Journal Onkologie

Mammakarzinom | Beiträge ab Seite 6

Einleitung

Mammakarzinom

Brustkrebs ist mit jährlich 70.000 neuen Fällen die häufigste Krebserkrankung der Frau in Deutschland. Die Erkrankung tritt in sehr variablen Formen auf. Etwa jede 5. Patientin erhält die Diagnose DCIS (Ductales Carcinoma in Situ), eine Vorstufe von Krebs mit sehr guter Prognose und guten Möglichkeiten zur Behandlung durch Operation, Strahlentherapie und endokrine Therapie. Etwa jede 6. Patientin leitet allerdings an einem aggressiven Tumor: dem triple-negativen Mammakarzinom (TNBC), das trotz Chemotherapie und zielgerichteter Therapie schwierig zu behandeln ist. Eine detaillierte Diagnose mit molekularer Charakterisierung ist wichtig für eine passgenaue Therapie. Die Früherkennung des Tumors verbessert die Behandlungsmöglichkeiten.
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Medizin

Zulassung von Capivasertib + Fulvestrant beim fortgeschrittenen ER-positiven Mammakarzinom

Der AKT-Inhibitor Capivasertib wurde in Kombination mit Fulvestrant in der EU für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Östrogenrezeptor (ER)-positivem, HER2-negativem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs mit einer oder mehreren PIK3CA/AKT1/PTEN-Alterationen nach Rezidiv oder Progression der Erkrankung während oder nach einer endokrinen Therapie zugelassen. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie CAPItello-291.
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Mammakarzinom

BRCA1/2-Keimbahnmutation beim Mammakarzinom: Testung ist therapierelevant!

Anlässlich einer Pressekonferenz zur Antitumortherapie mit PARP-Inhibitoren gingen Dr. Julia Mühlberger, Neu-Ulm, und Prof. Dr. Michael Patrick Lux, Paderborn, auf den Stellenwert der Keimbahndiagnostik beim frühen Hormonrezeptor-positiven (HR+) HER2-negativen Mammakarzinom (HER2-) mit hohem Rezidivrisiko ein. Den Expert:innen zufolge ist die Testung therapierelevant. Lux brachte es auf den Punkt: „Wer nicht testet, tötet die Patientin“.
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Mammakarzinom

HER2+ mBC: Langzeitstudie bestätigt Überlegenheit von T-DXd gegenüber T-DM1

Die randomisierte, multizentrische, offene Phase-III-Studie DESTINY-Breast03 (NCT03529110) untersucht die Wirksamkeit und Sicherheit von Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) im Vergleich zu Trastuzumab Emtansin (T-DM1) bei Patientinnen mit HER2+ metastasiertem Brustkrebs (mBC), die zuvor mindestens eine anti-HER2-Therapie erhalten haben. Bei der vorherigen Datenerhebung (25. Juli 2022) war das mediane Gesamtüberleben (mOS) in beiden Gruppen noch nicht erreicht. Die aktuelle Auswertung erfolgte nach einer medianen Nachbeobachtungsdauer von 41 Monaten.
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Mammakarzinom

Adjuvantes Abemaciclib beim frühen HR+ Brustkrebs: ctDNA-Bestimmung zu Therapiebeginn und im Verlauf erlaubt prognostische Aussagen zu Outcomes

Die Substanzgruppe der CDK4/6-Inhibitoren hat sich in Kombination mit einer endokrinen Therapie (ET) inzwischen auch in der adjuvanten Situation beim Hormonrezeptor positiven/HER2 negativen (HR+/HER2−) frühen Brustkrebs (eBC) mit hohem Rezidivrisiko etabliert. Abemaciclib ist als bislang einziger CDK4/6-Inhibitor in diesem Setting zugelassen – auf Basis der positiven Daten der Phase-III-Studie monarchE (1). Eine aktuelle, bei der ASCO-Jahrestagung 2024 vorgestellte Analyse auf Basis der Studiendaten legt nahe, dass Erkrankte mit ungünstiger Prognose durch Bestimmung der ct(zirkulierenden Tumor)DNA mittel Liquid Biopsy früh erkannt werden können. Gleichzeitig wurde deutlich, dass ein erheblicher Teil der Erkrankten mit – prognostisch ungünstiger –Baseline-ctDNA-Positivität diese unter der Behandlung mit Abemaciclib/ET verlor (2).
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Mammakarzinom

HR+/HER2- aBC: Real-world-Daten von Elacestrant

In einer auf dem diesjährigen ASCO vorgestellten Studie zeigt Elacestrant vielversprechende Ergebnisse bei Patientinnen mit ESR1-mutiertem (ESR1m) Hormonrezeptor-positivem (HR+)/HER2-negativem fortgeschrittenem Brustkrebs (aBC). Patientinnen, die mit Elacestrant behandelt wurden, erreichten eine mediane Zeit bis zum Abbruch der Behandlung (TTD) von 5,4 Monaten und eine Zeit bis zur nächsten Behandlung (TTNT) von 6,2 Monaten. Diese frühen Real-world-Daten übertreffen das in der EMERALD-Studie berichtete PFS von 3,8 Monaten. Faktoren wie frühere Therapielinien und die Anzahl der ESR1-Mutationen hatten keinen signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse (1).
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Mammakarzinom

mBC mit HER2 low: US-amerikanische Real-World-Daten deuten auf Äquivalenz unterschiedlicher ADC-Sequenztherapien hin

Antibody-Drug-Conjugates (ADC) sind etablierter Bestandteil der Therapie metastasierter Mammakarzinome. Bei Tumoren mit geringer HER2-Expression (HER2 low) können sowohl das HER2-gerichtete ADC Trastuzumab Deruxtecan (T-DXd) als auch das Trophoblasten-Oberflächenantigen 2 (Trop-2) gerichtete ADC Sacituzumab govitecan (Sg) leitliniengerecht eingesetzt werden (1). Der Frage, ob die ADCs ihre Wirksamkeit auch in Sequenz behalten und ob eine Sequenz möglicherweise effektiver erscheint als die andere, widmete sich eine retrospektive Studie, deren beim diesjährigen Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) als Poster vorgestellt wurde (2).
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Mammakarzinom

Studie untersucht Enfortumab Vedotin bei fortgeschrittenem Brustkrebs

In der Phase-II-Studie EV-202 wurde eine Monotherapie mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Enfortumab Vedotin (EV) unter anderem bei Patientinnen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Triple-negativen Brustkrebs (TNBC) bzw. HR+/HER2- Brustkrebs (BC) untersucht. Dr. Antonio Giordano, Boston, USA, stellte die Ergebnisse vor (1). Die Behandlung mit EV zeigte zwar eine Antitumoraktivität, der festgelegte Schwellenwert für den primären Endpunkt – eine bestätigte objektive Ansprechrate (ORR) bei etwa einem Viertel der Patientinnen – wurde jedoch nicht erreicht. Ein Ansprechen war unabhängig von der Nectin-4-Expression.
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Mammakarzinom

Fortgeschrittenes HER2+ Mammakarzinom: T-DXd zeigt vielversprechende Wirksamkeit in der Erstlinie

Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) ist derzeit zur Behandlung des fortgeschrittenen HER2-positiven (HER2+) Mammakarzinoms nach einer HER2-gerichteten Vortherapie zugelassen. Die Phase-1b/2-Studie DESTINY-Breast07 untersucht das ADC als Erstlinienoption – entweder als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Substanzen. Auf dem Jahreskongress der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 stellte Prof. Fabrice André, Villejuif, Frankreich die Ergebnisse einer Interimsanalyse der Dosisexpansionsphase der Studie vor (1). Sowohl für die Monotherapie mit T-DXd als auch für die Kombination mit dem HER2-Antikörper Pertuzumab wurden vielversprechende Wirksamkeitsdaten beobachtet.
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Mammakarzinom

PIK3CA-mutierter Brustkrebs: Zielgerichtet behandeln mit Inavolisib

Die FDA-Zulassung für das orale Prüfpräparat Inavolisib für die Behandlung von fortgeschrittenem Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-negativem Brustkrebs (BC) mit einer PIK3CA-Mutation markiert den Beginn bedeutender klinischer Erweiterungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, die Behandlungsergebnisse für Patient:innen mit HR+, PIK3CA-mutiertem Brustkrebs zu verbessern. Während des ASCO 2024 wurde eine neue Phase-III-Studie vorgestellt, in der der Wert einer Erhaltungstherapie mit Inavolisib ermittelt werden soll (1).
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Mammakarzinom

DESTINY-Breast06: T-DXd verbessert PFS vs. Chemotherapie beim HER2-low-und HER2-ultralow HR+ mBC nach ausschließlich endokriner Vortherapie

Nachdem die Phase-III-Studie DESTINY-Breast04 das gegen HER2 gerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) als Therapiestandard für das chemotherapeutisch vorbehandelte Hormonrezeptor-positive fortgeschrittene Mammakarzinom (HR+ mBC) mit niedrigen Leveln an HER2 (HER2-low; IHC 1+ oder IHC 2+/ISH-) etablieren konnte (1), geht die Phase-III-Studie DESTINY-Breast06-Studie noch 2 Schritte weiter: Zum einen wird T-DXd in dieser Studie früher eingesetzt, d.h. bei Erkrankten, die in der metastasierten Situation lediglich endokrin vorbehandelt sind; zum anderen wird die Population der Patient:innen, bei denen T-DXd gegen eine Standard-Chemotherapie geprüft wird, um Betroffene mit HER2-ultralow-Tumoren (definiert als IHC 0 mit Membranfärbung; IHC >0 < +) erweitert. Prof. Giuseppe Curigliano, Mailand, Italien, stellte die vermutlich praxisverändernden Studiendaten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2024 als „late late Breaking Abstract“ vor (2).
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Mammakarzinom

HR+/HER2- mBC mit PIK3CA-Mutation: anhaltender klinischer Nutzen durch Dreifachtherapie mit PI3Kα-Inhibitor Inavolisib

In der Phase-III-Studie INAVO120 hat die Ergänzung der Standardbehandlung aus endokriner Therapie und CDK4/6-Inhibitor mit dem hochselektiven PI3Kα-Inhibitor Inavolisib bei Patient:innen mit fortgeschrittenem PIK3CA-mutiertem Hormonrezeptor-positivem, HER2-negativem (HR+/HER2– mBC) Mammakarzinom, die unter oder nach adjuvanter endokriner Therapie schnell progredient geworden waren, das progressionsfreie Überleben (PFS) der Behandelten signifikant verlängert (1). Beim Jahreskongress der American Society of Medical Oncology (ASCO) 2024 wurden nun weitere Daten der Studie vorgestellt, die einen anhaltenden Vorteil der Triplett-Therapie mit zusätzlichem Inavolisib bei handhabbarer Verträglichkeit belegten (2).
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Medizin

Frühes Mammakarzinom: Patient:innen sind nicht ausreichend über das Rezidivrisiko aufgeklärt

Ein Drittel der Patient:innen mit hormonrezeptorpositivem (HR+) Mammakarzinom, die im Frühstadium II behandelt wurden, und rund die Hälfte der Patient:innen im Stadium III erleiden innerhalb von 20 Jahren trotz endokriner Behandlung ein Rezidiv. Umso wichtiger ist es, die Patient:innen umfassend über das Rückfallrisiko aufzuklären. Eine Ende 2023 durchgeführte Befragung von Patient:innen mit frühem Mammakarzinom verdeutlicht dies und weist auf den hohen Informationsbedarf bei den Betroffenen hinsichtlich ihres Rezidivrisikos hin.
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Mammakarzinom

Präzisionsmedizin gewinnt in der Brustkrebs-Therapie immer mehr an Bedeutung

Das 7. „Gipfelstürmer“-Meeting zum Mammakarzinom, das Mitte April 2024 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Michael Untch, Berlin, Prof. Dr. Nadia Harbeck, München, Prof. Dr. Nina Ditsch, Augsburg, und Prof. Dr. Achim Wöckel, Würzburg, erstmals seit der Corona-Pandemie wieder vor Ort in München ausgetragen wurde, bot ein breitgefächertes Programm zu malignen Brusttumoren in frühen und fortgeschrittenen Stadien. Neben den wichtigsten Empfehlungen aktueller Konsensuskonferenzen, den Highlights vom San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2023 und anderen wichtigen internationalen Kongressen ging es um innovative Therapieoptionen, die die Präzisionsmedizin zunehmend in den Fokus rücken – parallel mit der Forderung nach mehr molekularen Testungen. Aus diesem Grund wurde beim Meeting auch intensiv diskutiert, welche Biomarker Kliniker:innen heute für Therapieentscheidungen beim frühen und fortgeschrittenen Brustkrebs benötigen. Wir haben Highlights des hochkarätig besetzten Meetings für Sie zusammengestellt.
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Mammakarzinom

Magnetische Marker und Tracer zur Erkennung von Sentinel- und Target-Lymphknoten beim frühen Brustkrebs

Die Abnahme der Bedeutung des Nodalstatus beim frühen Mammakarzinom und die Erkenntnis, dass die Entfernung befallener Lymphknoten einen diagnostischen und weniger einen therapeutischen Wert hat, hat zur Deeskalation der Axillachirurgie geführt. Die Axilladissektion ist von der Regel zur Ausnahme geworden. Dadurch hat die Entwicklung der Detektionsmethoden einzelner diagnostisch bedeutsamer Lymphknoten wie der Sentinel- und der Target-Lymphknoten an Bedeutung gewonnen. Zusätzlich zu den traditionellen radioaktiven und auf Farbstoffen basierenden Tracern sowie der Übertragung des Prinzips fluoreszierender Tracer aus anderen Indikationen spielen superparamagnetische Tracer und Seeds eine zunehmende Rolle.
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