Journal Onkologie

Leitlinie | Beiträge ab Seite 15

Ziel moderner Krebsimmuntherapien ist es, das Immunsystem wirkungsvoll zu unterstützen und die körpereigene Abwehr gegen Tumorzellen zu aktivieren. So hat z.B. die Zulassung von Atezolizumab (Tecentriq®) in Kombination mit Chemotherapie die Behandlung von Patienten mit kleinzelligem Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium („extensive stage“, ES-SCLC) nach über 20 Jahren des therapeutischen Stillstands revolutioniert. Nun zeigt eine aktuelle Analyse der Zulassungsstudie IMpower133, dass Patienten unter der Kombinationstherapie zudem von einem protektiven Effekt im zentralen Nervensystem (ZNS) profitieren (1). Auch für Patienten mit fortgeschrittenem oder nicht resezierbarem hepatozellulären Karzinom (HCC) setzt die kürzlich erfolgte Zulassung von Atezolizumab in Kombination mit Bevacizumab (Avastin®) einen neuen Therapiestandard nach über einer Dekade ohne therapeutischen Fortschritt: Die systemische Firstline-Therapie ist im Vergleich zum Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Sorafenib in allen Endpunkten signifikant überlegen – und das bei längerem Erhalt der Lebensqualität (2). Über die aktuellen Entwicklungen beim HCC und ES-SCLC sprachen Experten auf dem 17. AIO-Herbstkongress.
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Hämatologie

Paradigmenwechsel in der Therapie der akuten myeloischen Leukämie

Die Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) erlebte in den letzten 2 Jahren mehr Veränderungen als in den 20 Jahren zuvor, sodass man mit Fug und Recht von einem stattfindenden Paradigmenwechsel sprechen kann. Die intensive Therapie des „jüngeren“ Patienten bis 70 bzw. 75 Jahre mit kurativem Anspruch wird zunehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. In den letzten beiden Jahren sind Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio aufgenommen worden. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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Endokrine Tumoren

GEP-NET: Wirksamkeit der PRRT nachgewiesen

Obwohl neuroendokrine Tumoren (NET) zu den seltenen Erkrankungen zählen, nehmen die Fälle der Neuerkrankungen in den letzten Jahren immer mehr zu. Im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz nannte Prof. Dr. Markus Essler, Bonn, die NETTER-1-Studie als wegweisend für die Nuklearmedizin und die Behandlung neuroendokriner Tumoren. In dieser Studie konnte die Wirksamkeit der Peptid-Rezeptor-Radionuklid-Therapie (PRRT) mit 177Lu-Dotatate (Lutathera®) bei Patienten mit gut differenzierten (G1 und G2) gastroenteropankreatischen (GEP-)NET erstmalig gezeigt werden.
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Gesundheitspolitik

Paradigmenwechsel in der Therapie der AML

Die Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) erlebt in den letzten 2 Jahren mehr Veränderungen als in den 20 Jahren zuvor, sodass man mit Fug und Recht von einem stattfindenden Paradigmenwechsel sprechen kann. Die intensive Therapie des „jüngeren“ Patienten bis 70 bzw. 75 Jahre mit kurativem Anspruch wird zu- nehmend Genotyp-spezifisch ergänzt. In den letzten beiden Jahren sind Gemtuzumab Ozogamicin, Midostaurin und CPX351 in das therapeutische Portfolio aufgenommen worden. Bei den älteren und komorbiden Patienten haben die hypomethylierenden Substanzen (HMA) schon vor Jahren einen neuen Therapiestandard gegenüber dem früher verwendeten niedrig-dosierten Cytarabin (LD-AraC) etablieren können. Zukünftig können potenziell bei älteren Patienten, die nicht mit intensiven Induktionstherapien behandelbar sind, durch die Kombination von HMA mit dem BCL2-Inhibitor Venetoclax in der Erstlinientherapie bisher unerreichte Remissionsraten > 60% und ein Gesamtüberleben (OS) > 1 Jahr erzielt werden.
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Medizin

Pankreaskarzinom: Heilungschance durch medikamentöse Therapie + explorative Laparatomie

Durch die enge Zusammenarbeit von internistischen Onkologen und erfahrenen Chirurgen kann mit einem neuen Behandlungskonzept auch Patienten mit lokal fortgeschrittenem Pankreaskarzinom eine Heilungschance eröffnet werden. Das ist eine der zentralen Botschaften einer am Uniklinikum Würzburg initiierten und geleiteten, multizentrischen Studie, die kürzlich in einer hochrangigen Fachzeitschrift veröffentlicht wurde.
 
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Medizin

CLL: Updates zur CLL14- und MURANO-Studie 3 Jahre nach Therapieende

Kombinationsregime mit Venetoclax (Venclyxto®) ermöglichen die chemotherapiefreie und dabei zeitlich begrenzte Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Für die nicht vorbehandelte CLL kann der BCL2-Inhibitor in Kombination mit Obinutuzumab (VenO, Behandlungsdauer < 1 Jahr) eingesetzt werden. Für die rezidivierte/refraktäre (r/r) CLL erfolgt die Therapie in Kombination mit Rituximab (VenR, Behandlungsdauer: 24 Monate) (1). Im Rahmen der virtuellen 62. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) wurden nun neue Ergebnisse vorgestellt, die die Tragfähigkeit dieser zeitlich begrenzten Therapien untermauern: Sowohl für die noch laufende Phase-III-Studie CLL14 zur Erstlinientherapie als auch für die Phase-III-Studie MURANO bei r/r CLL liegen nun jeweils Daten zum Zeitpunkt von drei Jahren nach Behandlungsende vor, die bei vielen Patienten ein langanhaltendes Ansprechen zeigen.
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Entitätsübergreifend

Stellenwert der Immuntherapie mit Nivolumab und Ipilimumab bei RCC und NSCLC

Die verfügbaren Therapieoptionen bei vielen Tumorentitäten konnten durch die Immuntherapie deutlich erweitert werden. Die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab nutzt ein immunologisches Zusammenspiel mit synergistischem Effekt, der sich mit der Hinzunahme von zielgerichteten Therapien und Chemotherapien weiter eskalieren lässt. Auf dem DGHO-Kongress erklärten Experten den Stellenwert der immunonkologischen Kombinationstherapie u.a. bei Nierenzellkarzinom (RCC)&nbsp; und nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC).
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Hämatologie

S3-Leitlinie Hodgkin-Lymphom aktualisiert

Ziel der S3-Leitlinie ist es, die Versorgung von Betroffenen mit Hodgkin-Lymphom zu optimieren und evidenzbasierte Therapiestandards zu etablieren. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) die S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Hodgkin-Lymphoms bei erwachsenen Patienten ab 18 Jahren überarbeitet und neue Empfehlungen formuliert, etwa zu bildgebenden Untersuchungsverfahren, der Therapie von Subgruppen und der Rehabilitation.
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Entitätsübergreifend

Mehr Frauen in Führungspositionen

Der hohe Frauenanteil unter den Medizinstudierenden ist bemerkenswert. Dennoch gibt es immer noch wenige Ärztinnen, die eine höhere Position in ihrer beruflichen Laufbahn erreichen. Ab einem gewissen Punkt ihrer Karriere scheint es schwierig zu sein, weiter aufsteigen zu können, was oft am Wunsch liegt, eine Familie zu gründen. Kann man Karrierehindernisse talentierter Wissenschaftlerinnen überwinden und die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in der Medizin abbauen? Über dieses Thema spricht Prof. Dr. Monika Engelhardt, Freiburg.
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Entitätsübergreifend

„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!“

Ich möchte mit meinem Motto beginnen, das lautet: &bdquo;Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es!&ldquo; Das ist für mich auch die wichtigste Botschaft für Ärztinnen. Damit meine ich, dass man nicht immer zu lange über etwas nachdenken, sondern es eben tun sollte. Das Motto nimmt die weibliche Neigung zum Perfektionismus, zum langen Überlegen und Abwägen aufs Korn und soll Mut machen, sich zu trauen und tätig zu werden. Es illustriert aber auch die Tatsache, dass pures Angeben, Schaukämpfe und Schaumschlagen letztlich nicht zu Ergebnissen und Fortschritt beitragen. Für Frauen bedeutet das, ihre statistisch häufigen Eigenschaften des fleißigen Abarbeitens, Zuhörens und Problemlösens wertzuschätzen als das, was sie sind: Tätigkeit, die Ergebnisse ermöglicht.
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Entitätsübergreifend

Lebensqualität von älteren Krebspatient*innen erhalten und verbessern – Erfahrungen aus Studien und Klinik

Aufgrund der Heterogenität älterer Patient*innen mit Krebs bezogen auf biologisches Alter, Funktionalität und Komorbiditäten ist die gezielte Erfassung von individuellen Ressourcen und Risikofaktoren sowie der patientenberichteten Lebensqualität sowohl für Planung als auch Durchführung onkologischer Therapien von Bedeutung. Diese Erkenntnisse sollten auch in die gemeinsame Therapiezielfindung und Entscheidung mit den Betroffenen einfließen. Mit dem Ziel, die individuellen Problemkonstellationen zu adressieren und die Patient*innen gezielt supportivtherapeutisch zu behandeln, kann die wiederholte Erfassung von gesundheitsbezogener Lebensqualität (HRQoL) und individueller Symptombelastung die patientenorientierte interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Onkolog*innen und Geriater*innen unterstützen.
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Urologische Tumoren

Lieferengpässe bei Arzneimitteln – nicht neu, aber brisant

Lieferengpässe bei Medikamenten sind nicht neu, betreffen inzwischen aber sehr viele Apotheken und Krankenhäuser. Angesichts der starken Zunahme in den vergangenen Jahren mehren sich die Bedenken über eine angemessene Patientenversorgung besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Während im letzten Jahr etliche gängige Wirkstoffe aus dem Bereich der Blutdrucksenker, Antidepressiva und Analgetika die Liste der zeitweise nicht-verfügbaren Substanzen anführten (1), kam dieses Jahr auch noch die Sorge um die eingeschränkte Verfügbarkeit der Pneumokokken-Impfung, die Probleme um Propofol zur künstlichen Beatmung und die Lieferschwierigkeiten bei Desinfektionsmitteln dazu. Inzwischen wird befürchtet, dass nicht nur die steigende Nachfrage nach Arzneimitteln, sondern auch die zunehmenden Handelseinschränkungen aufgrund der Pandemie auf dem globalen Arzneimittelmarkt die Lage weiter verschärfen (2). Dabei wird der Ruf nach weitreichenden Maßnahmen und einer stärkeren Verlagerung der Produktion nach Europa immer lauter.
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d-uo

Neudiagnose Urothelkarzinom: 30-Monatsdaten aus der nicht-interventionellen, prospektiven Registerstudie VERSUS von d-uo

Urologische Tumorerkrankungen machen in Deutschland etwa 33% bzw. 4% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. Frauen aus. Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen e.V.) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven Registerstudie VERSUS (VERSorgUngsStudie). Es handelt sich bei VERSUS um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. In der vorliegenden Analyse wurde das Urothelkarzinom untersucht.
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Gastrointestinale Tumoren

Schmerzen mit lang wirksamen Opioiden in den Griff bekommen

Wie Dr. Johannes Horlemann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS), Kevelaer, erklärte, sei unter den lang wirksamen Opioiden (LAOs=long acting opioids) Hydromorphon 24 h Retard das LAO, mit dem eine erfolgreiche Schmerztherapie am wahrscheinlichsten gelingen würde. Hydromorphon liegt eine besondere Pharmakologie zugrunde. Horlemann verdeutlichte dies an einem sehr schweren Krankheitsverlauf einer Tumorpatientin, deren Schmerzen selbst mit extrem hohen Morphindosen nicht zu kontrollieren waren.
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Medizin

Ramucirumab: Bestätigter Standard in der Zweitlinie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms

Auf der virtuellen Jahrestagung 2020 der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) war die Therapie des fortgeschrittenen Magenkarzinoms ein wichtiges Thema, denn diese Patienten haben per se eine schlechte Prognose. Mit Ramucirumab (Cyramza&reg;) (1), einem Antikörper gegen den Rezeptor 2 des Vascular Endothelial Growth Factors (VEGF), hat sich ein neuer Standard für die Zweitlinientherapie etabliert, der diesen Patienten eine Chance auf ein verbessertes Überleben geben kann. Im Rahmen eines Symposiums gab Prof. Dr. med. Stefan Kasper-Virchow, Ärztlicher Koordinator des Westdeutschen Magen- und Darmzentrums (WMDZ) in Essen, einen Überblick.
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Medizin

Lang wirksame Opioide – Die Galenik macht den Unterschied

&quot;Unter den lang wirksamen Opioiden (LAOs=long acting opioids) ist Hydromorphon 24 h Retard das LAO, mit dem eine erfolgreiche Schmerztherapie am wahrscheinlichsten gelingt&quot;, sagte Dr. med. Johannes Horlemann, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V., Kevelaer. Die besondere Stellung von Hydromorphon ist pharmakologisch begründet. Horlemann verdeutlichte dies an dem besonders schweren Krankheitsverlauf einer Tumorpatientin, deren Schmerzen selbst mit extrem hohen Morphindosen nicht zu kontrollieren waren.
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Medizin

S3-Leitlinie zum Hodgkin-Lymphom aktualisiert

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) die S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Hodgkin-Lymphoms bei erwachsenen Patienten ab 18 Jahren überarbeitet und neue Empfehlungen formuliert, etwa zu bildgebenden Untersuchungsverfahren, der Therapie von Subgruppen und der Rehabilitation. Ziel der S3-Leitlinie ist es, die Versorgung von Betroffenen mit Hodgkin-Lymphom zu optimieren und evidenzbasierte Therapiestandards zu etablieren.&nbsp;
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