Journal Onkologie

Arzt | Beiträge ab Seite 21

Gastrointestinale Stromatumoren (GIST) sind seltene Tumoren, die im gesamten Magen-Darm-Trakt auftreten können und zur Gruppe der Weichteilsarkome gehören. Bei fortgeschrittenen GIST ist Imatinib in einer Dosierung von 400 mg pro Tag als Therapie der Wahl etabliert. Patienten mit Exon-9-Mutation sollten mit 800 mg Imatinib pro Tag behandelt werden. Bei Auftreten einer Imatinib-Resistenz oder Unverträglichkeit ist aktuell die Therapie mit Sunitinib der empfohlene Zweitlinienstandard. Mit Regorafenib steht eine wirksame Drittlinientherapie zur Verfügung. Weitere Substanzen wie Nilotinib, Pazopanib, Ponatinib und Cabozantinib wurden in Studien untersucht. Große vielversprechende Zulassungsstudien laufen mit Ripretinib und Avapritinib.
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d-uo

Versorgungsforschung in der Uro-Onkologie – wem gehören die Daten?

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) hat die Deutschen Uro-Onkologen (d-uo) kürzlich als Kooperationspartner für die Durchführung der uro-onkologischen Versorgungsforschung (VF) in Deutschland gewählt. Im Rahmen des 71. Jahreskongresses der DGU 2019 in Hamburg wurde von beiden Seiten ein exklusiver Kooperationsvertrag zu diesem Zweck unterzeichnet. Durch die Kooperation soll der Ausbau des d-uo-Registerdatenbestands zur Beantwortung von Fragestellungen der VF in der Uro-Onkologie gefördert und die Durchführung von Studien unterstützt werden. Seitdem sich inzwischen eine weitere Initiative – ausgehend vom Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) – mit dem Ziel der Sammlung urologischer Versorgungsdaten angekündigt hat, wird von verschiedener Seite kritisiert, dass es zukünftig nicht mehr ein einziges nationales urologisches VF-Projekt mit Alleinvertretungsanspruch in Deutschland geben werde. Zur Einordnung dieser Frage sollen die bisherigen Bemühungen zum Aufbau einer Datenbank zur urologischen VF in Deutschland in Erinnerung gerufen und inhaltliche Aspekte erörtert werden: Kann und soll es nur eine Initiative geben? Wie soll VF durchgeführt werden? Und wem gehören die Daten?
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Entitätsübergreifend

Sedierung bei unerträglichem Leiden in der letzten Lebensphase – Klinische und ethische Herausforderungen

Unerträgliches Leiden in der letzten Lebensphase bzw. die Angst vor einem solchen Leiden wird von manchen Patienten als Grund für den Wunsch nach einem beschleunigten Eintritt des Todes angeführt. Der angemessene Umgang mit Situationen unerträglichen Leidens erfordert neben klinischen auch ethische, rechtliche und kommunikative Kompetenzen. In diesem Beitrag wird zunächst ein kurzer Überblick über Gründe für Sterbewünsche gegeben sowie ausgewählte standesethische und rechtliche Aspekte der Handlungspraxis am Lebensende vorgestellt. Im Anschluss erfolgt eine Vorstellung klinischer und ethischer Herausforderungen der Sedierung in der letzten Lebensphase („Palliative Sedierung“), die als Ultima-ratio-Option bei unerträglichem Leiden zur Verfügung steht.
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NSCLC

Lebensqualität als Zielparameter in der onkologischen Forschung und Praxis

Die Erfassung der Lebensqualität aus der Patientenperspektive hat in der Onkologie eine lange Tradition. Unter dem Begriff der gesundheitsbezogenen Lebensqualität werden allerdings eine ganze Reihe verschiedener Aspekte körperlicher, psychischer und sozialer Gesundheit subsummiert. Neben einem konzeptuellen Modell, das die Zusammenhänge zwischen diesen Aspekten erklärt, stellen wir die Haupteinsatzgebiete der Lebensqualitätsmessung in wissenschaftlichen Studien und klinischer Praxis vor. Darüber hinaus berichten wir von internationalen Initiativen, die krebsspezifische (EORTC) und generische (PROMIS) Lebensqualitätsmaße entwickeln sowie Kernzielparameter für verschiedene Krebserkrankungen definieren (ICHOM). Abschließend wird am Fallbeispiel des Brustzentrums der Charité – Universitätsmedizin Berlin die Implementierung der Lebensqualitätsmessung in der klinischen Praxis beschrieben.
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NSCLC

Erstlinientherapie des EGFRm NSCLC – Osimertinib zeigt medianen OS-Vorteil von über 3 Jahren

Auf dem ESMO-Kongress wurden die finalen Analysedaten der FLAURA-Studie zum Gesamtüberleben (OS) für die Erstlinientherapie des fortgeschrittenen EGFR-mutierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) mit Osimertinib (Tagrisso®) vorgestellt. Diese konnten einen signifikanten und klinisch relevanten OS-Vorteil von rund 39 Monaten für den Drittgenerations-Tyrosinkinasehemmer (TKI) im Vergleich zu TKIs der 1. Generation (Erlotinib/Gefitinib) zeigen (1). Welche Bedeutung diese Daten für die medizinische Praxis haben, erläuterte PD Dr. Niels Reinmuth, Leitender Arzt der Thorakalen Onkologie, Asklepios Fachkliniken München-Gauting.
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Endokrine Tumoren

Musik, Musiktherapie und Krebs

Musik ist eine Dimension für sich, die die Entwicklung der Menschheit immer begleitet hat (Abb. 1). Das gesamte Leben des Menschen wird von der Wiege bis zur Bahre mit Musik unterlegt (1, 2), sie ist der Soundtrack des Lebens. Der Mensch wird von ihr in seinem Innersten berührt. Für die mittelalterliche Mystikerin Hildegard von Bingen „hat Gott in der Musik den Menschen die Erinnerung an das verlorene Paradies hinterlassen“ (3). Musik löst Emotionen aus, weckt Erinnerungen, lässt mit den Fingern im Takt klopfen, mit den Füßen wippen und bringt uns zum Tanzen. Musik beeinflusst Körper und Geist und löst eine Vielzahl eng verknüpfter komplexer neurobiologischer Vorgänge aus (Abb. 2). Schon die alten Ägypter versuchten, mit der Wirkung der Musik heilende Effekte für den Menschen zu erzielen. V.a. auch in der Krebsmedizin ist  dieser Ansatz heutzutage weiterhin sehr aktuell.
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Gesundheitspolitik

Erfolgskonzept EFA® jetzt auch im Facharztvertrag Urologie

AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK fördern ab 2020 auch im Bereich Urologie die besondere Tätigkeit der Entlastungsassistentin in der Facharztpraxis (EFA®). Die Urologie-EFA® unterstützt den Arzt durch Übernahme delegationsfähiger Aufgaben und trägt wesentlich zu einer weiter verbesserten Patientenversorgung bei. Ihre Tätigkeit wird mit einem Zuschlag von fünf Euro pro Quartal bei Patienten honoriert, die aufgrund ihrer Erkrankung eine besondere urologische Betreuung und Beratung bedürfen. Im gemeinsamen Facharztprogramm der beiden Krankenkassen sind bereits 573 EFAs in den Fachgebieten Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie, Orthopädie und Rheumatologie aktiv.
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Gesundheitspolitik

Elektronische Patientenakte: Start mit Light-Version

Die elektronische Patientenakte (ePA) war Thema auf dem Digital Health Congress des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) in Berlin. Hier diskutierten mehr als 500 Teilnehmer mit Politikern, Unternehmensgründern, Technologieexperten und Wissenschaftlern über die Digitalisierung des Gesundheitssystems. Eine technische Herausforderung sei die ePA nicht, hieß es. Vielmehr hänge ihr Erfolg davon ab, ob die Nutzer einen Mehrwert erkennen.
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Medizin

TIGER-Studie bei Hodentumorpatienten: Rotkreuzklinikum München mit 13 Krebspatienten deutschlandweit führend

Das Rotkreuzklinikum München therapiert im Rahmen der sogenannten TIGER-Studie deutschlandweit die meisten Patienten mit Hoden- und anderen Keimzelltumoren. Innerhalb des ersten Jahres, in dem das Team rund um Prof. Dr. Marcus Hentrich, Chefarzt der Inneren Medizin III – Hämatologie und Onkologie, an der internationalen Untersuchung teilnimmt, hat es bereits 13 von 24 deutschen Patienten bereitgestellt. Kern der 2016 international und 2017 in Europa gestarteten Studie ist die Frage, welche Therapie zur Heilung von Hodentumorpatienten nach dem ersten Rückfall nach einer Chemotherapie erfolgreicher ist: die einer weiteren konventionellen Chemotherapie oder die einer hoch dosierten Chemotherapie mit anthologischer Stammzelltransplantation.
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Medizin

Strahlen- und Chemotherapie: Wer zahlt für Zahnersatz?

Strahlen- und Chemotherapie können sich negativ auf Mund und Zähne auswirken: Karies und Zahnfleischerkrankungen bis hin zu Kiefernekrosen können die Folge sein. Doch was viele Krebspatienten überrascht: Auch dann, wenn es sich bei den Schäden um direkte Folgen der Therapie handelt – die daraus resultierenden Kosten für Zahnersatz werden von den Krankenkassen meist nicht vollständig übernommen. Je nach zahnmedizinischer Diagnose wird nur ein Zuschuss in festgelegter Höhe gezahlt. Den Rest muss der Patient als Eigenanteil selber tragen. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums klärt auf: Wie ist die Rechtslage und welche Möglichkeiten gibt es, den Eigenanteil möglichst gering zu halten?
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Medizin

Zulassung für Pembrolizumab als Erstlinientherapie bei r/m HNSCC

Die Europäische Kommission hat die Zulassung für den PD-1-Inhibitor Pembrolizumab (KEYTRUDA®) in der Monotherapie sowie in Kombination mit einer Platin- und 5-Fluorouracil (5-FU)-Chemotherapie erteilt. Die Zulassung gilt für die Erstlinienbehandlung des metastasierenden oder nicht resezierbaren rezidivierenden Plattenepithelkarzinoms der Kopf-Hals-Region (HNSCC) bei Erwachsenen mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (kombinierter positiver Score [CPS] ≥ 1). Die EU-Zulassung beruht auf Ergebnissen der Phase-III-Studie KEYNOTE-048, in der Pembrolizumab sowohl als Monotherapie (HR=0,74 [95%-KI: 0,61-0,90; p=0,00133] als auch in Kombination mit Chemotherapie (HR=0,65 [95%-KI: 0,53-0,80]; p=0,00002) im Vergleich zur Standardtherapie (Cetuximab mit Carboplatin oder Cisplatin plus 5-FU) eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) bei Patienten mit PD-L1-Tumorexpression (CPS ≥ 1) zeigte.
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Urothelkarzinom

Urothelkarzinom: Breiteste Evidenz für Atezolizumab, neue Chancen durch genomic profiling

Die Krebsimmuntherapie mit dem PD-L1-Inhibitor Atezolizumab hat sich beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom (mUC) im klinischen Alltag vielfach bewährt und etabliert (1). Dies zeigen auch die aktuellen Daten der SAUL-Studie: In der größten prospektiven Phase-3b-Studie mit einem Krebsimmuntherapeutikum beim Urothelkarzinom wurden die Sicherheit und Wirksamkeit von Atezolizumab auch bei Patienten gezeigt, die normalerweise von der Teilnahme an klinischen Studien ausgeschlossen werden. Welche Relevanz diese Daten für Uro-Onkologen und mUC-Patienten im klinischen Alltag haben, hoben Experten im Rahmen eines Symposiums auf dem DGU-Kongress hervor.
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Prostatakarzinom

Künstliche Intelligenz in der Radiologie – Ein Ausblick in die Zukunft

Der Fortschritt der klinischen Onkologie ist in entscheidendem Maß auch von Weiterentwicklungen der radiologischen Bildgebung abhängig, egal ob dies die Erstdiagnose oder das Monitoring im weiteren Verlauf betrifft. Ziel ist es, onkologische Erkrankungen frühzeitiger zu identifizieren und präzisere Aussagen, auch bezüglich der Tumorentität und prognostischer Verläufe zu treffen. Hierzu liefern Künstliche Intelligenz (KI)-basierte Technologien neuartige Möglichkeiten. Doch diese datenhungrigen Verfahren verlangen eine aufwendige Entwicklung, die die Bedeutung der angewandten Informatik für die alltägliche Medizin enorm verstärkt. Damit diese Technologien letztlich erfolgreich in der medizinischen Routine genutzt werden können, bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Radiologen, den korrespondierenden klinischen Fächern und der Gesundheitsindustrie.
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News

Kein Krebs ist wie der andere

„Ich glaube ich habe eine Art Bild davon, aber es verändert sich ständig“; „Es ist so etwas wie ein Schatten, wie eine Wolke“; „Es hat nicht nur die eine Farbe und auch nicht nur eine Form“ – so beschreiben drei Patienten ihren Krebs. Kein Krebs ist wie der andere, denn jeder Tumor hat individuelle Eigenschaften, die für das Tumorwachstum verantwortlich sind. Mit dem Start der Informationskampagne „TesteDeinenTumor“ in Deutschland macht Bayer darauf aufmerksam, dass Tumorgenomtests entscheidender Bestandteil der Krebsdiagnose sind, um molekulargenetische krebsauslösende Eigenschaften zu entdecken. Sie liefern damit ein genaues Bild der Krebserkrankung und tragen dazu bei, dass Patienten die für sie passende Therapie erhalten.
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News

Kehlkopfentfernung – und wie geht es weiter?

Nicht mehr mit der eigenen Stimme sprechen zu können, ist für gesunde Menschen schwer vorstellbar. Wenn jedoch der Kehlkopf infolge einer Tumorerkrankung entfernt werden muss, wird das schnell zur Realität. Simone Kornburger, Case Managerin der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des Universitätsklinikums Regensburg (UKR), hat einen interdisziplinären Patientenleitfaden entwickelt, der die Betroffenen von der Diagnose bis nach der Entlassung nach Hause unterstützt.
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News

Brustkrebsmonat: Antihormonelle Therapie mit Nebenwirkungen

Etwa zwei Drittel aller bösartigen Brusttumore wachsen hormonabhängig. Weibliche Hormone wie das Östrogen lösen in den Tumorzellen einen Wachstumsreiz aus. Um das zu verhindern und das Rückfallrisiko zu senken, erhalten viele Brustkrebspatientinnen nach einer Operation zur Entfernung des Tumors über mehrere Jahre eine antihormonelle Therapie. Experten stufen die Begleiterscheinungen der Therapie zwar als weniger gravierend als bei einer Chemotherapie ein, viele Betroffene empfinden sie aber dennoch als Belastung. Anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober informiert der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums darüber, wann eine antihormonelle Therapie angeraten ist und wie Frauen mögliche Nebenwirkungen lindern können.
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Urologische Tumoren

Therapie-Update zu Keimzelltumoren des Hodens

Keimzelltumoren des Hodens sind zwar eine seltene Tumorerkrankung, stellen allerdings die häufigste bösartige solide Tumorerkrankung bei Männern im Alter bis zu 40 Jahren dar. Seit Einführung Cisplatin-basierter Kombinationschemotherapien in den 1980er Jahren erreichen die Heilungsraten selbst bei metastasierter Erkrankung je nach Stadium 50% bis > 90%. Bessere Therapieoptionen im Erkrankungsrezidiv, inklusive der Hochdosischemotherapie, haben die Heilungsaussichten in den vergangenen Jahrzehnten weiter verbessert. Zielgerichtete Therapiestrategien spielen bisher keine Rolle in der Behandlung von Hodentumoren. Eine leitlinienkonforme, stadienadaptierte Therapiedurchführung ist Grundvoraussetzung, um die exzellenten Heilungsaussichten zu wahren und Spätfolgen bei Keimzelltumor-Überlebenden zu minimieren. Insbesondere fortgeschrittene Erkrankungsstadien und Erkrankungsrückfälle sollten an erfahrenen Zentren behandelt werden.
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