Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 9

Urologische Tumoren

Geschlechtersensible Uro-Onkologie – neue Daten zu Immuncheckpoint-Inhibitoren

Geschlechterunterschiede beim Harnblasenkarzinom (BC) und Nierenzellkarzinom (RCC) wirken sich auf den Erfolg verschiedener Therapien wie der Bacillus Calmette-Guérin (BCG)- und Immuncheckpoint-Inhibitor (ICI)-Therapie aus. So zeigt eine aktuelle Metaanalyse Zusammenhänge zwischen ICI-Wirksamkeit und dem Geschlecht beim Urothelkarzinom (UC) und RCC (1). Eine weitere aktuelle Publikation deutet an, dass Sexualhormonspiegel als prognostische und prädiktive Biomarker beim metastasierten UC (mUC) dienen können (2). Auch hier unterscheiden sich die Befunde für Frauen und Männer.
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Mammakarzinom

Sacituzumab govitecan kann jetzt auch beim HR+/HER2- mBC eingesetzt werden

Bislang war das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Sacituzumab govitecan (Sg) beim metastasierten dreifach-negativen Brustkrebs in der Zweitlinie zugelassen. Die ADCs der nächsten Generation, wozu auch Sg gehört, unterscheiden sich von den ADCs der 1. Generation durch verbesserte Linker-Technologie mit einem erhöhten Verhältnis von zytotoxischem Arzneimittel zum Antiköper, verbesserter Bindung an das Zielmolekül und einer 10-100-fachen Steigerung der Wirkung von nicht gebunden ADC-Molekülen. Im Juli 2023 kam es zu einer Zulassungserweiterung von Sg durch die Europäische Kommission: Sg kann nun auch als Monotherapie für die Behandlung erwachsener Patientinnen mit inoperablem oder metastasiertem Hormonrezeptor-positiven (HR+), HER2-negativen (HER2-) Brustkrebs (mBC) eingesetzt werden, die eine endokrin-basierte Therapie und mindestens 2 zusätzliche systemische Therapien im fortgeschrittenen Stadium erhalten haben.
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Medizin

Ursache von Medikamentenresistenz beim Pankreaskarzinom

Der Erfolg einer Chemotherapie zur Behandlung eines Pankreaskarzinoms ist abhängig vom Zelltyp des Tumors und von seinem Ansprechen auf die Chemotherapie. Wissenschaftler:innen des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der University of Glasgow, identifizierten gemeinsam mit weiteren Forschenden der Universität Heidelberg und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), ein Enzym, das dafür sorgt, dass eine Untergruppe der Tumorzellen im Verlauf der Behandlung nicht mehr auf die Chemotherapie anspricht. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Nature Cancer veröffentlicht.
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Medizin

Hyperthermische Chemotherapie: Therapiealternative für BCG-Versager?

Sprechen Patient:innen mit nicht-muskelinvasivem Harnblasenkarzinom auf eine adjuvante Instillationstherapie mit BCG nicht an, sind Alternativen zur radikalen Zystektomie gefordert. Im Rahmen des 75. Kongresses der deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) diskutierten Urolog:innen unter der Leitung von Prof. Axel Heidenreich das Potential der hyperthermischen Chemotherapie als Therapiealternative für BCG-Versager.
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Medizin

Zulassung der rekombinanten Erwinia-Asparaginase JZP458 bei ALL und LBL

Die Europäische Kommission hat die Marktzulassung für die rekombinante Erwinia-Asparaginase oder Crisantaspase (JZP458) erteilt. Das Enzym ist Komponente einer Kombinationschemotherapie zur Therapie der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) und des lymphoblastischen Lymphoms (LBL) bei Erwachsenen und pädiatrischen Patient:innen ab einem Monat, die eine Überempfindlichkeit oder stille Inaktivierung gegenüber Asparaginase aus E. coli entwickelt haben. JZP458 wird mit einer rekombinanten Technologie der nächsten Generation aus Erwinia gewonnen und weist ein Sicherheitsprofil auf, das dem anderer Asparaginase-Präparate entspricht (1-5).
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Medizin

mUC: Pembrolizumab + Enfortumab Vedotin-ejfv verbessert OS

Kürzlich wurden positive Ergebnisse der Phase-III-Studie KEYNOTE-A39 (auch EV-302 genannt) bekannt. Die Studie untersuchte Pembrolizumab in Kombination mit Enfortumab Vedotin-ejfv im Vergleich zu Chemotherapie (Gemcitabin plus Cisplatin oder Carboplatin) bei Patient:innen mit zuvor unbehandeltem lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Urothelkarzinom (mUC). Eingeschlossen wurden Patient:innen, die für die Behandlung mit Cisplatin-basierter Chemotherapie geeignet oder auch nicht geeignet sein können, unabhängig vom PD-L1-Tumor-Expressions-Status.
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Medizin

Gewichtsverlust bei Krebserkrankungen aufhalten

Forschende des Instituts für Klinische Chemie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) konnten zeigen, dass das Endothel eine entscheidende Rolle beim Verlust von Fettgewebe bei Krebserkrankungen spielt. Dazu haben sie die Überaktivierung eines Signalweges im Endothel identifiziert, der für die Zell-Zell-Kommunikation benachbarter Zellen verantwortlich ist und zu einer übermäßigen Produktion von Retinsäure führt. Diese Ereignisse wurden als Schlüssel für den Abbau von Gewebe erkannt. Die Erkenntnisse der Untersuchungen eröffnen nun einen vielversprechenden Ansatz für neue Strategien, den Gewichtsverlust bei Krebserkrankungen aufzuhalten. Die Ergebnisse wurden im September 2023 in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Cancer“ veröffentlicht.
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Urothelkarzinom

Aktuelle Therapielandschaft beim metastasierten Urothelkarzinom

Das Urothelkarzinom stellt in der Uro-Onkologie eine fortwährende therapeutische Herausforderung dar. Die Auswahl der richtigen Therapieform, gerade beim metastasierten Urothelkarzinom (mUC), beeinflusst maßgeblich den Therapieerfolg und die Lebensqualität der Patient:innen. Auf einem Symposium im Rahmen des 75. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) gaben Expert:innen einen Überblick über die Therapie des mUC und beleuchteten insbesondere die Rolle von Checkpoint-Inhibitoren und Platin-basierten Chemotherapeutika.
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Medizin

EGFR-mutiertes NSCLC: Verlängertes PFS mit Osimertinib plus Chemotherapie

Die positiven Ergebnisse der Phase-III-Studie FLAURA2 zeigten bei Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem (Stadium IIIB-IIIC) oder metastasiertem (Stadium IV) nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit Mutationen (Ex19del, L858R) im Gen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR), dass die Kombinationstherapie aus Osimertinib plus Chemotherapie das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zu einer Monotherapie mit Osimertinib statistisch signifikant und klinisch bedeutsam verlängert. Die Ergebnisse wurden im Presidential Symposium der International Association for the Study of Lung Cancer (IASLC) der diesjährigen World Conference on Lung Cancer (WCLC) vorgestellt (1).
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Medizin

NSCLC mit KRAS G12C-Mutation: Neue Daten zu Sotorasib + Carboplatin und Pemetrexed

Es liegen neue Daten aus einem Studienarm der klinischen Studie CodeBreaK 101 vor. CodeBreaK 101 ist eine Phase Ib-Studie zur Bewertung von Sotorasib (1) mit Carboplatin und Pemetrexed bei erwachsenen Patient:innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und KRAS G12C-Mutation. Die Ergebnisse wurden auf der World Conference on Lung Cancer (WCLC) der International Association for the Study of Lung Cancer (IASLC) 2023 in Singapur präsentiert.
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Hämatologie

Infektionen in der Hämatologie und Onkologie

Infektionen stellen eine häufige Komplikation bei der Behandlung von hämatologischen und onkologischen Erkrankungen dar. Grund hierfür: Sowohl die Erkrankung selbst als auch die Tumortherapie beeinträchtigen die Funktion des Immunsystems in vielfältiger Weise. Insbesondere immunmodulierende und -supprimierende Therapieansätze sowie spezifische Erkrankungsbilder wie akute Leukämien können das Infektionsrisiko erheblich erhöhen.
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Mammakarzinom

aBC: Ribociclib schon in der Erstlinie nutzt allen Frauen

Die Ergebnisse des progressionsfreien Überlebens (PFS) aus der RIGHT-Choice-Studie zeigten für Patientinnen mit aggressivem fortgeschrittenen Brustkrebs (aBC) einen statistisch signifikanten medianen PFS-Vorteil von einem Jahr mit Ribociclib + endokriner Therapie (ET) gegenüber der Kombi-Chemotherapie (CTx) (1). Da aber jüngere Patientinnen mit aggressivem aBC eine schlechtere Prognose haben, was eventuell doch zu einer Entscheidung für eine CTx führen könnte, wurde eine Subgruppenanalyse der wichtigsten Wirksamkeitsendpunkte von RIGHT Choice durchgeführt, die jetzt während des ASCO 2023 vorgestellt wurde (2).
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Urothelkarzinom

Fortgeschrittenes Urothelkarzinom: Nettonutzen von Avelumab + BSC im Vergleich zu BSC allein

Die JAVELIN Bladder 100-Studie hat gezeigt, dass die Behandlung mit dem Checkpoint-Inhibitor Avelumab (AVE) als Erstlinien-Erhaltungstherapie + BSC (Best Supportive Care) das Gesamtüberleben (OS) und das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zu alleiniger BSC bei Patient:innen mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (aUC), die nach einer platinbasierten Erstlinien-Chemotherapie kein Fortschreiten der Krankheit gezeigt hatten, signifikant verlängert. Die Sicherheit der Therapie und die von den Patient:innen berichteten Ergebnisse (Patient-Reported Outcomes, PROs) wurden bereits dargestellt.
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Hämatologie

Rezidiviertes/refraktäres Multiples Myelom: Vielversprechende Daten zu Kombinationschemotherapien mit Selinexor

Nachdem der Exportin-1 (XPO1)-Inhibitor Selinexor, der erste orale XPO1-Inhibitor seiner Klasse, seine Wirksamkeit bei stark vorbehandelten Patient:innen mit einem rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom (r/r MM) bereits zeigen konnte, wurde während des EHA2023 eine Zwischenanalyse der LAUNCH-Studie vorgestellt. Es zeigten sich ermutigenden Daten auch zu Kombinationen mit Chemotherapien.
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Dermatologische Tumoren

Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich: Kann eine Apoptose-fördernde Substanz die Wirkung der RCT verbessern?

Die simultane Radiochemotherapie (RCT) auf Cisplatin-Basis ist die Standardbehandlung für Cisplatin-geeignete Patient:innen mit lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (LA SCCHN). Versuche, die Effektivität dieser Behandlung durch Add-Ons zu intensivieren, seien bisher nicht erfolgreich gewesen, konstatierte Prof. Rami El Shafie, Göttingen, bei einem Symposium im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) 2023. Nun ruhen die Hoffnungen auf der Apoptose-fördernden Substanz Xevinapant, die, ergänzend verabreicht, in einer Phase-II-Daten die Wirksamkeit der RCT gegenüber alleiniger RCT deutlich verbessert hatte. Konfirmatorische Phase-III-Daten stehen aber noch aus.
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NSCLC

Lungenkrebs in Verbindung mit idiopathischer Lungenfibrose: Herausforderungen und Perspektiven

Eine anhaltende idiopathische Lungenfibrose (IPF) erhöht das Lungenkrebsrisiko. Während bei IPF-Patient:innen am häufigsten Plattenepithelkarzinome auftreten, leiden Raucher:innen am ehesten unter peripheren Adenokarzinomen. Die Behandlung von Lungenkrebs in einer fibrotischen Lunge stellt eine Herausforderung dar, da die Gefahr einer Verschlimmerung der Fibrose besteht. Um die Behandlung zu optimieren und um Therapie-Verzögerungen zu vermeiden, bedarf es einer Überarbeitung der aktuellen Leitlinien zur Früherkennung. Die Verwendung einer 2-Fluor-2-Desoxy-D-Glucose (FDG)-Positronenemissionstomographie (PET)-Computertomographie (CT) ermöglicht eine frühzeitige und zuverlässigere Krebserkennung im Vergleich zur alleinigen CT. Durch den verstärkten Einsatz von Keilresektion, Protonentherapie und Immuntherapie kann die Überlebensrate von IPF-Patient:innen mit Lungenkrebs erhöht werden, indem das Risiko einer Exazerbation verringert wird. Ein aktueller Review hat sich mit diesem Thema beschäftigt, den wir für Sie im Folgenden zusammenfassen.
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Medizin

Darmkrebs: Perioperative Chemotherapie nicht mit verbessertem Gesamtüberleben assoziiert

In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von perioperativem Fluorouracil (5-FU) bei Darmkrebspatient:innen untersucht. Die Studie zeigte, dass bei Darmkrebs der Dukes-Klassen B3 und C mit der zusätzlichen einwöchigen perioperativen Chemotherapie keine Verbesserung des krankheitsfreien- oder Gesamtüberlebens erreicht wurde. Gleiches galt auch für Patient:innen mit Darmkrebs der Dukes-Klasse B2. Die Therapie wurde gut vertragen und beeinflusste nicht die Wundheilung nach der Operation. Unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder höher traten bei 18% der Patient:innen auf.
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