Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 12

Die Systemtherapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) unterliegt stetigen Innovationen. Gab es um die Jahrtausendwende nur die palliative Chemotherapie, wurden zunächst die Treiberalterationen und ihre gezielten Therapiemöglichkeiten (Targeted Therapies) ca. 2004 und vor nunmehr ca. 7 Jahren die Checkpoint-Inhibitoren als Therapieoption entdeckt. Die Überlebenszeiten dieser Erkrankung haben sich dadurch – auch messbar in epidemiologischen Erhebungen – verbessert. Auch rückte die Systemtherapie stetig in frühere Stadien vor, zunächst die adjuvante Chemotherapie, dann die adjuvante gezielte Therapie und die adjuvante oder neoadjuvante Chemoimmuntherapie. Darüber hinaus kommen immer wieder neue behandelbare Treiberalterationen hinzu. Im vorliegenden Artikel finden Sie eine Übersicht über die aktuellen Optionen der systemischen Therapie beim NSCLC.
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SCLC

SCLC 2023: Das ist neu in der Onkopedia-Leitlinie

Platin/Etoposid und Strahlentherapie sind nach wie vor wichtige Komponenten der Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC). Inzwischen ist die Therapie jedoch vielfältiger und auch wirksamer geworden (Abb. 1). Liegt eine lokal begrenzte Erkrankung vor (limited disease), besteht die Standardtherapie in der Regel in einer simultanen Chemo-Strahlentherapie. Die 5-Jahres-Überlebenschance liegt hiermit bei 30-35%. Bei sehr kleinem Tumor ohne mediastinalen Lymphknotenbefall (T1-2 N0-1) stellt die Operation mit adjuvanter Chemotherapie eine Alternative dar. Liegt hingegen ein metastasiertes SCLC vor, bildet die kombinierte Immun-Chemotherapie, bestehend aus Atezolizumab oder Durvalumab + Platin/Etoposid, die erste Therapielinie. Damit bietet die Immuntherapie erstmals auch SCLC-Patient:innen mit extensive disease (ED) eine Perspektive. Das spiegelt sich in der im Januar 2023 aktualisierten Onkopedia-Leitlinie wider. Im Folgenden sind einige wichtige Änderungen mit Fokus auf die Erst­linientherapie aufgezeigt.
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Thorakale Tumoren

Zweitlinientherapie des malignen Pleuramesothelioms

Für die Zweitlinientherapie des malignen Pleuramesothelioms (MPM) stehen nur wenige, durch wissenschaftliche Evidenz abgesicherte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Phase-II-Studie MiST2 zeigte ein vielversprechendes klinisches Aktivitätssignal für Abemaciclib bei Patient:innen mit p16ink4A-negativem Mesotheliom (1). Hingegen erwies sich ein zielgerichteter Ansatz mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Anetumab-Ravtansin bei MPM-Patient:innen gegenüber einer Monotherapie mit Vinorelbin im Hinblick auf das progressionsfreie Überleben (PFS) als nicht überlegen (2). Für den ersten Vertreter der Enhancer of Zeste Homolog 2 (EZH2)-Inhibitoren, Tazemetostat, konnte in einer weiteren Phase-II-Studie bei Patient:innen mit messbar rezidiviertem oder refraktärem MPM kein Wirksamkeitssignal erfasst werden (3).
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Gallengangskarzinom

Cholangiokarzinom: Fortschritte bei molekular-basierter Therapie

Gallenwegskarzinome sind selten und mit einer hohen Sterblichkeit assoziiert. Nach der Erstlinie sind die Therapieoptionen beschränkt, umso größer ist der Stellenwert der molekularen Analyse der genetisch heterogenen Tumoren, denn sie kann eine zielgerichtete Therapie ermöglichen. Als potentielles neues Target nach FGFR2 rückt nun auch das Enzym Isocitrat-Dehydrogenase-1 (IDH1) in den Fokus des Interesses.
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Endometriumkarzinom

Fortgeschrittenes/rezidiviertes EC: Pembrolizumab plus Chemotherapie wird ein zukünftiger neuer Therapiestandard

Beim Annual Meeting on Women’s Cancer der Society of Gynecologic Oncology (SGO) 2023 in Tampa, Florida, USA, wurden mit KEYNOTE-868/NRG-GY018 und ENGOT-EN6/NSGO/GOG-3031/RUBY gleich 2 praxisverändernde Phase-III-Studien zur Kombination von Checkpoint-Inhibition und Chemotherapie beim fortgeschrittenen/rezidivierten Endometriumkarzinom (EC) vorgestellt. In KEYNOTE-868 führte die Hinzunahme des PD-1-Inhibitors Pembrolizumab zur Standardchemotherapie zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) in bisher nicht für möglich gehaltenem Ausmaß.
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NSCLC

Duale Immuntherapie beim metastasierten NSCLC: Bessere Überlebenschancen mit dem POSEIDON-Regime

Für Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IV gibt es eine neue Therapieoption: Durvalumab ist in Kombination mit Tremelimumab und einer platinbasierten Chemotherapie zugelassen für die Erstlinientherapie, wenn der Tumor keine sensitivierenden EGFR- oder ALK- Mutationen aufweist (1). Die Option kommt Lungenkrebs-Expert:innen zufolge vor allem Patient:innen mit einer schlechten Prognose zugute (2).
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Mammakarzinom

Frühes HR+ HER2- Mammakarzinom: Abemaciclib bewährt sich im adjuvanten Setting

Aufgrund der erfolgreichen Anwendung beim metastasierenden Brustkrebs (mBC) wurde der CDK4/6-Inhibitor Abemaciclib auch bei Patient:innen mit einem frühen Hormonrezeptor-positiven (HR+), HER2-negativen (HER2-) Mammakarzinom und einem hohen Rezidivrisiko im Rahmen der monarchE-Studie untersucht. Die Patient:innen waren nodal positiv und erhielten den CDK4/6-Inhibitor als adjuvante Therapie. Angesichts der überzeugenden Daten wurde Abemaciclib für diese Indikation zugelassen.

 
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Entitätsübergreifend

Regionale Chemotherapie mit EISLI

Weniger Nebenwirkungen unter Chemotherapie wünschen sich viele Patient:innen. Möglich wird das bei bestimmten Entitäten mit der Regionalen Chemotherapie (RCT) EISLI, die am Medias Klinikum in Burghausen eingesetzt wird. Indem die Zytostatika gezielt regional begrenzt verabreicht werden und das Verfahren die Chemofiltration beinhaltet, leiden die Betroffenen unter deutlich weniger Nebenwirkungen als mit einer systemischen Chemotherapie. Welche weiteren Vorteile die RCT mit sich bringt, hören Sie von Prof. Dr. med. Karl R. Aigner im Gespräch mit Dr. med. vet. Astrid Heinl und Susanne Morisch in der neuen Folge O-Ton Onkologie!
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Medizin

Trastuzumab-Deruxtecan: Vorteile auch bei HER2-low-Brustkrebs

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Deruxtecan ist für mehrere Anwendungsgebiete zugelassen. Seit März 2023 darf es auch als Monotherapie zur Behandlung von Erwachsenen mit inoperablem oder metastasiertem HER2-low-Brustkrebs eingesetzt werden, die in diesem Krankheitsstadium bereits eine Chemotherapie erhalten haben oder bei denen frühzeitig nach adjuvanter Chemotherapie ein Rezidiv aufgetreten ist. Die Behandlung mit Trastuzumab-Deruxtecan ist dabei die 1. zugelassene Therapie, die auf Patientinnen mit HER2-low-Brustkrebs ausgerichtet ist. In einer frühen Nutzenbewertung hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nun untersucht, ob das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat diesem Personenkreis einen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie bietet.
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Medizin

Immuntherapie beim NSCLC mit Cemiplimab

Die Immuntherapie hat die Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) verändert und die Prognose von Patient:innen ohne behandelbare Treibermutation verbessert, berichtete PD Dr. Nikolaj Frost, Charité Universitätsmedizin Berlin, anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Düsseldorf. „Wir befinden uns beim NSCLC aktuell in einer therapeutischen Situation, die wir uns vor 15 Jahren nicht zu träumen erhofft hatten“, betonte Frost. Ausdruck dessen sei, dass „wir seit einigen Jahren einen Knick bei den Überlebenskurven nach oben sehen“ (1). Zunehmend wird die Immuntherapie auch im Rahmen neoadjuvanter Therapiekonzepte in frühen Stadien des NSCLC geprüft. Dies könnte neue Perspektiven eröffnen, wie Dr. Danjouma Cheufou, Klinik für Thoraxchirurgie, Klinikum Würzburg Mitte, ergänzte.
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NSCLC

NSCLC: Immuntherapie mit oder ohne Chemo in der Erstlinie?

Die Zulassungserweiterung der Europäischen Kommission für den PD-1-Antikörper Cemiplimab bei Erwachsenen mit einem PD-L1-positiven nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ohne eine behandelbare Treibermutation ermöglicht nun die Kombination des Checkpointinhibitors mit einer platinbasierten Chemotherapie in der Erstlinie (1). Indiziert sind sowohl die Mono- als auch die Immunchemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren, für die keine Radiochemotherapie infrage kommt, sowie bei metastasierten Tumoren. Wann eine Monoimmuntherapie und wann eine Kombinationstherapie angewendet wird, erklärten Expert:innen auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
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Medizin

Resektables NSCLC: Durvalumab + neoadjuvante Chemotherapie senkt Progressionsrisiko

In der Phase-III-Studie AEGEAN reduzierte Durvalumab das Risiko für Rezidive, Progression und Mortalität beim resektablen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) um 32%. Die auf dem Kongress der American Association for Cancer Research (AACR) 2023 vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass 4-mal so viele Patient:innen, die vor der Operation mit Durvalumab plus Chemotherapie behandelt wurden, ein pathologisches vollständiges Ansprechen erreichten wie Patient:innen, die nur mit neoadjuvanter Chemotherapie behandelt wurden.
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Kolorektales Karzinom

Perioperative Therapie des lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinoms – Aktuelle Daten und neue Konzepte

Die neoadjuvante Radiochemotherapie (RCT) mit Fluoropyrimidin (5-Fluorouracil (5-FU) oder Capecitabin) gilt als eine Standardbehandlung beim lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinom (1). Der Einsatz von Oxaliplatin ist umstritten, bei jüngeren Patient:innen aber womöglich sinnvoll (2). Die totale neoadjuvante Therapie (TNT), d.h. die Verabreichung einer Chemotherapie vor oder nach einer präoperativen Radiotherapie oder RCT, ist insbesondere bei Patient:innen mit Hochrisiko-Faktoren der konventionellen RCT überlegen. Der Organerhalt gilt als ein neues Therapieziel, insbesondere nach der TNT, aber auch im Rahmen neuer Dosiseskalations-Konzepte bei lokal weniger fortgeschrittenen Tumoren.
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Hämatologie

Zielgerichtete Therapien verdrängen Chemoimmuntherapie bei CLL

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) nimmt sehr heterogene Verläufe. Im CLL-Management haben zielgerichtete Therapien wie Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi), BCL-2-Inhibitoren und Anti-CD20-Antikörper der Chemo­immuntherapie (CIT) inzwischen den Rang abgelaufen. Die neuen Substanzen greifen in B-Zell-Rezeptor-Signalübertragung und Zelltod-Regulation ein, sind aber vor Resistenzentwicklung noch nicht gefeit. Ein umfassendes CLL-Profiling könnte tiefere Einblicke in die Onkogenese der CLL bieten sowie Therapieentscheidungen und Verlaufsprognosen bereichern.
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Urothelkarzinom

Erhaltungstherapie mit Avelumab beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom

Der Checkpoint-Inhibitor Avelumab (Anti-PD-L1-Antikörper) ist als Monotherapie in der Erstlinien-Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom zugelassen, die nach einer platinbasierten Chemotherapie progressionsfrei sind. Prof. Dr. Maria De Santis, Sektionsleiterin interdisziplinäre Uro-Onkologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin, stellte Post-hoc-Analysen mit Langzeitergebnisse aus der Studie JAVELIN Bladder 100 und Real-World-Daten zu Avelumab vor.
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Medizin

Endometriumkarzinom: PFS-Verbesserung mit Pembrolizumab + Chemotherapie unabhängig vom Mismatch-Reparatur-Status

Die Phase-III-Studie KEYNOTE-868/NRG-GY018 untersuchte Pembrolizumab in Kombination mit Chemotherapie (Carboplatin und Paclitaxel) nach aktuellem Therapiestandard und anschließend als Monotherapie alle 6 Wochen für bis zu 14 Zyklen für die Erstlinienbehandlung von Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Stadium III bis IV oder mit rezidivierendem Endometriumkarzinom, das entweder eine Mismatch-Reparatur-Profizienz (pMMR) oder eine Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR) aufwies. Den Studienergebnissen zufolge zeigte sich unter dem Pembrolizumab-Regime eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) für die Patientinnen unabhängig vom Mismatch-Reparatur-Status. Diese aktuellen Daten wurden erstmals im Rahmen einer wissenschaftlichen Plenarsitzung auf der Jahrestagung der Society of Gynecologic Oncology (SGO) 2023 vorgestellt und zeitgleich im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Die Ergebnisse werden derzeit mit den Zulassungsbehörden weltweit besprochen.
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NSCLC

Duale Immuntherapie beim metastasierten NSCLC: Bessere Überlebenschancen mit dem POSEIDON-Regime

Für Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IV gibt es eine neue Therapieoption: Durvalumab ist in Kombination mit Tremelimumab und einer platinbasierten Chemotherapie zugelassen für die Erstlinientherapie, wenn der Tumor keine sensitivierenden EGFR- oder ALK- Mutationen aufweist (1). Die Option kommt Lungenkrebs-Expert:innen zufolge vor allem Patient:innen mit einer schlechten Prognose zugute (2).
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Medizin

Fokussierter Ultraschall beim Pankreaskarzinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebserkrankungen – und zu den Tumoren des gastrointestinalen Systems mit der schlechtesten Prognose. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind diese Tumoren in 80% der Fälle bereits inoperabel. Durch die starken Schmerzen kann die Lebensqualität der betroffenen Patient:innen stark eingeschränkt sein. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium sind bisherige Behandlungsansätze oft unbefriedigend, doch der hochintensive fokussierte Ultraschall (HIFU) kann in vielen Fällen helfen. Die Ärzt:innen am Universitätsklinikum Bonn können mit der innovativen Ultraschalltherapie bei mehr als 80% der Patient:innen die vom Tumor verursachten Schmerzen schnell und deutlich lindern und das Tumorvolumen verringern.
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