Journal Onkologie

Mutation | Beiträge ab Seite 21

Gynäkologische Tumoren

Online-gestützte Beratungstools für BRCA1/2-Mutationsträgerinnen

Frauen mit einer BRCA-Mutation haben ein deutlich erhöhtes Risiko, an Brust- bzw. Eierstockkrebs zu erkranken. Digitale Beratungstools könnten die komplexe Beratung von BRCA-Mutationsträgerinnen unterstützen und eine informierte Entscheidung hinsichtlich Vorsorgeuntersuchungen und prophylaktischer Maßnahmen fördern. Dieser Beitrag bietet eine Übersicht über online-gestützte Beratungstools für Ratsuchende mit BRCA-Mutation. Anhand ausgewählter Beispiele werden Chancen und Risiken digitaler Anwendungen in diesem Kontext diskutiert. Da es sich um Beratungsszenarien in einem besonders sensiblen Bereich handelt, sollte der Nutzen von Online-Tools für Ratsuchende mit BRCA-Mutation anhand umfassender Zielkriterien evaluiert werden.
Lesen Sie mehr 
Endokrine Tumoren

Chirurgie maligner Nebennierentumoren

Die Verdachtsdiagnose eines Nebennierenrindenkarzinoms aus der Vielzahl unterschiedlicher Nebennierentumoren beruht allein auf den Ergebnissen aus Eigen- und Familienanamnese, genetischen Untersuchungen, Hormonanalysen im Blut und Urin sowie denen verschiedener bildgebender Verfahren. Die präoperative, histologische Sicherung der Verdachtsdiagnose durch Punktion des Tumors ist in den meisten Fällen kontraindiziert. So wird die Operations­indikation allein aufgrund des Verdachts eines malignen Nebennierentumors gestellt und das operative Vorgehen sollte neben patientenspezifischen Faktoren besonders die Probleme möglicher intraoperativer Tumorzellverschleppung und klinisch unentdeckter Lymphknotenmetastasen berücksichtigen. Diese Übersichtsarbeit fasst die Besonderheiten der Diagnostik maligner Nebennierentumoren, das individuell anzupassende chirurgische Vorgehen und die notwendigen konservativen perioperativen Maßnahmen der Behandlung zusammen und stellt Fälle von Patien­ten mit malignen Nebennierentumoren vor, die einer spezifischen Herangehensweise bedurften.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

EHA/ASCO-Updates zu myeloischen Neoplasien und Rituximab-Biosimilar

Auf einem Fachpresse-Workshop der POMME-med, der virtuell stattfand, diskutierten Experten die wichtigsten Studienergebnisse der beiden großen Kongresse der American Society of Clinical Oncology (ASCO) und der European Hematology Association (EHA) in Hinblick auf die verschiedenen Bereiche hämatologischer Neoplasien. So wurde u.a. auf die neuesten Daten zur akuten myeloischen Leukämie (AML) und myelodysplastischen Syndromen (MDS) sowie zum ersten in Deutschland zugelassenen Rituximab-Biosimilars (Truxima®) näher eingegangen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Mesotheliom: Aktivierende Punktmutation im Promoter des TERT-Gens

Die Reaktivierung von Telomerase ist ein Schlüsselmechanismus für das unbegrenzte Wachstum von Krebszellen. Auch beim Mesotheliom wird Telomerase angeschaltet, weil ihr Hauptbestandteil TERT im Übermaß produziert wird. Dabei waren die Mechanismen der Re-Aktivierung des dafür zuständigen TERT-Gens bisher weitgehend unklar. ForscherInnen der MedUni Wien konnten nun zeigen, dass in einer besonders aggressiven und genetisch eigenständigen Subgruppe von Mesotheliomen eine aktivierende Punktmutation im Promoter des TERT-Gens vorliegt. Der Promoter ist jene Region, die die Ablesung eines Gens reguliert, selbst aber kein Protein kodiert. Die im amerikanischen Top-Journal Clinical Cancer Research publizierte Arbeit hat prognostische Relevanz und entwickelt auch neue gezielte Therapiestrategien für die betroffenen PatientInnen.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

ER+ BC: ESR1-Mutationen als potenzielle Immuntherapie-Targets

Östrogenrezeptor (ER)-positiver Brustkrebs (BC) gilt als nicht immunogen. Unter einer endokrinen Standardtherapie mit Aromatase-Inhibitoren (AIs) treten konstitutiv aktivierende Mutationen im ESR1 (Östrogenrezeptor alpha)-Gen auf, wodurch der Tumor resistent gegenüber einer AI-Therapie wird. Diese Resistenzmutationen stellen aber auch potenzielle Neoepitope für eine Immuntherapie dar, wie eine beim ASCO in einer Poster Session vorgestellte Arbeit zeigt.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

NSCLC: Verkürzte Chemotherapie + Kombinationstherapie Nivolumab/Ipilimumab ermöglicht Tumorkontrolle und Langzeitüberleben

„Die Immunonkologie als neuer Therapieansatz wird stetig weiterentwickelt, um für Patienten ein noch besseres Überleben und eine langfristige Therapiekontrolle zu erreichen“, sagte PD Dr. Niels Reinmuth, München-Gauting, in einem Satelliten-Symposium im Rahmen des ASCO DirectTM Digital. Durch eine verkürzte Chemotherapie in Kombination mit einer dualen Checkpoint-Blockade können auch Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und hohem Remissionsdruck erfolgreich behandelt werden. Dies zeigen die Ergebnisse der Studie CheckMate 9LA.
Lesen Sie mehr 
Prostatakarzinom

ASCO-Highlights 2020 aus Uroonkologensicht

Der ASCO ist der Höhepunkt des onkologischen „Jahreskreises“, das onkologische Neujahrsfest sozusagen, mit Monaten vor und nach dem ASCO. Und wenn ein Studienansatz die Erwartungen nicht erfüllt hat, hörte man schon mal sportliche Töne der Motivation: „Nach dem ASCO ist vor dem ASCO“. Ist das immer noch so? Na ja, die exklusive Stellung als „wie Weihnachten und Ostern zusammen“ hat der ASCO ehrlicherweise schon eingebüßt. Da gibt es z.B. den ESMO als direkten Wettbewerb oder den AACR, wenn es mehr um Grundlagenansätze geht. In der Uroonkologie macht sich der ASCO mit seinem „genito-urinary“ Ableger ASCO-GU sogar selber etwas Konkurrenz, zumal dieser ein paar Monate vor dem ASCO stattfindet. Aber im Großen und Ganzen ist der ASCO immer noch das Original.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren weiterhin uneingeschränkt erfolgreich

Die ASCO-Jahrestagung 2020, die ausschließlich virtuell stattfand, brachte wieder eine Vielzahl neuer Erkenntnisse zur Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren bei unterschiedlichen Tumorentitäten – bis hin zu echten Therapiedurchbrüchen mit dem Potenzial, den Behandlungsstandard zu ändern. Allein zum Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) wurden rund 22 Abstracts zu 15 Tumorentitäten vorgestellt, die neben Updates und retrospektiven Analysen auch Ergebnisse in neuen Indikationen umfassten.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Onkologie VirtuOS 2020 – Personalisierte Medizin und CUP-Syndrom

Bedingt durch die Corona-Pandemie fand „Onkologie VirtuOS“ von Roche ebenso wie der ASCO-Kongress als rein virtuelles Seminar statt. Vom 01. bis 03.06.2020 diskutierten Experten die wichtigsten Sessions der ASCO® 2020 Annual Meeting Videos, die Sie in unserer Infothek unter www.med4u.org/17245 weiterhin ansehen können. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Arthur Gerl, München, über personalisierte Medizin und seltene Tumoren wie das CUP-Syndrom.
Lesen Sie mehr 
Urothelkarzinom

Standardtherapie und aktuelle Daten des ASCO-Kongresses 2020: Systemtherapie des Harnblasenkarzinoms

Therapiestandard in der Systemtherapie des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (MIBC) und des fortgeschrittenen/metastasierten Harnblasenkarzinoms war lange Zeit eine Cisplatin-basierte Polychemotherapie. In den letzten Jahren konnten sich Immuncheckpoint-Inhibitoren (CI) als Therapiealternative bei Cisplatin-ungeeigneten Patienten und in der Therapiesequenz etablieren. Auf dem diesjährigen ASCO-Kongress wurden die aktuellen Studiendaten und neue Therapieansätze präsentiert, die künftig die Therapie des Harnblasenkarzinoms maßgeblich beeinflussen könnten.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Aktuelle Ergebnisse und Entwicklung des Testverhaltens beim NSCLC seit 2012

Seit der Einführung der ersten zielgerichteten Therapie für das fortgeschrittene nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) vor 10 Jahren wurden stetig weitere molekular stratifizierte und Biomarker-basierte erfolgreiche Behandlungsoptionen entwickelt. So wurden mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie das Gesamtüberleben (OS) von Patienten mit einer aktivierenden EGFR-Mutation gegenüber einer zytostatischen Chemotherapie signifikant verlängert (1-8). Voraussetzung für die Anwendung derartiger Medikamente ist die molekularpathologische Testung der zugehörigen Marker, welche deutsche und internationale Fachgesellschaften in ihren Leitlinien empfehlen (1, 2, 9-11). Zum 4. Mal wurde nun eine bundesweite Erhebung zum Testverhalten von Ärzten verschiedener Versorgungseinrichtungen (Universitätskliniken, nicht-universitäre Kliniken, Lungenfachkliniken und onkologische Praxen bzw. medizinische Versorgungszentren (MVZ)) durchgeführt, um die Umsetzung der Leitlinienempfehlungen in der Praxis zu prüfen (12, 13). Demnach sind die Testraten in Deutschland im Jahr 2019 gegenüber 2012, 2014 und 2016 erneut gestiegen: Ende 2019 wurden 89% der NSCLC-Patienten im Stadium IV vor Beginn der Erstlinientherapie auf mind. einen Biomarker getestet. Am häufigsten wurden 2019 die in den Leitlinien geforderten Marker PD-L1 (81%), EGFR (80%), ALK (77%), ROS1 (71%) und BRAF (63%) analysiert (1, 2). In Lungenfachkliniken erhielten jedoch mit durchschnittlich 82% weiterhin deutlich weniger Patienten eine Biomarkeranalyse als in den anderen Einrichtungen (92-94%). Optimierungsbedarf besteht auch bei der Dauer bis zum Erhalt der Testresultate: Zwar lagen die Ergebnisse einer EGFR-Mutationsanalyse in durchschnittlich 5% der Fälle in weniger als 5 Tagen, in 43% in 5-7 Tagen und bei 31% in 8-10 Tagen vor, 18% benötigten jedoch 11-14 Tage und 5% länger als 2 Wochen. Bei 18% der Patienten wurde daher mit der Erstlinientherapie begonnen, bevor alle Testergebnisse vorlagen. Auch die Erstattungssituation stellt nach wie vor eine Hürde für die prätherapeutische Biomarkertestung v.a. im stationären Bereich dar.
Lesen Sie mehr 
ZNS-Tumoren

Glioblastom: Immuntherapie bei Hypermutationen und klinische Relevanz von Methylierungssubtypen

Glioblastome sind die häufigsten hirneigenen Tumoren bei Erwachsenen. Ein relevanter Anteil dieser Tumoren ist primär oder posttherapeutisch in unterschiedlichem Ausmaß hypermutiert. Der Begriff Hypermutation ist nach heutigem Kenntnisstand nicht eindeutig definiert. In einer entitätsübergreifenden Analyse wurden > 10 Mutationen pro Megabase (Mb) als Grenzwert für eine Hypermutation festgelegt (1). Die Hypermutation in Glioblastomen stellt einen möglichen prädiktiven Marker für Immuntherapien dar. Die entitätsübergreifende Zulassung bestimmter Immuncheckpoint-Inhibitoren (CIs) für hypermutierte solide Tumoren durch die FDA schließt prinzipiell auch Glioblastome ein. Phase-I/II-Studien zur Bewertung der Effektivität einer Immuncheckpoint-Inhibition bei hypermutierten Glioblastomen werden derzeit durchgeführt. Gleichzeitig befinden sich Konzepte einer Immuntherapie für spezifische diagnostische Methylierungsgruppen in einer experimentellen und frühen klinischen Phase. Die Standardtherapie beim Glioblastom besteht – trotz enormer Fortschritte im Bereich der molekularen Klassifikation und vielgestaltiger präklinischer differentieller Einblicke in die Pathogenese – weiterhin aus einer Resektion gefolgt von einer Radiochemotherapie (RCT) mit dem Alkylans Temozolomid. Im Folgenden diskutieren wir die Ursachen und klinischen Implikationen einer hohen Mutationslast bei Glioblastomen und deren Methylierungssubtypen mit dem Potenzial, die Standardtherapie dieser spezifischen Subentität in Deutschland zu verändern.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

ALK+ NSCLC: Zulassungserweiterung für Brigatinib als Erstlinientherapie – systemisch und intrakraniell besonders wirksam

„Für die Wahl eines ALK-Inhibitors als Erstlinientherapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) ist zu berücksichtigen, dass 35% der Patienten bereits zum Diagnosezeitpunkt Hirnmetastasen haben“, sagte Prof. Dr. Frank Griesinger, Oldenburg. Eine ZNS-gängige Substanz sei daher das Mittel der Wahl. Auch das Nebenwirkungsprofil sei entscheidend bei der Auswahl, dieses sollte möglichst gering sein. Und schließlich sollte der Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) auch gegen Resistenzmutationen wirksam sein. Brigatinib kann zukünftig auch zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit ALK+ fortgeschrittenem NSCLC, die zuvor nicht mit einem ALK-Inhibitor behandelt wurden, eingesetzt werden.
Lesen Sie mehr 
Diagnostik

Personalisierte Medizin: Molekulares Profiling und Tumorboard als multidisziplinärer Ansatz

Personalisierte Therapien erfordern eine umfassende digitale Expertise und den Austausch von Kompetenzen aus IT, Forschung und Medizin mit entsprechenden Technologien, um die medizinischen Daten zu bündeln, zu analysieren und zu nutzen, damit noch mehr Patienten davon profitieren können. Dies trägt zur Optimierung von Arbeits- und Entscheidungsabläufen und zu besseren Therapieergebnissen bei.
Lesen Sie mehr 
NSCLC

Ramucirumab + Erlotinib als neue Firstline-Therapieoption beim EGFR-mutierten mNSCLC

Die Systemtherapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) richtet sich nach der molekularen Diagnostik: Liegen keine aktivierenden Mutationen vor, kommt eine Immuntherapie (+/- Chemotherapie) infrage, bei Vorliegen von Treibermutationen kann eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werden. Die Zahl der behandelbaren genetischen Veränderungen nimmt stetig zu. „Deshalb ist eine adäquate molekulare Testung von enormer Bedeutung“, so Prof. Dr. Martin Reck, Großhansdorf.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Therapien für Myelom-Patienten im Wandel der Zeit – Studien der GMMG-Studiengruppe

Die German Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG-Studiengruppe) führt seit ihrer Gründung 1996 innerhalb eines deutschlandweiten Netzwerks und internationaler Kooperation akademische Phase-II- und -III-Studien für Patienten mit Multiplem Myelom (MM) durch. Im Rahmen von forschungsinitiierten Studien („Investigator Initiated Trials“ (IITs)) wurden durch die GMMG überwiegend Studien zur Hochdosischemotherapie (HDT) mit anschließender autologer Blutstammzelltransplantation (HDT/autoSCT) unter der Einbindung von neuen Medikamenten (Thalidomid, Lenalidomid, Bortezomib) realisiert (GMMG-HD1 bis GMMG-MM5). Diese klinischen Studien verbesserten den Zugang der Patienten zu neuen Medikamenten.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose – Diagnose und risikoadaptierte Therapie

Die systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose stellt eine gravierende Multisystemerkrankung infolge der Ablagerung sowie der direkten Kardiotoxizität zirkulierender freier Leichtketten mit resultierender Organdysfunktion dar. Aufgrund fehlender spezifischer Frühsymptome wird sie regelhaft zu spät diagnostiziert und führt unbehandelt schnell zum Tod. Rasche zielgerichtete Diagnostik und Therapieeinleitung sind essenziell, insbesondere bei Vorliegen einer kardialen Beteiligung. Dank strikter Risikostratifizierung und neuer spezifischer Therapien zur Eradikation des kausalen Plasmazellklons konnte das Überleben deutlich gesteigert und die therapieassoziierte Mortalität gesenkt werden. Die Frühmortalität bei fortgeschrittener kardialer Amyloidose ist jedoch weiterhin eine Herausforderung. Neue Therapieansätze zielen auf den Abbau der Amyloid-Ablagerungen ab und sind Gegenstand laufender Studien. Eine Kooperation mit interdisziplinären, spezialisierten Amyloidose-Zentren ist geboten.
Lesen Sie mehr