Journal Onkologie

Leitlinie | Beiträge ab Seite 9

Gesundheitspolitik

Studie: Deutsche wünschen sich Beachtung von Genderunterschieden in der Medizin

Geschlechterunterschiede in der Medizin – dieses Thema ist in der Mitte der Bevölkerung angekommen. Laut einer neuen repräsentativen Studie der pronova BKK wissen 9 von 10 Deutschen, dass Männer für bestimmte Erkrankungen ein anderes Risiko haben als Frauen. Mehr als 8 von 10 Menschen sind zudem überzeugt, dass auch Krankheitssymptome geschlechterspezifisch sind. Gleichzeitig erhalten 67% der 1.000 Befragten von Ärzten keine Informationen über unterschiedliche Wirkungen von Medikamenten auf Frauen und Männer. Aus Sicht der Befragten wird dies weder in der Forschung noch im Arztgespräch ausreichend berücksichtigt.
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Medizin

MGUS: Neue S3-Leitlinie

Erstmals ist in Deutschland eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patient:innen mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) und für Betroffene mit Multiplem Myelom erschienen. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) e.V. und unter Mitwirkung von 24 Fachgesellschaften sowie weiteren Organisationen herausgegeben. Das Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und daraus Standards für die Diagnostik und Therapie von Betroffenen mit MGUS oder Multiplem Myelom in Deutschland zu etablieren.
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Urologische Tumoren

Hoffnung auf Immuntherapie beim fortgeschrittenen Peniskarzinom?

Die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Penis ist schlecht. Nur jeder Fünfte überlebt 2 Jahre diese Diagnose (1). Nach präklinischen Untersuchungen können diese Karzinome eine deutliche Infiltration von Immunzellen und eine hohe Expression des Biomarkers Programmed Death-Ligand 1 (PD-L1) aufweisen. Daher prüfte die PERICLES-Studie den Einsatz eines Checkpoint-Inhibitors in dieser Situation.
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Hämatologie

ASZT nicht möglich – Welche Optionen gibt es beim Multiplen Myelom?

Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 wurden aktuelle Studiendaten zu Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (DRd) bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom, die nicht für eine autologe Stammzelltransplantation (ASZT) infrage kommen, vorgestellt. Neben einer Subgruppenanalyse der MAIA-Studie zu Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion (1), wurden eine Therapiesequenzsimulation (2) und US-amerikanische Real-World-Daten (3) vorgestellt.
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Entitätsübergreifend

E-Health-Tools in der Onkologie: Bewertung der Akzeptanz, der Genauigkeit und des klinischen Nutzens von PROMs

Die medizinische Versorgung verlagert sich durch die Einbeziehung von Patient:innenberichten in die Routineversorgung von Krebspatient:innen zunehmend zu einem personalisierten Ansatz. E-Health-basierte patient:innenbezogene Ergebnismessungen (Patient-reported outcome measures, PROMs) können dazu beitragen, den Ernährungs- und Belastungszustands von Krebspatient:innen frühzeitig zu erkennen und zu automatisieren. Gleichzeitig kann dadurch die Behandlung erleichtert und die Beteiligung der Patient:innen gefördert werden. Ziel einer Querschnittsstudie, die in Deutschland und der Schweiz durchgeführt wurde, war es, die Akzeptanz, Genauigkeit und den klinischen Nutzen von PROMs, die über E-Health-Tools während der Routineversorgung erhoben wurden, zu untersuchen und zu bewerten.
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Diagnostik

Mit Real-world-Daten smarte MTBs und Testalgorithmen entwickeln

Molekulargenetische Tests und die Diskussion der Ergebnisse in Molekularen Tumorboards (MTBs) sind Eck­pfeiler der personalisierten Krebsmedizin. Gleichzeitig sind sie ein „Flaschenhals“, wenn es darum geht, innovative Diagnostik und Therapien möglichst vielen Krebspatient:innen zugänglich zu machen. Eine Kooperation des Universitätsklinikums Freiburg und der Firma Roche soll es ermöglichen, anonymisierte Daten aus dem Behandlungsalltag zu nutzen, um diese Hürden im Versorgungspfad zu beseitigen und wissenschaftlich relevante Fragestellungen zu beantworten.
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Medizin

mUC: Welche Patient:innen erhalten Platin-basierte Therapien?

Die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) empfehlen die Erstlinienbehandlung von metastasierten Urothelkarzinomen (mUC) auf Grundlage der Eignung für Cisplatin und Platin. Bislang haben die meisten Real-world-Analysen den von Ärzt:innen bestätigten Eignungsstatus nicht berücksichtigt. Das „Adelphi mUC Disease-Specific Programme“, eine Point-in-Time-Studie, schloss diese Lücke mit der Zusammenfassung der Kriterien des Real-world-Settings, anhand derer die Platin-Eignung (PE) und die darauf basierende Erstlinienbehandlung bestimmt werden.
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Gesundheitspolitik

Sporttherapie gegen Depression: Neue Wege in der Gesundheitsversorgung

Depression mit Bewegung zu lindern, wird in deutschen Leitlinien als effektive Behandlungsoption empfohlen. Trotzdem wird das Potenzial der Sporttherapie in der Versorgung bisher wenig genutzt. Mit STEP.De bietet die BKK VBU eine Therapie mit qualifizierten Sport- und Psychotherapeuten, die von Erkrankten ohne Wartezeiten begonnen werden kann. Als Modellprojekt in der Region Berlin-Brandenburg angelegt, könnte diese neue Versorgungsform nach Prüfung der Evaluationsergebnisse in die Versorgung überführt werden und damit allen gesetzlich Versicherten zur Verfügung stehen.
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Medizin

EHA: Plädoyer für Bürokratieabbau bei klinischen Prüfungen

Klinische Prüfungen sind Forschungsstudien, die an Freiwilligen durchgeführt werden, um die Sicherheit und Wirksamkeit neuer Arzneimittel und Therapien zu bewerten. Ihre Ergebnisse werden von den Zulassungsbehörden verwendet, um über die Zulassung zu entscheiden. Die Durchführung klinischer Studien wird immer schwieriger und teurer, was vor allem auf den unverhältnismäßig hohen bürokratischen Aufwand zurückzuführen ist. Diese zunehmende Komplexität ist eine Bedrohung für die Patient:innensicherheit, für die unabhängige akademische klinische Forschung und für den Zugang zu erschwinglichen Innovationen.
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Medizin

Trastuzumab-Deruxtecan ab sofort bei vorbehandeltem HER2-positivem Mammakarzinom verfügbar

Nach der Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) im Januar 2021 ist Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) seit Anfang Februar in Deutschland kommerziell verfügbar. Zugelassen ist T-DXd als Monotherapie zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit inoperablem oder metastasiertem HER2-positivem Mammakarzinom, die bereits mindestens 2 gegen HER2 gerichtete Vortherapien erhalten haben.
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Gesundheitspolitik

Krebstherapien auch unter Corona dringlich

„Auch unter Pandemiebedingungen ist die Behandlung von Krebserkrankungen als dringlich einzustufen und kann in aller Regel nicht aufgeschoben werden“, sagt Prof. Dr. Carolin Tonus, Präsidiumsmitglied im Berufsverband der Deutschen Chirurgen e. V. (BDC) sowie Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg. 80% aller an Krebs erkrankten Menschen werden im Laufe ihrer Behandlung operiert, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Das belegt den hohen Stellenwert der Chirurgie in einer oft multimodalen Therapie, bei der unterschiedliche Verfahren, wie Operation, Bestrahlung und Chemotherapie, kombiniert und zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Am 4. Februar findet zum 22. Mal der Weltkrebstag statt.
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Medizin

Länger leben mit BTC unter Durvalumab + Chemo

Positive Daten der Phase-III-Studie TOPAZ-1 zeigen, dass Durvalumab in Kombination mit der Standard-Chemotherapie als Erstlinienbehandlung für Patient:innen mit biliären Karzinomen (BTC) im fortgeschrittenen Stadium gegenüber der Chemotherapie allein eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) und des progressionsfreien Überlebens (PFS) erzielte. Weiterhin waren keine vermehrten Studienabbrüche aufgrund von unerwünschten Ereignissen (UE) im Vergleich zur Chemotherapie allein zu beobachten. Diese Ergebnisse wurden am 21. Januar 2022 beim Gastrointestinal Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO) präsentiert.
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Medizin

Update der S3-Leitlinie Pankreaskarzinom: Wichtige Neuerungen auf einen Blick

Das Pankreaskarzinom gehört zu den Tumorerkrankungen, die immer noch eine sehr schlechte Prognose aufweisen. Die meisten Patient:innen werden erst in lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Stadium diagnostiziert. Seit dem letzten Update der interdisziplinären S3-Leitlinie zum exokrinen Pankreaskarzinom im Jahr 2013 ist neue Evidenz hinzugekommen. Deshalb wurde die Leitlinie erneut aktualisiert. Einige wichtige Änderungen des jetzt vorliegenden neuen Updates (1) werden nachfolgend vorgestellt.
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Hämatologie

r/r FL: Tiefe und anhaltende Remissionen durch bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab ab der dritten Therapielinie

Eine Monotherapie mit dem bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab führt bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (FL) nach mindestens 2 Vortherapien zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil. Das zeigen die Daten einer zulassungsrelevanten Phase I/II-Studie, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 präsentiert wurden (1).
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Entitätsübergreifend

Kinderwunsch zunehmend wichtiges Thema in den Survivorship-Sprechstunden ehemaliger Krebspatient:innen

Maßnahmen zur Erhaltung der Fertilität vor einer gonadotoxischen Therapie gewinnen aufgrund steigender Überlebensraten bei Kindern und Jugendlichen mit Krebs zunehmend an Bedeutung. Zu den Möglichkeiten fertilitätserhaltender Maßnahmen (FP) gehören die Kryokonservierung von Oozyten oder Sperma bei postpubertären Jugendlichen oder von Keimzellgewebe des Hodens oder Ovars bei präpubertären Kindern. Bei der Durchführung von FP steht immer das individuelle Risiko der einzelnen Patient:innen im Vordergrund, das abhängig ist von der Grundkrankheit, dem Stadium, dem Therapieprotokoll, der Dringlichkeit des Behandlungsstartes und dem Alter der Betroffenen. Seit dem 1. Juli 2021 werden bei Patient:innen über 18 Jahren die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen oder von Keimzellgewebe sowie die dazugehörigen medizinischen Maßnahmen durch die Krankenkassen finanziert. Über die Kostenübernahme für pädiatrische Patient:innen wird derzeit noch beraten. Eine langfris­tige und interdisziplinäre Nachsorge, die u.a. sensible Themen wie Kinderwunsch beinhaltet, sollte jedem Kind und Jugendlichen nach einer gonadotoxischen Therapie zur Verfügung stehen.
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NSCLC

NSCLC: Welche Optionen gibt es bei EGFR Exon-20-Insertion?

Als neue zielgerichtete Therapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ist jetzt ein Antikörper verfügbar, der spezifisch bei Patient:innen mit aktivierenden Exon-20-Insertionen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR-Exon20ins) eingesetzt wird. Diese Patient:innen sprechen auf die bisher verfügbaren Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI), die auf EGFR-Exon-19- oder -21-Alterationen gerichtet sind, nicht gut an. Um die neue Option nutzen zu können, muss die Biomarkertestung bei NSCLC erweitert werden – am gewebeschonendsten mit einem Next Generation Sequencing und gleich nach Diagnosestellung.
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Medizin

Prostatakarzinom: Leuprorelinacetat auch in der Praxis bewährt

Leuprorelinacetat hat sich seit seiner Zulassung für die Androgendeprivationstherapie (ADT) des hormonabhängigen fortgeschrittenen Prostatakarzinoms als effektive und verträgliche Behandlung bewährt. Das zeigen neben den Zulassungsstudien aus den Jahren 2003 bis 2006 auch nicht-interventionelle Studien mit Daten aus der täglichen Praxis: Der Agonist des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) senkt die Testosteronspiegel bei Männern zuverlässig und langanhaltend unter den Kastrationsgrenzwert von 20 ng/dl und die PSA-Werte werden um im Schnitt 96% reduziert (1-6). In einem Interview berichtet Dr. med. Robert Rudolph, Facharzt für Urologie in einer Gemeinschaftspraxis in Kirchheim unter Teck, von seinen langjährigen Erfahrungen mit der Leuprorelinacetat-Behandlung. Neben der einfachen und flexiblen Anwendung überzeugt den Urologen vor allem die gute Verträglichkeit und zuverlässige Wirksamkeit des GnRH-Analogons. „Wir haben Patienten, die das Präparat seit über 6 bis 7 Jahren bekommen und immer noch ein gutes Ansprechen zeigen. Aus meiner Praxis ist mir kein Fall bekannt, der auf Leuprorelinacetat nicht angesprochen hätte – auch bei hoher Tumorlast und massiver Metastasierung“, konstatiert Rudolph.
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Medizin

HCC: Aktuelle Leitlinien für die First-line-Therapie

Die Kombination Atezolizumab plus Bevacizumab hat sich ein Jahr nach ihrer Zulassung als neuer Standard für die systemische Erstlinie des fortgeschrittenen hepatozellulären Karzinoms (HCC) etabliert. Bei der Mehrzahl der Patient:innen ist sie sicher und wirksam einsetzbar, aber es gibt auch Patient:innen, für die sie aufgrund von Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten nicht geeignet ist. Prof. Dr. Marcus-Alexander Wörns, Klinikum Dortmund, erörterte in seinem Vortrag die Frage, welche Patient:innen dies betrifft und welche Patient:innengruppen möglicherweise dann alternativ von einer Therapie mit den Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) Lenvatinib oder Sorafenib profitieren.
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Ovarialkarzinom

Therapie des Mamma- und Ovarialkarzinoms: Aktuelle Aspekte

Beim Symposium „Global Academy of Women´s Cancer” im Oktober 2021 in Wien, Österreich, wurden neueste Resultate und Behandlungsstrategien von internationalen Expert:innen präsentiert. Aktuelle Aspekte aus ausgewählten Vorträgen zum Brust- und Eierstockkrebs finden Sie hier zusammengefasst. Weitere Berichterstattung zum Kongress finden Sie auch in der Online-Infothek unter www.med4u.org/21478.
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