Journal Onkologie

Lebensqualität | Beiträge ab Seite 9

Entitätsübergreifend

ESMO-Leitlinie: End-of-Life-Care von erwachsenen Krebspatient:innen

Welche Betreuung sollten Krebspatient:innen am Ende des Lebens (End of Life, EoL) erhalten? Im Beitrag werden die Empfehlungen der European Society for Medical Oncology (ESMO) zur EoL-Versorgung von erwachsenen Patient:innen mit fortgeschrittener Krebserkrankung erläutert. Die EoL-Care berücksichtigt die körperlichen, psychischen, sozialen und spirituellen Aspekte der einzelnen Patient:innen und zielt v.a. auf den bestmöglichen Erhalt der Lebensqualität, Nähe, Zuwendung und die Linderung von Schmerzen ab. EoL-Care bedeutet eine würdevolle Betreuung und Begleitung der Patient:innen in den letzten Wochen und Tagen ihres Lebens (care at the end of life) und stellt somit fachlich, menschlich und auch organisatorisch eine besondere Herausforderung dar, die durch einen multiprofessionellen Ansatz bewältigt werden kann.
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Entitätsübergreifend

Solide Tumoren: Checkpoint-Inhibitor verbessert Heilungschance

Die Einführung der Checkpoint-Inhibitoren hat die Therapie vieler solider Tumoren revolutionär verbessert. Sowohl beim fortgeschrittenen bzw. metastasierten malignen Melanom als auch beim Nierenzellkarzinom bietet die Kombination Nivolumab plus Ipilimumab in der Erstlinie ein Potential für eine lange Tumorkontrolle bei Erhalt der Lebensqualität. Auch beim NSCLC, Mesotheliom und Ösophaguskarzinom kann damit das Gesamtüberleben (OS) verbessert werden.
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Medizin

ITP: Was bei der Steroidgabe zu beachten ist

Niedrige Thrombozytenzahlen, Blutungszeichen und Fatigue sind die Leitsymptome der Immunthrombozytopenie (ITP) . Bedingt durch die Krankheitssymptomatik, aber auch durch das breitgefächerte Nebenwirkungsspektrum der in der Erstlinientherapie eingesetzten Kortikosteroide ist die Lebensqualität der Patient:innen häufig beeinträchtigt. „Diese vielfältigen Aspekte der ITP müssen wir auch bei der Therapieentscheidung berücksichtigen“, riet Dr. Thomas Stauch, Jena, im Rahmen des GTH-Kongresses.
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Gesundheitspolitik

„Tag der Seltenen Erkrankungen“ – 4 Millionen Betroffene

Der „Tag der Seltenen Erkrankungen“ am 28. Februar schafft Aufmerksamkeit für allein in Deutschland 4 Millionen Betroffene. Er informiert über die unter der Bezeichnung zusammengefassten Krankheiten, klärt auf und trägt zur Verbesserung der Patientenversorgung bei. Der Blut- und Plasmaspendedienst Haema unterstützt diesen internationalen Aktionstag. Ein Teil der Seltenen Erkrankungen kann mit Medikamenten behandelt werden, die aus dem vom Unternehmen gesammelten Blutplasma hergestellt werden.
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Medizin

Wie lässt sich der Bestrahlungserfolg bei Hirntumoren vorhersagen?

Die Dresdner Wissenschaftlerin Dr. Annekatrin Seidlitz konnte zeigen, dass die kombinierte Nutzung der Bildgebungsverfahren PET und MRT bei Patient:innen mit einem aggressiven Hirntumor deutlich mehr Informationen für eine individuelle Therapie liefert. Die bei der Bildgebung eingesetzte radioaktiv markierte Aminosäure Methionin liefert vor Therapiebeginn Hinweise darauf, wo der Tumor nach der Therapie erneut auftreten könnte. Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden würdigte die Veröffentlichung der Studienärztin mit einem Carl Gustav Carus Förderpreis. Dr. Seidlitz kann sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen, finanziert von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
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Hämatologie

r/r LBCL: Zweitlinientherapie mit Liso-cel zeigt signifikanten Vorteil gegenüber Standardtherapie

Lisocabtagene maraleucel (Liso-cel) verbessert signifikant das ereignisfreie Überleben (EFS), die CR-Rate und das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber einer Standardtherapie in der Secondline bei Patient:innen mit rezidivierten/refraktären großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r LBCL). Mit diesem Ergebnis hat die Phase-3-Studie TRANSFORM ihren primären Endpunkt und die sekundären Endpunkte erreicht.
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Mammakarzinom

Wie gelingt effektives Nebenwirkungsmanagement beim metastasierten Mammakarzinom?

Die moderne Brustkrebstherapie beruht im Wesentlichen auf 2 Säulen – der weitestmöglichen Individualisierung der Therapie und der supportiven Therapiebegleitung, die die Lebensqualität der Betroffenen in den Fokus stellt. Beim vergangenen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) lieferte das neu zugelassenen Antikörper-Drug-Konjugat Sacituzumab Govitecan unter anderem überzeugende Daten zur Lebensqualität bei Patientinnen mit metastasiertem triple-negativen Mammakarzinom (TNBC), und der HER2-Inhibitor Tucatinib zeigte bei Hirnmetastasen HER2-positiver Mammakarzinome vielversprechende Ergebnisse.
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Diagnostik

Telemedizin in der Onkologie

Eine telemedizinische Anwendung, die gerade in den letzten beiden von der Pandemie geprägten Jahren in Deutschland viel Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Ferndiagnostik. Diese erfolgt beispielsweise im Rahmen von Video­sprechstunden, aber auch asynchron nach der Übermittlung von beispielsweise Bildinformationen. So können akute Erkrankungen telemedizinisch häufig schneller diagnostiziert und behandelt werden als eine fachärztliche Behandlung vor Ort stattfinden kann. Insbesondere in Gegenden mit einer geringen Dichte an Fachärzt:innen bietet Telemedizin so einen Versorgungsvorteil. Darüber hinaus hat die Telemedizin insbesondere bei chronischen wie onkologischen Erkrankungen viel Potenzial.
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Urologische Tumoren

Keimzelltumoren des Hodens: Primär- und Erstlinientherapie

Der Keimzelltumor des Hodens ist die häufigste Tumorneuerkrankung des jungen Mannes. Entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf ist die korrekte Klassifikation der Erkrankung anhand des histopathologischen Befundes, der Tumormarker und Ausbreitungsdiagnostik. Als therapeutische Optionen stehen neben operativen Maßnahmen auch Überwachungsstrategien, Chemotherapie und Strahlentherapie zur Verfügung. Für die Therapieentscheidungen ist neben der Stadieneinteilung, der Prognosegruppe und dem Vorhandensein von Risikofaktoren auch die individuelle Situation des Patienten zu berücksichtigen. Die Heilungsrate über alle Stadien hinweg liegt bei über 90%, in nicht-metastasierten Stadien bei fast 100%. Aus diesem Grund sollten auch insbesondere Spätfolgen und die langfristige Lebensqualität bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden. Aufgrund der potenziellen Gefährdung der Fertilität sollte Männern mit bestehendem Kinderwunsch vor Therapiebeginn die Kryokonservierung von Spermien angeboten werden.
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BNGO

Praxisrelevante Highlights vom SABCS 2021

Beim San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2021 wurden viele Daten vertieft, die im Laufe des Jahres bereits auf anderen großen Kongressen publiziert wurden. Neue bahnbrechende Studien gab es nicht. Dennoch ist der SABCS-Kongress für Brustkrebsexpert:innen immer das Highlight zum Jahresende, denn er stellt eine Zusammenfassung und einen Rückblick auf die Studienergebnisse des vergangenen Jahres dar. Der persönliche Austausch vor Ort musste für viele in diesem Jahr leider erneut Pandemie-bedingt ausfallen. Wir sprachen mit Dr. Jörg Schilling, Berlin, darüber, was er vom SABCS 2021 für das Jahr 2022 mitnimmt.
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Prostatakarzinom

mCRPC: PARP-Inhibitor in der Erstlinientherapie verzögert Progress

In einer Phase-II-Studie mit Docetaxel-vorbehandelten Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) hatte Olaparib, ein Inhibitor der Poly(Adenosindiphosphat–Ribose)-Polymerase (PARP), zusätzlich zu Abirateronacetat plus Prednison (AAP) das radiologisch progressionsfreie Überleben (rPFS) gegenüber Placebo-AAP verbessern können. Eine Phase-III-Studie bestätigt jetzt die Effektivität dieser Kombination in der Erstlinientherapie des mCRPC (1).

 
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NSCLC

KRAS G12C-mutiertes NSCLC: gezielte Therapie mit Sotorasib möglich

Mit dem KRAS G12C-Inhibitor Sotorasib, der im Januar 2022 die EU-Zulassung erhielt, steht erstmals eine zielgerichtete Therapie für erwachsene Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit KRAS G12C-Mutation zur Verfügung, bei denen nach mindestens einer vorherigen systemischen Therapie eine Progression festgestellt wurde (1). Voraussetzung für den Einsatz der neuen Substanz ist der Nachweis der KRAS G12C-Mutation mit einem validierten Test (1). In der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie CodeBreaK 100 profitierten Patient:innen mit NSCLC mit KRAS G12C-Mutation von Sotorasib mit einem raschen, tiefen und langanhaltenden Ansprechen bei guter Verträglichkeit (2), betonten Expert:innen bei der Launch-Pressekonferenz für Sotorasib.
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Mammakarzinom

Lokale Therapie des Mammakarzinoms und Einfluss modifizierter Konzepte auf die Lebensqualität

Viele Studiengruppen haben sich in den letzten Jahren mit der Deeskalation lokaler Maßnahmen beim Mammakarzinom beschäftigt. Besonders das Ausmaß der Axilla-Operation wird und wurde viel diskutiert. Unser Experte Prof. Dr. Bernd Gerber, Rostock, war in San Antonio vor Ort und konnte Daten zur Lebensqualität aus der Intergroup-Sentinel-Mamma (INSEMA)-Studie in seinem Vortrag präsentieren (GS4-03).
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Entitätsübergreifend

Kinderwunsch zunehmend wichtiges Thema in den Survivorship-Sprechstunden ehemaliger Krebspatient:innen

Maßnahmen zur Erhaltung der Fertilität vor einer gonadotoxischen Therapie gewinnen aufgrund steigender Überlebensraten bei Kindern und Jugendlichen mit Krebs zunehmend an Bedeutung. Zu den Möglichkeiten fertilitätserhaltender Maßnahmen (FP) gehören die Kryokonservierung von Oozyten oder Sperma bei postpubertären Jugendlichen oder von Keimzellgewebe des Hodens oder Ovars bei präpubertären Kindern. Bei der Durchführung von FP steht immer das individuelle Risiko der einzelnen Patient:innen im Vordergrund, das abhängig ist von der Grundkrankheit, dem Stadium, dem Therapieprotokoll, der Dringlichkeit des Behandlungsstartes und dem Alter der Betroffenen. Seit dem 1. Juli 2021 werden bei Patient:innen über 18 Jahren die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen oder von Keimzellgewebe sowie die dazugehörigen medizinischen Maßnahmen durch die Krankenkassen finanziert. Über die Kostenübernahme für pädiatrische Patient:innen wird derzeit noch beraten. Eine langfris­tige und interdisziplinäre Nachsorge, die u.a. sensible Themen wie Kinderwunsch beinhaltet, sollte jedem Kind und Jugendlichen nach einer gonadotoxischen Therapie zur Verfügung stehen.
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