Journal Onkologie

Endokrine Tumoren | Beiträge ab Seite 8

Kolorektales Karzinom

Versorgungssituation des kolorektalen Karzinoms in Deutschland

Das Lebenszeitrisiko für eine Darmkrebserkrankung beträgt derzeit für Männer 7,0% und für Frauen 5,7%. Dabei ist die Inzidenz in Deutschland (Tab. 1) seit 2008 von 67.636 auf derzeit 62.410 Fälle gesunken. Zu diesem erfreulichen Trend hat sicher auch die Vorsorgekoloskopie beigetragen. Allerdings ist der Rückgang der Inzidenz hauptsächlich auf die linksseitigen Kolon- und Rektumkarzinome zurückzuführen, die i.d.R. aus koloskopisch gut sichtbaren Polypen entstehen (klassische Adenom-Karzinom-Sequenz). Anders stellt sich die Situation bei rechtsseitigen Karzinomen dar. Hier konnte bisher kein wesentlicher Rückgang erreicht werden. Auch blieb die Stadienverteilung im Wesentlichen konstant (Abb. 1). Es ist lediglich zu beobachten, dass deutlich mehr prämaligne Läsionen (HGIEN) entfernt werden.
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SCLC

Update: Moderne Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms

Das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC) ist mit 10-15% aller Lungenkarzinome eher selten und tendenziell rückläufig. Es besteht eine enge Assoziation zum Rauchen. Typisch sind die neuroendokrine Differenzierung sowie die hohe Proliferationsrate des Tumors. Bei Erstdiagnose sind potentiell kurative Situationen (limited disease) mit einem Drittel der Fälle vergleichsweise selten; häufiger bestehen ein ausgeprägter mediastinaler Befall sowie eine Metastasierung. Seit Jahrzehnten ist die Platin-basierte Kombinationschemotherapie der Standard. Fortschritte in der Behandlung konnten durch Einzug der Immun-Checkpoint-Inhibition erreicht werden, aber auch einzelne Targets bieten interessante Ansätze.
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Medizin

Zentrale Aufgaben medizinischer Bildgebung bei der Therapie von Lymphdrüsenkrebs

Beurteilung, Therapieerfolg und Verlaufskontrolle – in der Behandlung eines malignen Lymphoms spielen bildgebende Verfahren der Radiologie und der Nuklearmedizin eine entscheidende Rolle. Lymphknoten sind Filter der Lymphe und damit wichtige Bausteine unseres Immunsystems. Anlässlich des Weltlymphomtags am 15. September informieren die renommierten Bildgebungsspezialisten der Radiologie München über die onkologische Erkrankung der Lymphknoten, von der in Deutschland jährlich etwa 11.000 neue Fälle verzeichnet werden, und darüber, welche Verfahren für eine qualitätsvolle und fundierte Diagnostik dabei zum Einsatz kommen. Denn auch wenn Lymphdrüsenkrebs mit einem Anteil von ca. 5% an allen Krebserkrankungen eher zu den selteneren Formen gehört, gibt es aufgrund seiner geringen Bekanntheit Aufklärungsbedarf – um Bewusstsein zu schaffen und dadurch die Chance auf eine Früherkennung und Heilung zu erhöhen.
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Malignes Melanom

Kombinationstherapien beim metastasierten Melanom

Seit der Zulassung der zielgerichteten und Immuntherapien beim metastasierten Melanom gibt es für Patienten bessere Überlebensraten im Vergleich zur vorangehenden Ära der Chemotherapien. Bei den Checkpoint-Inhibitoren (CIs) sind Anti-CTLA-4-Antikörper und Anti-PD-1-Antikörper als Firstline-Therapien im Stadium IV zugelassen. Die Kombination aus beiden verspricht eine nie da gewesene Wirkung – bei allerdings erheblichem Nebenwirkungsrisiko. Auch eine kombinierte zielgerichtete Therapie mit BRAF- und MEK-Inhibitoren verzeichnet große Erfolge bei Patienten mit einer BRAF-V600-Mutation. Im Vergleich zur Monotherapie zeigen sich Vorteile im Gesamt- und progressionsfreien Überleben (OS, PFS) bei vergleichbarem Nebenwirkungsprofil. Derzeit wird in klinischen Studien die Triple-Therapie, die Kombination aus BRAF-/MEK-Inhibitoren und einem CI geprüft, um eventuellen Resistenzen gegen zielgerichtete Therapien entgegenzuwirken.
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Sarkome

Therapie des Low- und High-grade-Sarkoms

Sarkome sind eine histologisch sehr heterogene Gruppe, weshalb ihre Behandlung eine besondere Herausforderung darstellt. Ein multidisziplinärer Behandlungsansatz in ausgewiesenen Zentren ist ein entscheidender Faktor für den Therapieerfolg. Die Therapiemöglichkeiten bestehen aus einer Kombination aus Resektion, Chemotherapie und Strahlentherapie, womit die Prognose in den letzten Dekaden deutlich verbessert werden konnte. Die Therapieansätze unterscheiden sich in Abhängigkeit von der individuellen Risikoeinschätzung anhand von Histologie, Malignitätsgrad, Lokalisation des Tumors und Alter des Patienten. Der Einsatz neuer Medikamente und neuer Techniken der Strahlentherapie wie z.B. der Partikeltherapie zielen neben der Verbesserung der Tumorkontrolle auch auf eine Senkung der therapiebedingten Spätfolgen ab. In diesem Artikel wird eine Zusammenfassung des aktuellen Standes der Therapieempfehlungen für Low-grade- und High-grade-Sarkome präsentiert.
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Nierenzellkarzinom

Update zur Immuntherapie und zielgerichteten Therapie beim Nierenzellkarzinom

Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist das dritthäufigste urologische Karzinom und wird jährlich circa 15.500x in Deutschland neu diagnostiziert (Robert-Koch-Institut). Aufgrund neuer und zielgerichteter Therapieoptionen des metastasierten RCC in den letzten 10 Jahren beträgt das „real-life“ mediane Gesamtüberleben (mOS) aktuell um die 25 Monate mit einem deutlichen Vorteil für Patienten mit einer guten Prognose (72 Monate) und einer 5-Jahres-Überlebensrate von 30%. Nichtsdestotrotz ist die Mortalitätsrate noch hoch: Pro Jahr sterben ca. 5.500 Patienten an einem RCC (1, 2).
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Hämatologie

Adoptiver (T)-Zell-Transfer bei Patienten nach allogener Stammzelltransplantation

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloSCT) stellt für eine Vielzahl hämatologischer Erkrankungen immer noch die einzige kurative Therapieoption dar. Trotz Fortschritten in den letzten Jahren gibt es weiterhin einige Faktoren, welche den Therapieerfolg nach Transplantation entscheidend einschränken: Zu den am meisten gefürchteten Komplikationen gehören das Auftreten eines Rezidivs und die Entwicklung einer Graft-versus-host-disease (GvHD). Aber auch Infektionen, begünstigt durch die Immunsuppression tragen maßgeblich zu Morbidität und Mortalität nach alloSCT bei. Es gibt daher viele Ansätze, das Outcome nach Transplantation mittels adoptiver Zelltherapien zu verbessern. Hierbei werden unterschiedliche Ziele verfolgt: Zum einen soll durch den gezielten Transfer von Immunzellen ein verbesserter Graft-versus-Tumor-Effekt (GVT) oder eine verbesserte Immunabwehr geschaffen werden. Zum anderen wird mit einigen Zelltherapien versucht, das Immunsystem so zu modulieren, dass durch Toleranzinduktion die Entstehung einer GvHD verhindert wird.
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Endokrine Tumoren

Immuntherapie bei neuroendokrinen Neoplasien (NEN)

Neuroendokrine Neoplasien (NEN) sind eine heterogene Gruppe von Tumorentitäten, die zum einen die gut differenzierten neuroendokrinen Tumoren (NET), zum anderen die neuroendokrinen Karzinome (NEC) beinhalten. Die metastasierten NET werden meist mit Somatostatin-Analoga (SSA), Peptidradiorezeptortherapie (PRRT), lokal-/regional-ablativen Verfahren sowie zielgerichteten Therapien behandelt. Der Goldstandard bei den aggressiven NEC im Stadium IV ist hingegen die Chemotherapie. Mit den Immun-Checkpoint-Inhibitoren (CIs) könnte sich insbesondere für Patienten mit NEC oder NET G3, Mikrosatelliteninstabilität (MSI) oder hoher Tumormutationslast (TMB) eine neue Therapieoption ergeben.
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Nierenzellkarzinom

Aktuelle Studien beim Nierenzellkarzinom mit Unterstützung der AUO

Die Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) in der Deutschen Krebsgesellschaft kümmert sich seit ihrer Gründung in den 90er Jahren um die Förderung von qualitativ hochwertigen Studien in der Uro-Onkologie. Dabei ist eine Aufgabe die Förderung einer zügigen Patientenrekrutierung in die Studien – hierfür publiziert die AUO Studien-Kurzartikel in einschlägigen Medien – regelmäßig auch in JOURNAL ONKOLOGIE. Heute möchten wir Ihnen die derzeit zur Rekrutierung offenen Studien zum Nierenzellkarzinom (RCC) vorstellen. Bitte weisen Sie geeignete Patienten den teilnehmenden Studienzentren zu, damit die Studien fristgerecht die Rekrutierung beenden und neue Erkenntnisse zur Therapie des RCC bereitstellen können.
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Zervixkarzinom

Operative Behandlung des Zervixkarzinoms: Gehört die minimal-invasive Chirurgie schon der Vergangenheit an?

Die offene radikale Hysterektomie stellte die traditionelle operative Behandlung des frühen Zervixkarzinoms für mehr als ein Jahrhundert dar. Erst in den 1990er Jahren wurden die ersten minimal-invasiven radikalen Hysterektomien beschrieben und in zahlreichen retrospektiven bzw. prospektiven Kohortenstudien untersucht. Im Jahr 2018 wurden Ergebnisse aus 2 Studien veröffentlicht, die die Sicherheit der minimal-invasiven Operation des frühen Zervixkarzinoms in Frage stellten. Die Ergebnisse dieser Studien zeigten, dass die offene radikale Hysterektomie mit einem besseren Überleben verbunden ist. Diese ernüchternden Resultate werfen eine berechtigte Frage auf: Ist die minimal-invasive Chirurgie für die Behandlung des Zervixkarzinoms schon wieder Vergangenheit? In diesem Artikel werden die Daten dieser Studien analysiert und diskutiert.
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Ovarialkarzinom

Fasten unter Chemotherapie: „Allein schon der Verzicht auf Zucker und tierisches Eiweiß hat einen positiven Effekt“

Intervallfasten, eine 13-16 Stunden andauernde Nahrungskarenz, wird als leicht umzusetzende Maßnahme angesehen, insgesamt weniger Kalorien aufzunehmen. Eine interessante Hypothese ist, dass mit einer längeren Fastenperiode von 24-48 Stunden sogar die Elimination von Krebszellen herbeigeführt werden kann. Eine weitere Hypothese ist, dass Fasten als Supportivmaßnahme die Nebenwirkungen einer Chemotherapie mildern oder verhindern kann. Dazu gibt es – allerdings mit geringer Fallzahl – erste Studienergebnisse, die ein 60-72-stündiges Fasten vor, während und nach der Gabe einer Chemotherapie untersucht haben. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde an der Charité.
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Nierenzellkarzinom

Tivozanib verbessert das PFS im Vergleich zu Sorafenib bei Patienten mit RCC

Beim ASCO-GU wurden aktuelle Daten der multizentrischen, randomisierten, open-label Phase-III-Studie TIVO-3 vorgestellt, denen zufolge der Tyrosinkinase-Inhibitor Tivozanib das progressionsfreie Überleben (PFS), das 2-Jahres-PFS und die objektive Gesamtansprechrate (ORR) bei vorbehandelten Patienten mit refraktärem fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom (RCC) im Vergleich zu einer Behandlung mit Sorafenib verbessert und dabei gleichzeitig besser toleriert wird.
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Kolorektales Karzinom

„Molekulare Diagnostik muss im Gesamtzusammenhang gesehen werden“

Auf wenigen Gebieten der Biomedizin wurden in den letzten Jahren derart spektakuläre Fortschritte -gemacht wie in der Molekulardiagnostik – dementsprechend hoch sind die Erwartungen, so Prof. Dr. Wilko Weichert, Direktor des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Technischen Universität München und Beirat im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.V. (DGP), in seinem Statement.
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Schilddrüsenkarzinom

Morphologie und Molekularpathologie von epithelialen Schilddrüsentumoren

Über 99% aller Schilddrüsentumoren sind epithelialer Natur; dementsprechend sind nicht-epitheliale Tumoren der Schilddrüse ausgesprochene Raritäten. Im Juni 2017 wurde die 4. Ausgabe der WHO-Klassifikation der Tumoren der Schilddrüse veröffentlicht (1), die eine Reihe wichtiger Änderungen beinhaltet. In dieser Klassifikation erfolgte die Einführung einer Gruppe von Tumoren mit unsicherem Malignitätspotential („Other encapsulated follicular-patterned thyroid tumours“), in der insbesondere durch die Entität „Nicht-invasive follikuläre Neoplasie mit PTC-äquivalenten Kernmerkmalen (NIFTP)“ ein entscheidender Schritt zur Verringerung der Diagnose „Schilddrüsenkrebs“ bei Tumoren mit offensichtlich biologisch indolentem Verlauf gemacht wurde. Ebenso erfolgte eine längst überfällige Neubewertung der diagnostischen Kriterien Tumornekrose und Mitosezahl (1, 2), die v.a. bei der Diagnose von gering differenzierten Schilddrüsenkarzinomen (PDTC) eine entscheidende Rolle spielen (3). Der vorliegende Übersichtsartikel fasst die für die primäre Diagnostik epithelialer Tumoren der Schilddrüse relevanten histologischen/immunhistochemischen Parameter zusammen. Dazu wird auch ein Überblick über die molekularpathologischen Befunde und deren Relevanz für Diagnostik, Prognoseabschätzung und Therapieleitung gegeben.
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