Endokrine Tumoren | Beiträge ab Seite 17
Prognoseabschätzung und Diagnostik der Myelodysplastischen Syndrome
Die DGFIT auf dem 25. Urologischen Winterworkshop in Leogang/Österreich
Aktuelle Herausforderungen in der Uro-Onkologie aus Sicht des IQUO-Vorsitzenden
Studie zur Therapie beim kastrations-resistenten Prostatakarzinom
Perspektiven in der Immunonkologie
Nierenkrebs: Große Unterschiede zwischen Studienpatienten und „real life“ Patienten
Neue App beim Nierenzellkarzinom: Ständig auf aktuelles Wissen zugreifen
Kopf-Hals-Tumoren: Fortschritte bei verschiedenen Therapieansätzen
Medikamentöse Therapie des fortgeschrittenen und metastasierten Zervixkarzinoms
Es gibt derzeit drei Indikationen für eine medikamentöse Systemtherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom. Dies ist zum Einen die Radiochemotherapie, die in Form einer Bestrahlung mit gleichzeitiger Gabe von Cisplatin durchgeführt werden sollte. Die zweite Option ist eine neoadjuvante Chemotherapie. Diese ist indiziert, wenn im Rahmen der präoperativen Diagnostik bereits Risikofaktoren dokumentiert wurden, die die Notwendigkeit einer postoperativen Radiochemotherapie definieren. Durch eine neoadjuvante Chemotherapie wird die Operabilität verbessert, die Wahrscheinlichkeit einer notwendigen postoperativen Radiochemotherapie reduziert und in Untergruppen eine Verlängerung des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens erzielt. Die dritte Indikation einer medikamentösen Therapie ist eine adjuvante Chemotherapie, nach der vorliegenden Datenlage führt diese zu keiner Verbesserung des Gesamtüberlebens und wird daher nicht empfohlen. Bei metastasierter Erkrankung oder Lokalrezidiven, die nicht lokal behandelt werden können, besteht die Option einer kombinierten Chemotherapie mit Cisplatin und Paclitaxel bzw. Topotecan, ggf. in Kombination mit Bevacizumab.
ZNS-Metastasierung bei Melanomen – Aktuelle Therapiekonzepte
Die meisten Patienten mit einem Melanom erleiden im Laufe ihrer Erkrankung eine Metastasierung in das Zentralnervensystem (ZNS). Gelegentlich liegt die ZNS-Metastasierung bereits bei Diagnosestellung vor. Bis vor kurzem wurden diese Patienten jedoch von klinischen Studien ausgeschlossen, so dass evidenzbasierte Strategien rar sind. Die jüngste Entwicklung auf dem Gebiet der zielgerichteten Substanzen und der Immuncheckpoint-Inhibitoren zeigen auch für Patienten mit ZNS-Metastasen erste Fortschritte, deren Weiterentwicklung eine konsequente interdisziplinäre synergistische Zusammenarbeit erfordert. Wir fassen hier aktuelle Therapiekonzepte auf diesem Gebiet zusammen.
Radiochemotherapie des Zervixkarzinoms
Die Therapie des Zervixkarzinoms erfolgt in enger interdisziplinärer Kooperation zwischen Radiologen, Gynäkologen und Radioonkologen. Während die Operation bei Frühstadien (IA,IB ohne weitere Risikofaktoren) im Vordergrund steht, sollte die Radiochemotherapie immer dann eingesetzt werden, wenn die Therapie mittels Operation alleine onkologisch nicht ausreichend ist. Dies ist der Fall bei Tumoren mit Parametrieninfiltration und/oder bei Vorliegen pelviner und/oder paraaortaler Lymphknotenmetastasen bzw. bei Tumoren mit einer Größe über 4 cm und Vorliegen anderer Risikofaktoren. Der wichtigste Prognosefaktor – der Lymphknotenstatus – ist in der derzeit gültigen FIGO-Klassifikation nicht abgebildet. Dazu sind häufig weitere Risikofaktoren wie Lymphgefäß- und Veneninvasion prätherapeutisch nach Konisation nicht verfügbar. Dies bedingt ein erhebliches Risiko für eine Unter- sowie Übertherapie der Patientin. Die Kombination aus Operation UND Radiochemotherapie verdoppelt das Risiko für therapiebedingte Spätnebenwirkungen im Vergleich zur Strahlentherapie oder Operation alleine. Deshalb empfiehlt die aktuelle Leitlinie zur Therapie des Zervixkarzinoms die Durchführung des operativen Stagings (≥ FIGO IA2 mit Risikofaktoren). Dieses ermöglicht die Wahl der geeigneten Therapie – entweder die Hysterektomie ODER die Radiochemotherapie. Die Anwendung modernster Strahlentherapietechniken erlaubt heute eine deutliche Reduktion therapiebedingter, v.a. gastrointestinaler und urogenitaler Nebenwirkungen sowie den Erhalt der Ovarfunktion bei jungen Patientinnen nach Ovaripexie. Die Radiochemotherapie sollte in erfahrenen Zentren nach interdisziplinärer prätherapeutischer Vorstellung der einzelnen Patientin erfolgen.
NET: Everolimus reduziert Progressrisiko um 40% in RADIANT-4
Die Phase-III-Studie RADIANT-4 hatte bereits zeigen können, dass Everolimus das mediane progressionsfreie Überleben bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-funktionellen NET des Gastrointestinaltrakts oder der Lunge signifikant um 7,1 Monate verlängert (p<0,00001) (1). In einer Subgruppenanalyse zeigte sich nun, dass Everolimus im Vergleich mit Placebo das Risiko für einen Progress um 40% zu senken vermag (2).
Genitourinary Cancers Symposium (ASCO GU) 2016 – Therapielandschaft des Nierenzellkarzinoms verändert sich
Über seine Eindrücke auf dem Genitourinary Cancers Symposium (ASCO GU) in San Francisco sprach Prof. Michael Staehler, München, mit JOURNAL ONKOLOGIE. Des Weiteren berichtete er von den Ergebnissen einer Studie zur Cyberknife-Therapie bei Patienten mit kleinen Nierenzell-tumoren, die er dort als Poster präsentierte.
Melanom: Hinweise auf Langzeitüberleben unter Dabrafenib/Trametinib
Die Kombinationstherapie mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) ist die erste in der EU zugelassene Kombinationstherapie für Patienten mit nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom mit BRAF-V600-Mutation. In den Zulassungsstudien zeigte die Kombinationstherapie eine der BRAF-Inhibitor-Monotherapie überlegene Wirksamkeit, hohe Ansprechraten sowie ein kontrollierbares Verträglichkeitsprofil. Erste praktische Erfahrungen mit der Kombinationstherapie bestätigen die Studienergebnisse und stellen in Aussicht, dass bei einer Komplettremission ein Langzeitüberleben erreicht werden kann.
Bleiben moderne Immuntherapien zukünftig finanzierbar?
Moderne immuntherapeutische Behandlungskonzepte mit Checkpoint-Inhibitoren gelten als Durchbruch in der Behandlung solider und hämatologischer Malignome. Aber steht der Nutzen immunonkologischer Therapien in einem angemessenen Verhältnis zu ihren Kosten? Diese Frage diskutierten Experten bei einem „Politischen Forum“ im Rahmen der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Internistische Onkologie (AIO) der Deutschen Krebsgesellschaft in Berlin.
Ossäre Komplikationen bei Tumorpatienten – Strahlentherapeutische Interventionen
Die Strahlentherapie ossärer Läsionen kann je nach Indikation als primäre Radiatio oder postoperativ nach Stabilisierung erfolgen. Durch die Strahlentherapie wird eine gute Schmerzlinderung erreicht, bei ca. 50% der Patienten eine Schmerzfreiheit. Eine Remineralisierung und suffiziente Stabilisierung des Knochens ist allerdings erst nach mehreren Wochen bis Monaten gegeben. Bezüglich der unterschiedlichen Fraktionierungsschemata (Hypofraktionierung mit hohen Einzeldosen vs. konventionelle Fraktionierung) zeigt sich hinsichtlich des analgetischen Effekts kein signifikanter Unterschied. Allerdings kann durch konventionelle Fraktionierung eine bessere Stabilität erzielt werden. Modernere Techniken wie die intensitätsmodulierte Strahlentherapie oder kombinierte Verfahren wie Kyphoplastie und intraoperative Radiatio ermöglichen eine suffiziente Dosis im Zielvolumen unter Schonung der Risikoorgane. Darüber hinaus wird durch diese Verfahren auch eine kurzfristige Re-Radiatio ermöglicht.
Biologische Grundlagen von ZNS-Metastasen
Hirnmetastasen und spinale Metastasen stellen im klinischen Alltag eine enorme Herausforderung dar. Nicht nur, weil die Patienten sehr häufig durch die raumfordernde Wirkung der Metastasen z.B. eine Hirndrucksymptomatik entwickeln oder neurologische Ausfälle erleiden, sondern auch, weil Betroffene ein signifikant schlechteres Überleben im Vergleich zu Patienten mit extrazerebralen Metastasen haben (1). Diese ungünstige Prognose lässt sich am ehesten auf die besondere Biologie des ZNS und der ZNS-Metastasen zurückführen, die im Folgenden näher erläutert wird.
Nierenzellkarzinom: Aktualisierte Empfehlungen für die Zweitlinientherapie in den EAU-Guidelines
Vor kurzem wurden die Empfehlungen zur Zweitlinientherapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms in den Guidelines der European Association of Urology (EAU) aufgrund neuer Daten angepasst. Prof. Dr. Michael Staehler, München, der an der Erstellung der EAU-Guidelines mitwirkt, sprach mit JOURNAL ONKOLOGIE über die relevanten Studien, künftige Entwicklungen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die tägliche Praxis.
Qualität in der niedergelassenen Uro-Onkologie
Die Behandlung krebskranker Menschen erfordert neben der medizinischen Kompetenz auch menschliche Attribute. Qualität bedeutet in diesem Zusammenhang nicht nur Qualität der Behandlung, sondern auch Qualität und Qualifizierung aller am Prozess Beteiligten. Professionelle Kommunikation und Umgang mit Patienten, Wahrung von Datenschutz und Diskretion, Psychoonkologie, Hygiene – all das sind Themen, die tagtäglich im Umgang mit schwer- und schwerstkranken Patienten auf der Agenda stehen und immer präsent sein müssen – bei allen in einer Praxis Tätigen.
Radikale Resektion vs. Fortführung der Chemoradiotherapie als Boost bei Patienten mit resektablem NSCLC (IIIA/B) nach Induktionschemotherapie und Chemoradiotherapie*
Zwischen 2004 und 2013 wurden insgesamt 246 Patienten (medianes Alter 59 J., Bereich 33-74) mit histologisch gesichertem und potenziell resektablem nicht kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IIIA/B in die Studie eingeschlossen. Das mediane Follow up betrug 78 Monate.