Journal Onkologie

MRT | Beiträge ab Seite 4

Pankreaskarzinom

Chronische Pankreatitis als Risikofaktor für ein Pankreaskarzinom

Mit seiner über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich steigenden Inzidenz und weiterhin schlechten Prognose nimmt das Pankreaskarzinom eine Sonderstellung innerhalb der gastrointestinalen Tumoren ein. Ein anerkannter Risikofaktor für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms ist die chronische Pankreatitis (cP). Im klinischen Alltag stellt die Detektion eines Pankreaskarzinoms bei cP-Patienten jedoch häufig eine große diagnostische Herausforderung dar. Differenziert werden muss zwischen einer erworbenen und einer hereditären Pankreatitis, da bei letzterer ein höheres relatives Risiko für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms besteht. Dieses Kollektiv sollte daher hinsichtlich der Tumorvorsorge besondere Beachtung finden.
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Sarkome

Angiosarkome – eine heterogene vaskuläre Neoplasie mit variabler klinischer Präsentation

Angiosarkome stellen aggressive, maligne Tumoren mesenchymalen Ursprungs dar, welche mit einem Anteil von 2% zu den Weichteilsarkomen gezählt werden (1). Trotz der häufigen Lokalisation im Kopf-Hals-Bereich, der Mamma und an den Extremitäten können Angiosarkome an jeder Körperstelle auftreten (2). Eine Klassifizierung der Angio-sarkome in verschiedene Subgruppen bedingt ein breites klinisches, sowie histopathologisches Spektrum (3, 4). Therapieerfolge sind aufgrund der inter- und intratumoralen Heterogenität der Angiosarkome beschränkt. Nach aktuellem Forschungsstand liegen somit keine evidenzbasierten Therapieempfehlungen für die Behandlung von Angiosarkomen vor, radikale R0-Resektion und adjuvante Strahlentherapie stellen die Standardtherapie dar (5). Die Tendenz zum Tumorrezidiv und zur Metastasierung limitieren jedoch langfristige Therapieerfolge (6).
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Sarkome

Liquid Biopsy-Diagnostik bei Sarkomen

Knochen- und Weichgewebssarkome sind seltene, maligne Tumoren mesenchymalen Ursprungs, die überwiegend dem Stütz- und Bindegewebe entstammen. Etwa 50% der Patienten mit Sarkomen erfahren ein lokales Tumorrezidiv oder Metastasen und ca. 30% der Patienten versterben innerhalb der ersten 10 Jahre nach Diagnosestellung. Diagnostische und therapeutische Entscheidung basieren zunehmend auf molekulargenetischen Untersuchungen des jeweiligen ­Tumors. Sarkome umfassen eine Vielzahl an histologischen Subtypen und zeigen auf molekularer Ebene eine hohe Diversität. Durch Apoptose und Nekrose von Zellen gelangt freie, fragmentierte DNA (cfDNA) in die periphere Zirkulation. Ein Bruchteil davon stammt aus Tumorzellen und besteht aus tumorspezifischer DNA (ctDNA), die im Sinne einer Liquid Biopsy für die genomische Analyse von Sarkomen verwendet werden kann. Die Heterogenität und Diversität somatischer Veränderungen bei Sarkomen stellt jedoch eine Herausforderung für Nachweisverfahren dar. Wir stellen in dieser Übersicht daher das analytische Potenzial von Liquid Biopsies bei Sarkomen dar mit besonderem Fokus auf die technologischen Herausforderungen an die Analyseverfahren und klinische Ansätze in Diagnostik und Therapie.
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Gynäkologische Tumoren

Online-gestützte Beratungstools für BRCA1/2-Mutationsträgerinnen

Frauen mit einer BRCA-Mutation haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Brust- bzw. Eierstockkrebs zu erkranken. Digitale Beratungstools könnten die komplexe Beratung von BRCA-Mutationsträgerinnen unterstützen und eine informierte Entscheidung hinsichtlich Vorsorgeuntersuchungen und prophylaktischer Maßnahmen fördern. Dieser Beitrag bietet eine Übersicht über online-gestützte Beratungstools für Ratsuchende mit BRCA-Mutation. Anhand ausgewählter Beispiele werden Chancen und Risiken digitaler Anwendungen in diesem Kontext diskutiert. Da es sich um Beratungsszenarien in einem besonders sensiblen Bereich handelt, sollte der Nutzen von Online-Tools für Ratsuchende mit BRCA-Mutation anhand umfassender Zielkriterien evaluiert werden.
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Endokrine Tumoren

Chirurgie maligner Nebennierentumoren

Die Verdachtsdiagnose eines Nebennierenrindenkarzinoms aus der Vielzahl unterschiedlicher Nebennierentumoren beruht allein auf den Ergebnissen aus Eigen- und Familienanamnese, genetischen Untersuchungen, Hormonanalysen im Blut und Urin sowie denen verschiedener bildgebender Verfahren. Die präoperative, histologische Sicherung der Verdachtsdiagnose durch Punktion des Tumors ist in den meisten Fällen kontraindiziert. So wird die Operations­indikation allein aufgrund des Verdachts eines malignen Nebennierentumors gestellt und das operative Vorgehen sollte neben patientenspezifischen Faktoren besonders die Probleme möglicher intraoperativer Tumorzellverschleppung und klinisch unentdeckter Lymphknotenmetastasen berücksichtigen. Diese Übersichtsarbeit fasst die Besonderheiten der Diagnostik maligner Nebennierentumoren, das individuell anzupassende chirurgische Vorgehen und die notwendigen konservativen perioperativen Maßnahmen der Behandlung zusammen und stellt Fälle von Patien­ten mit malignen Nebennierentumoren vor, die einer spezifischen Herangehensweise bedurften.
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Hämatologie

Expertengespräch: Update 2020 Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms – DKG-Thesen 2020/2021

Im Rahmen des Annual Meetings der American Society of Hematology (ASH 2019) und des Europäischen Hämatologenkongresses (EHA 2020) diskutierten Experten die aktuellen Therapieempfehlungen für das Multiple Myelom (MM) und die vorherigen MM-Thesen der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Ziel des interdisziplinären Expertengesprächs war es, auf Basis der publizierten und der auf dem ASH/EHA präsentierten Daten sowie der eigenen klinischen Erfahrung eine Orientierungshilfe zu Diagnostik, Behandlung und Kontrolle von MM-Patienten zu geben sowie Konsequenzen für den Praxisalltag abzuleiten.
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Prostatakarzinom

Fokale Therapie des Prostatakarzinoms

Die zunehmende Akzeptanz und Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen führt beim Prostatakarzinom zu einer häufigeren Diagnose in frühen Tumorstadien mit uni- oder oligofokaler Ausbreitung. Um eine mögliche Übertherapie durch die etablierten Therapieverfahren (radikale Prostatektomie sowie Radiotherapie) und die damit assoziierten Nebenwirkungen und Folgeschäden zu umgehen, findet sich eine zunehmende Bandbreite an fokalen Therapieverfahren. Insbesondere die Anwendung des hochintensiven fokussierten Ultraschalls (HIFU) und der Kryotherapie des Prostatakarzinoms wird bei passender Indikation zunehmend diskutiert. Beide Verfahren finden in der aktuellen EAU-Leitlinie Erwähnung und sollen im Rahmen klinischer Studien weiterhin angewandt und untersucht werden. Zum adäquaten Einsatz fokaler Therapieverfahren ist eine strikte Indikationsprüfung unumgänglich.
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TexteNichtZugeordnet

Roboterchirurgie im Kopf-Hals-Bereich – quo vadis?

Die transorale Roboterchirurgie (TORS) hat sich in den letzten Jahren als minimal-invasive Behandlungsmodalität in der Kopf-Hals-Chirurgie etabliert. Zahlreiche klinische Studien haben die (onkologische) Sicherheit dieser sich rasch entwickelnden Technologie bereits gezeigt. Durch eine weitere Miniaturisierung von Operationsrobotersystemen bzw. deren Optimierung für den Kopf-Hals-Bereich könnte das Einsatzspektrum von TORS in naher Zukunft noch verbreitert und ihre Kosteneffizienz gesteigert werden. Die Integration von neuartigen bildgebenden Verfahren, augmented reality (AR) und künstlicher Intelligenz (KI) in TORS im Sinne einer image-guided surgery könnte chirurgische Präzision und Funktionserhalt weiter erhöhen und die Roboterchirurgie somit gegenüber herkömmlichen Operationstechniken im Kopf-Hals-Bereich überlegen werden lassen.
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Hämatologie

Multiples Myelom: Erstdiagnose und Therapie

Das Multiple Myelom (MM) ist die zweithäufigste hämatologische Systemerkrankung und wird als maligne Plasmazellneoplasie der Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome zugeordnet. Die Erkrankung betrifft v.a. ältere Menschen und nimmt daher aufgrund des steigenden Alters der Gesamtbevölkerung zu. Zur Diagnosestellung sind der Nachweis eines monoklonalen Proteins im Serum und/oder im Urin und eine mind. 10%ige Knochenmarkinfiltration durch klonale Plasmazellen bzw. der histologische Nachweis eines Plasmozytoms notwendig. Die behandlungsbedürftige Myelomerkrankung ist definiert durch das Vorhandensein bestimmter Endorganschäden bzw. den Nachweis spezifischer Biomarker. Der Einsatz neuer Substanzen wie den immunmodulatorischen Agenzien, Proteasom-Inhibitoren und monoklonalen Antikörpern in der ersten Therapielinie sowie im Rezidiv hat zu einem stetig verbesserten progressionsfreien (PFS) und Gesamtüberleben (OS) geführt. Weitere Behandlungsmöglichkeiten gegen neue Zielantigene, wie Immunkonjugate, bispezifische Antikörper und zelluläre Therapien (CAR-T-Zellen), sind derzeit in klinischer Erprobung.
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Hämatologie

Systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose – Diagnose und risikoadaptierte Therapie

Die systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose stellt eine gravierende Multisystemerkrankung infolge der Ablagerung sowie der direkten Kardiotoxizität zirkulierender freier Leichtketten mit resultierender Organdysfunktion dar. Aufgrund fehlender spezifischer Frühsymptome wird sie regelhaft zu spät diagnostiziert und führt unbehandelt schnell zum Tod. Rasche zielgerichtete Diagnostik und Therapieeinleitung sind essenziell, insbesondere bei Vorliegen einer kardialen Beteiligung. Dank strikter Risikostratifizierung und neuer spezifischer Therapien zur Eradikation des kausalen Plasmazellklons konnte das Überleben deutlich gesteigert und die therapieassoziierte Mortalität gesenkt werden. Die Frühmortalität bei fortgeschrittener kardialer Amyloidose ist jedoch weiterhin eine Herausforderung. Neue Therapieansätze zielen auf den Abbau der Amyloid-Ablagerungen ab und sind Gegenstand laufender Studien. Eine Kooperation mit interdisziplinären, spezialisierten Amyloidose-Zentren ist geboten.
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Diagnostik

Cholangiokarzinom: Diagnostik und Intervention

Wie bei den meisten onkologischen Erkrankungen spielt die Radiologie auch beim Cholangiokarzinom für Detektion, Staging und Therapieentscheidung eine entscheidende Rolle. Dies beginnt zumeist mit der Bildgebung des biliären Systems aufgrund einer klinischen Verdachtsdiagnose, meist wegen eines Ikterus. Primär wird üblicherweise die intrahepatische Cholestase oder ein suspekter Leberherd im Ultraschall detektiert und dann – verbunden mit einer endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP) zur Wiederherstellung des Galleabflusses – mittels einer Computer- oder Magnetresonanztomographie (CT, MRT) näher abgeklärt (Abb. 1, 2). Die geeignetste Bildgebung hängt hierbei stark von der Lokalisation des Tumors ab: intra- oder extrahepatisch sowie der Sonderfall der perihilären Lokalisation bedingen jeweils unterschiedliche Fragen an die Bildgebung und erfordern unterschiedliche Schwerpunkte in der Untersuchungsplanung.
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Medizin

Glioblastom: Optimierte Diagnostik mittels FET-PET-Parameter

Ein Problem bei der Hirntumordiagnostik mittels Magnetresonanztomographie ist die Unterscheidung zwischen erneutem Tumorwachstum und gutartigen Veränderungen, oft in Folge einer vorausgegangenen Therapie. Dies kann die Beurteilung des Therapieansprechens erheblich beeinträchtigen. Eine weitere wichtige Fragestellung ist die Beurteilung der Prognose der Hirntumorpatienten anhand bildgebender Verfahren bereits bei Diagnosestellung. Forscher der Klinik für Neurologie der Uniklinik Köln haben nun zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich im Rahmen eines von der Wilhelm Sander-Stiftung geförderten Forschungsprojektes exaktere Diagnosemöglichkeiten mittels moderner Bildgebungsmethoden untersucht.
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Dermatologische Tumoren

Chirurgie von Kopf-Hals-Tumoren

Die chirurgische Therapie von Kopf-Hals-Tumoren hat die möglichst dauerhafte Kontrolle der Erkrankung sowie den Erhalt bzw. die Wiederherstellung von Form und Funktion des jeweiligen Organsystems zum Ziel. Zentrales Kriterium ist hierbei die Lebensqualität der betroffenen Patienten. Neben lokalen Verschlussplastiken bei kleineren Defekten stehen besonders bei ausgedehntem Gewebeverlust im Bereich kritischer anatomischer Strukturen eine Reihe mikrovaskulärer Transplantate (freie Lappen) zur Rekonstruktion von verlorenem Weichgewebe und Knochen zur Verfügung. Insbesondere bei Defekten im Bereich des Ober- und Unterkiefers sowie des Mittelgesichts sollte soweit möglich die knöcherne Integrität wiederhergestellt werden, um eine funktionelle Rehabilitation der Kau-, Schluck- und Sprechfunktion zu ermöglichen.
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Kopf-Hals-Tumoren

Therapiemanagement bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen*: Nasopharynxkarzinome

Das Nasopharynxkarzinom (NPC) entsteht als seltener maligner Tumor aus den Epithelzellen des Nasopharynx. Dem Epstein-Barr-Virus (EBV) kommt eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung des NPC zu, dazu kommen Umweltfaktoren wie Nikotinabusus und Ernährung sowie genetische Faktoren. Bei unspezifischen klinischen Symptomen zeigt sich bei Erstdiagnose zumeist ein lokal fortgeschrittenes Stadium mit lymphogener Metastasierung bei 90% der Patienten. Fernmetastasen bei Erstdiagnose zeigen sich bei ca. 5-10%. Die Diagnose des NPC erfolgt histologisch und wird durch eine abnorme IgA-Immunantwort gegen EBV-VCA und den Nachweis einer hohen Plasma-EBV-DNA-Last gestützt. Die besten Behandlungsergebnisse bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittenem lokoregionären Befall, mit Gesamt- und ereignisfreien Überlebensraten > 90%, wurden durch eine neoadjuvante Chemotherapie, gefolgt von einer Radiochemotherapie (RCT) und anschließender Erhaltungstherapie mit Interferon-β erreicht, wie in den GPOH-Studien NPC-93 und NPC-2001 gezeigt werden konnte. Das Hauptziel des GPOH-Registers für NPC ist die Gewährleistung eines hohen Qualitätsstandards für Diagnostik und Therapie. Bereitgestellt werden eine kostenfreie Referenzbeurteilung von Histologie, Virologie, DPD-Mutationsanalyse und radiologischer Diagnostik ebenso wie eine Beratung in Therapiefragen durch die NPC-GPOH-Studiengruppe. Langzeitfolgen wie Xerostomie, endokrine Ausfälle, Gewebsfibrose und sekundäre Neoplasien korrelieren mit der Dosis der Strahlentherapie, sodass zukünftige Behandlungsstrategien auf eine Verringerung der Strahlungsintensität gerichtet sind. Für Patienten mit Metastasen oder Rezidiven werden neue Therapiemöglichkeiten wie die Verwendung EBV-spezifischer T-Zellen oder Checkpoint-Inhibitoren evaluiert.
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Diagnostik

Strahlentherapie: Moderne Präzisionsmedizin für die Therapie von Hirntumoren

In der modernen Behandlung von Hirntumoren spielt die Strahlentherapie eine essenzielle Rolle. Sie ist hoch effektiv, nicht invasiv und erlaubt lokale und kurative Therapieansätze in eloquenten Gehirnarealen mit relativ geringem Nebenwirkungsrisiko. In wohl keinem anderen Organ ist bei der Tumortherapie die Präzision so ausschlaggebend wie im Gehirn, um kurz- und langfristig die Morbidität der Patienten so gering wie möglich zu halten. Die technologischen Innovationen der letzten Jahrzehnte haben die zunehmende Präzision und damit die Erfolge der modernen Strahlentherapie möglich gemacht. Die Fortschritte sind hierbei in allen Aspekten der Strahlentherapie zu finden: der Zielvolumendefinition, der Patientenlagerung und Lagerungsverifikation sowie der Dosisapplikation. Ziel ist es immer, eine suffiziente Dosis im Tumor zu erreichen bei maximaler Schonung des gesunden Gewebes. Im Folgenden sollen die Grundpfeiler der modernen Strahlentherapie von Hirntumoren dargestellt werden.
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Medizin

BRAF-mutiertes Melanom: Längeres Überleben unter Encorafenib + Binimetinib

Dank zielgerichteter Kombinationstherapien wie Encorafenib (BRAFTOVI®) + Binimetinib (MEKTOVI®) können Patienten mit einem nicht-resezierbaren oder metastasierten Melanom mit einer BRAFV600-Mutation heute länger überleben (1, 2). Erste Patientenfälle unterstreichen die bereits in Studien nachgewiesene Wirksamkeit der Kombination und machen deutlich, welchen Nutzen die Kombination schon in der Erstlinie haben kann. Darüber hinaus zeigen die Kasuistiken, wie effektiv Encorafenib + Binimetinib in den Verlauf einer stark fortgeschrittenen Erkrankung eingreifen kann. Die zielgerichtete Kombinationstherapie stellt damit auch im klinischen Praxisalltag bereits eine feste Größe dar. „Es ist erstaunlich, was heutzutage alles mit zielgerichteten Kombinationstherapien erreicht werden kann“, betonte Prof. Dr. Axel Hauschild, Kiel, beim Pierre-Fabre-Satellitensymposium auf dem 29. Deutschen Hautkrebskongress (ADO) in Ludwigshafen.
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Hämatologie

Thalassämien

Hämoglobinopathien sind die häufigsten monogenen Erberkrankungen weltweit. Die epidemiologisch und klinisch bedeutendsten Erkrankungen sind die Thalassämien und die Sichelzellkrankheit. Die Thalassämien sind eine heterogene Gruppe genetisch bedingter Erkrankungen auf der Basis einer quantitativen Störung der Globinketten-Synthese. Auch wenn diese Erkrankungen aufgrund früherer Migrationsbewegungen bereits seit längerem in Deutschland bekannt sind, stellt die in den vergangenen beiden Jahren sprunghaft gestiegene Patientenzahl eine besondere gesellschaftliche und medizinische Herausforderung dar. Der nachfolgende Artikel bietet eine kurze Übersicht zu Ätiologie, Pathogenese, klinischer Präsentation, zum aktuellen Stand der Behandlung der Thalassämien sowie einen Ausblick auf neue Behandlungsoptionen.
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NSCLC

Erstlinientherapie metastasierter nicht-kleinzelliger Lungenkarzinome

Das Lungenkarzinom ist die häufigste und tödlichste maligne Erkrankung beim Mann und noch die zweithäufigste bei der Frau (1). Durch zwei Sprunginnovationen, den Nachweis von Treibermutationen bei etwa 25% der Patienten und den Nachweis des Ansprechens auf Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs), haben sich die Therapiestandards und die Aussichten der Patienten auf Ansprechen, Überleben und Heilung dramatisch verbessert (2). Diese Verbesserung lässt sich aber nur erzielen, wenn die Patienten vor Beginn der Therapie auf die notwendigen molekularen und immunhistochemischen Marker getestet werden, damit eine optimale Therapiestratifizierung und damit Behandlung erfolgen kann (3). Der Artikel beschreibt die relevanten Therapiealgorithmen (Stand 08/2019) und die notwendigen diagnostischen Verfahren, die bei Patienten mit Lungenkrebs obligat durchgeführt werden sollten. Optimale Testung und Umsetzung der Testergebnisse können nur in Netzwerkstrukturen gelingen. Dafür müssen eine schnelle (10 Arbeitstage), umfassende und gewebeschonende (Next Generation Sequencing) extern qualitätsgesicherte (Ringversuche) Diagnostik, interdisziplinäre Diskussion der Ergebnisse (molekulares Tumorboard) und Akzessibilität von indizierten Medikamenten, inkl. off-label use und Einschluss in Studien gewährleistet sein. In diesen Netzwerkstrukturen ist dann auch sichergestellt, dass Patienten eine Zweitmeinung auf höchstem Niveau erhalten, die Therapie aber heimatnah vor Ort durchgeführt werden kann. Derzeit bilden sich diese Strukturen im Umfeld von Netzwerken mit hoher Qualität (z.B. NOWEL, nNGM) aus.
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Differentialdiagnostik bei Peritonealkarzinose

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Behandlung von Patienten mit einer Peritonealkarzinose (PC) grundsätzlich verändert. Eine reine Palliativversorgung hat sich in bestimmten Fällen zu einem erfolgreichen Behandlungsansatz mit kurativer Intention entwickelt. Insbesondere die Einführung der zytoreduktiven Chirurgie ggf. in Kombination mit der hyperthermen intraperitonealen Chemotherapie und einer systemischen Chemotherapie hat wesentlich zu dieser Veränderung beigetragen. Hierbei kommt der richtigen Patientenselektion eine Schlüsselrolle zu. Daher ist neben der histologischen Sicherung der Tumorentität ein möglichst frühzeitiges und exaktes Beurteilen des Ausmaßes der PC in Verbindung mit der Suche nach Fernmetastasen erforderlich. Da die Schnittbildgebung mittels CT oder MRT bzw. PET-CT bei der sicheren Identifizierung früher peritonealer Läsionen mit einer Größe von < 0,5 cm sowie bei der genauen Charakterisierung einer diffusen peritonealen Beteiligung Grenzen aufweist, kommt der diagnostischen Laparoskopie eine große Bedeutung zu.
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