23. Oktober 2023
Das Prostatakarzinom stellt mit 24,6% die häufigste bösartige Tumorerkrankung des Mannes in Deutschland dar (1). So erkrankten im Jahr 2018 ca. 65.000 Männer an einem Prostatakarzinom und ca. 15.000 verstarben daran (1). Harnblasenkarzinome gehen wie die Tumoren der übrigen ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnröhre) überwiegend vom Urothel aus. Das Harnblasenkarzinom ist nach dem Prostatakarzinom der zweithäufigste urologische Tumor und in Deutschland der vierthäufigste Tumor bei Männern (1). Im Jahr 2018 erkrankten 18.270 Personen an einem invasiven Harnblasenkarzinom (definiert als ≥ T1), gut ein Viertel davon waren Frauen (1). Damit steht das Harnblasenkarzinom bei Frauen auf Platz 12 aller Tumorerkrankungen (1). Hinzu kamen noch rund 12.770 Erkrankte an nicht-invasiven papillären Karzinomen und In-situ-Tumoren der Blase (definiert als Ta und CIS) (1). Vor allem bei Letzteren besteht ein erhöhtes Risiko für das Fortschreiten des Tumorwachstums (Progression) und Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv). Daher besitzen sie besondere klinische Relevanz, obwohl sie nach ICD-10 in derzeit unzutreffender Weise formal nicht zu den bösartigen Tumoren gezählt werden (sog. D-Diagnose). Für die ambulante Diagnostik und Therapie dieser beiden häufigsten und auch gesundheitsökonomisch bedeutsamsten Tumorentitäten im Bereich der Urologie gab es bisher keine nationalen Register zur Erfassung der Versorgungssituation in Deutschland. Diese Situation war und ist für die uro-onkologische Versorgungsforschung keinesfalls befriedigend. Daher war es d-uo von Anfang an ein Anliegen, nationale Register für urologische Tumorerkrankungen zu entwickeln, wobei Urothelkarzinom und Prostatakarzinom priorisiert wurden.
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