gegenwärtigen Stand personalisierter Medizin und aktuelle Herausforderungen ein.
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Gallengangskarzinom

Gallengangskarzinome: Heterogene Gruppe maligner biliärer Tumoren

Maligne biliäre Tumoren sind mit weniger als 1% aller malignen Tumoren eine seltene Tumorentität. Auch die Nomenklatur ist vielfach uneinheitlich. Gallengangskarzinome oder sog. Cholangiokarzinome (CCA) weisen meistens eine cholangiozytentypische Differenzierung auf (1). Bereits seitens der anatomischen Lageverteilung handelt es sich um eine heterogene Gruppe, die aber häufig als eine Entität betrachtet und auch im Rahmen von Studientherapien uniform innerhalb ein und derselben Studie behandelt werden. Je nach anatomischer Lokalisation des Primärtumors werden intrahepatische (iCCA) von extrahepatischen (eCCA) CCA und Gallenblasenkarzinomen unterschieden. Das eCCA lässt sich nochmals weiter aufteilen in perihiläre (Klatskin) Gallengangskarzinome und das distale Cholangiokarzinom. Diese Unterscheidung ist sowohl diagnostisch als auch operativ technisch relevant.
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Medizin

Nichtalkoholische Fettleber erhöht Krebsrisiko

Verschiedene internationale Studien weisen auf ein erhöhtes Krebsrisiko bei der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) hin. Diese stellt die häufigste chronische Lebererkrankung dar. Eine retrospektive Kohortenstudie über 10 Jahre zeigt auf Basis sog. Real World-Daten für Deutschland im Hinblick auf spezifische Tumorarten ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Die NAFLD kann damit als ein Indikator für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, Krebs zu entwickeln, angesehen werden.
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Medizin

„Check-up für die Leber“: Vorsorgeuntersuchungen können gefährlichen Leberzellkrebs vermeiden

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (Non-Alcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD) ist die häufigste Lebererkrankung in westlichen Ländern – Tendenz steigend. Häufig ist eine NAFLD der Beginn eines komplikationsreichen Krankheitsverlaufs mit Leberfibrose, Leberzirrhose oder auch Leberzellkrebs. Die Verfettung der Leber kann auch bei schlanken Menschen und Kindern entstehen. Zunächst verursacht die Fettleber keine Schmerzen oder körperliche Beschwerden: Die Leber leidet still. Deswegen ist es wichtig, die Gesundheit der Leber zu überprüfen und beispielsweise die Leberwerte im Blut zu kontrollieren. Die Ausrichter des 21. Deutschen Lebertages am 20. November 2020 – Deutsche Leberhilfe e. V., Deutsche Leberstiftung und Gastro-Liga e. V. – fordern mit dem Motto: „Check-up für die Leber“ mehr Aufmerksamkeit für die Leberwerte und informieren bereits im Vorfeld des bundesweiten Aktionstages.
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Gastrointestinale Tumoren

Dünndarmkarzinome: Diagnose, Therapie und Follow-up

Maligne Tumoren, die vom Dünndarm ihren Ausgang nehmen, sind sehr selten. Obwohl der Dünndarm mit seinen 3 Abschnitten Duodenum, Jejunum und Ileum mit 75% den längsten Abschnitt im Verdauungstrakt darstellt und 90% der absorptiven Oberfläche des Gastrointestinaltraktes beinhaltet, ist die Inzidenzrate um das 50- bis 100-Fache geringer als jene des kolorektalen Karzinoms (CRC) (1). Die Ursachen für diese auffallende Diskrepanz sind unklar, theoretisch werden die relative Sterilität des Dünndarms, die rasche Transitzeit in diesem Darmabschnitt und die bessere Tumorimmunität und Überwachung durch vermehrt vorhandene Lymphoidaggregate und erhöhte IgA-Konzentrationen im Dünn- im Vergleich zum Dickdarm diskutiert (2, 3).
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Pankreaskarzinom

Ernährungstherapeutische Maßnahmen bei Tumorkachexie

Mangelernährung und Tumorkachexie werden bei ca. 40% der onkologischen Patienten diagnostiziert. Die Prävalenz ist abhängig von der Tumorlokalisation sowie dem Stadium der Erkrankung und kommt bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, Ösophagus-, Pankreas-, Magen- und Lungentumoren mit 60-85% am häufigsten vor (1, 2). Ein krankheitsbedingter, ungewollter Gewichtsverlust ist nicht nur mit körperlicher Schwäche, höherer Infektanfälligkeit und häufigeren Klinikaufenthalten assoziiert, sondern auch mit verminderter Therapietoleranz &ndash; und ist damit ein limitierender Faktor bei der Durchführung onkologischer Therapien. Die Tumorkachexie führt nicht nur zu einer Verschlechterung der Lebensqualität, sondern nimmt als prognosebestimmender Faktor einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf (Abb. 1). Bei 50% der an einer Tumorerkrankung versterbenden Patienten liegt eine Kachexie vor, bei mind. 20% ist die Tumorkachexie die Todesursache (3-5).
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News

Übergewicht als Krebsrisiko

Fettleibigkeit könnte bald dem Rauchen den ersten Rang als Hauptursache für Krebs ablaufen. Denn während die Anzahl der Krebserkrankungen aufgrund von Tabakkonsum in Deutschland stetig sinkt, nimmt die Zahl übergewichtiger Menschen mit Krebs statistisch gesehen zu. Auf die Entstehung aller Krebskrankheiten gerechnet hat die Fettleibigkeit einen Anteil von schätzungsweise 16%. Würden alle Menschen das Normalgewicht einhalten, könnten allein in Deutschland pro Jahr circa 25.000 Krebserkrankungen vermieden werden.
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Endometriumkarzinom

Fertilitätserhaltendes Vorgehen beim frühen Zervix- und Endometriumkarzinom

Mit ca. 11.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland ist das Endometriumkarzinom die häufigste gynäkologische Krebserkrankung. Das Zervixkarzinom stellt nach dem Ovarialkarzinom mit 6.500 Neuerkrankungen pro Jahr die dritthäufigste Entität gynäkologischer Tumoren dar. Typischerweise ist das Endometriumkarzinom eine Erkrankung der postmenopausalen Patientin. Mit der Zunahme von Risikofaktoren in den Industrieländern, wie beispielweise Adipositas oder Diabetes mellitus Typ II, die die Entstehung des Endometriumkarzinoms begünstigen, kann heutzutage das Auftreten des Endometriumkarzinoms gehäuft auch bei jüngeren, prämenopausalen Patientinnen beobachtet werden; so sind 10% der betroffenen Frauen jünger als 45 Jahre, ca. 4% der Frauen erkranken vor ihrem 40. Lebensjahr.
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Ovarialkarzinom

Hereditäres Ovarialkarzinom

Während in den meisten Lehrbüchern noch eine Wahrscheinlichkeit von 10% für das hereditäre Ovarialkarzinom angegeben wird, wissen wir heute durch aktuelle Kohortenstudien, dass die Rate einer genetisch bedingten Prädisposition für ein Ovarialkarzinom bei mehr als 20% liegt. Hereditäre Ovarialkarzinome gehen zum überwiegenden Anteil mit einem autosomal-dominanten Erbgang mit inkompletter Penetranz einher und lassen sich hauptsächlich 2 Syndromen zuordnen, nämlich dem familiären Brust- und Eierstockkrebssyndrom und dem familiären nicht-polypösen Kolonkarzinom.
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Pankreaskarzinom

Update: Therapie des Pankreaskarzinoms

Das duktale Adenokarzinom des Pankreas ist die häufigste Pankreas-Neoplasie (85-90% aller malignen Tumoren des Pankreas). Aktuell ist das Pankreaskarzinom in Deutschland bereits die vierthäufigste krebsbedingte Todesursache sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Weil Frühsymptome meist fehlen, wird es häufig erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert. Dies ist ein Grund für die ungünstige Prognose der am Pankreaskarzinom erkrankten Patienten. Der einzige kurative Ansatz ist eine radikale Tumorresektion, meist gefolgt von einer adjuvanten Chemotherapie. Allerdings sind weniger als 20% der Patienten bei Erstdiagnose operabel. Beim nicht-operablen Pankreaskarzinom stehen verschiedene Chemotherapieoptionen und die supportive Therapie zur Verfügung.
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