Journal Onkologie

Mutation | Beiträge ab Seite 7

Patient:innen mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mCRC), deren Tumoren keine defiziente Mismatch-Reparatur oder ausgeprägte Mikrosatelliteninstabilität (dMMR/MSI-H) aufweisen, können unter gewissen Voraussetzungen möglicherweise doch von einer Checkpoint-Inhibition profitieren. Dazu muss der Checkpoint-Inhibitor allerdings im Rahmen einer Kombinationstherapie eingesetzt werden; weiterhin sollten die Tumormutationslast und der Immunscore IC – ein spezieller Score zur Vorhersage eines Ansprechens auf Checkpoint-Inhibitoren – hoch sein. Das zumindest legen die aktuellen Daten der Phase-II-Studie AtezoTRIBE nahe, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 vorgestellt wurden. Dabei war der Checkpoint-Inhibitor Atezolizumab zusammen mit dem Regime FOLFOXIRI/Bevacizumab in der Erstlinie eingesetzt worden (1).
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Mammakarzinom

EMERALD-Studie: Verzögerte Progression unter Elacestrant beim metastasierten ESR1– HR+/HER2– Mammakarzinom

Die Frage, wie Patient:innen mit metastasiertem hormonrezeptorpositivem und HER2-negativem Mammakarzinom (HR+/HER2– mBC) nach Versagen der endokrin-basierten Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor am besten weiterbehandelt werden, wird seit Jahren diskutiert. Daten aus der Phase-III-Studie EMERALD hatten gezeigt, dass der orale SERD (selektive Östrogenrezeptor-Degradierer) Elacestrant die progressionsfreie Zeit bei Erkrankten mit HR+/HER2– mBC verlängert – auch und gerade bei vorliegender ESR1-Mutation, die mit hormoneller Resistenz einhergeht (1). Nun zeigen aktuelle, bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 präsentierte Posthoc-Daten, dass auch Patient:innen ohne nachweisbare ESR1-Mutationen möglicherweise von dem SERD profitieren können – allerdings nur dann, wenn sie unter der CDK4/6 Inhibitor-basierten Vortherapie innerhalb eines halben Jahres einen Progress erlitten haben (2).
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Medizin

Präzisionsonkologie beim Gallenwegs-Karzinom

Genveränderungen bei Gallenwegs-Karzinomen bieten potenzielle Angriffspunkte für aktuelle oder zukünftige Präzisionstherapien. Das zeigt eine viel beachtete Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Wien. In dieser Studie wurden Zellen von Gallengangs-Tumoren auf genetische Veränderungen untersucht. Die Ergebnisse demonstrieren das Potenzial des genetischen Profilings von Tumoren als Grundlage für vielversprechende und zielgerichtete Therapien (1).
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Medizin

Elacestrant beim metastasierten ER+/HER2- Mammakarzinom – neue Ergebnisse aus der EMERALD-Studie

Die Ergebnisse der neuen Analyse der klinischen EMERALD-Studie deuten darauf hin, dass die orale Monotherapie mit Elacestrant bei Patient:innen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, der ER-positiv, HER2-negativ ist und keine nachweisbaren ESR1-Mutationen aufweist, wirksam sein könnte, wenn ihre Erkrankung innerhalb von 6 Monaten nach der Behandlung mit einem CDK4/6-Inhibitor fortschreitet. Die Ergebnisse dieser neuen Post-hoc-Untergruppen-Analyse werden auf dem bevorstehenden Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago, IL, vorgestellt.
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NSCLC

NSCLC: Immuntherapie mit oder ohne Chemo in der Erstlinie?

Die Zulassungserweiterung der Europäischen Kommission für den PD-1-Antikörper Cemiplimab bei Erwachsenen mit einem PD-L1-positiven nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ohne eine behandelbare Treibermutation ermöglicht nun die Kombination des Checkpointinhibitors mit einer platinbasierten Chemotherapie in der Erstlinie (1). Indiziert sind sowohl die Mono- als auch die Immunchemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren, für die keine Radiochemotherapie infrage kommt, sowie bei metastasierten Tumoren. Wann eine Monoimmuntherapie und wann eine Kombinationstherapie angewendet wird, erklärten Expert:innen auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
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NSCLC

NSCLC: Die EGF-Rezeptorfamilie als Therapieziel – Zunehmende Komplexität und Zukunftsperspektiven

Aktivierende Mutationen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR) treten beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) häufig auf. Bei Tumoren mit „klassischen“ EGFR-Mutationen haben sich Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) als Erstlinientherapie etabliert. Um primäre und sekundäre Therapieresistenzen zu überwinden, wurden TKI mit verbesserter Wirksamkeit entwickelt. Mit dem Aufkommen neuer Medikamentenklassen, zu denen auch Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) und monoklonale (bispezifische) Antikörper gehören, entwickeln sich die Strategien zur Inhibition der onkogenen Funktion der ErbB-Rezeptorfamilie mit hohem Tempo weiter. Im Gegensatz zu EGFR war HER2 lange Zeit ein schwieriges therapeutisches Ziel, aber ein besseres Verständnis seiner Struktur hat zur Entwicklung neuerer TKI-Generationen geführt. Auch HER3 und HER4 besitzen onkogenes Potenzial und insbesondere für HER3 werden derzeit zielgerichtete Therapie­ansätze entwickelt. Diese wurden in einer Übersichtsarbeit erörtert, die wir im Folgenden zusammenfassen.
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SCLC

SCLC 2023: Das ist neu in der Onkopedia-Leitlinie

Platin/Etoposid und Strahlentherapie sind nach wie vor wichtige Komponenten der Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC). Inzwischen ist die Therapie jedoch vielfältiger und auch wirksamer geworden (Abb. 1). Liegt eine lokal begrenzte Erkrankung vor (limited disease), besteht die Standardtherapie in der Regel in einer simultanen Chemo-Strahlentherapie. Die 5-Jahres-Überlebenschance liegt hiermit bei 30-35%. Bei sehr kleinem Tumor ohne mediastinalen Lymphknotenbefall (T1-2 N0-1) stellt die Operation mit adjuvanter Chemotherapie eine Alternative dar. Liegt hingegen ein metastasiertes SCLC vor, bildet die kombinierte Immun-Chemotherapie, bestehend aus Atezolizumab oder Durvalumab + Platin/Etoposid, die erste Therapielinie. Damit bietet die Immuntherapie erstmals auch SCLC-Patient:innen mit extensive disease (ED) eine Perspektive. Das spiegelt sich in der im Januar 2023 aktualisierten Onkopedia-Leitlinie wider. Im Folgenden sind einige wichtige Änderungen mit Fokus auf die Erst­linientherapie aufgezeigt.
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Hämatologie

Therapeutische Hoffnungsträger bei Beta-Thalassämie

Thalassämien resultieren aus molekularen Defekten in einzelnen Globingenen, was die Hämoglobinsynthese und Erythrozytenreifung behindert. Beta (β)-Thalassämie mit Störung der β-Globinkette ist weltweit die häufigste hereditäre monogenetische Erkrankung. Das klinische Bild reicht von unauffällig bis Transfusionspflichtigkeit. Die rein symptomatische Behandlung basiert auf Erythrozytentransfusion und Eisenchelatoren, gegebenenfalls ergänzt durch Luspatercept zur Förderung der Erythrozytenreifung. Ein verbessertes Verständnis der molekularen Mechanismen ermöglicht die Entwicklung gentherapeutischer Ansätze mit perspektivisch kurativem Anspruch. Hoffnungsträger ist eine CRISPR/Cas9-gesteuerte Gentherapie zur (Re-)Aktivierung von fetalem Hämoglobin (HbF), um lebenslange Transfusionsnotwendigkeit und Folgeerkrankungen zu umgehen.
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Gallengangskarzinom

Cholangiokarzinom: Fortschritte bei molekular-basierter Therapie

Gallenwegskarzinome sind selten und mit einer hohen Sterblichkeit assoziiert. Nach der Erstlinie sind die Therapieoptionen beschränkt, umso größer ist der Stellenwert der molekularen Analyse der genetisch heterogenen Tumoren, denn sie kann eine zielgerichtete Therapie ermöglichen. Als potentielles neues Target nach FGFR2 rückt nun auch das Enzym Isocitrat-Dehydrogenase-1 (IDH1) in den Fokus des Interesses.
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NSCLC

Duale Immuntherapie beim metastasierten NSCLC: Bessere Überlebenschancen mit dem POSEIDON-Regime

Für Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IV gibt es eine neue Therapieoption: Durvalumab ist in Kombination mit Tremelimumab und einer platinbasierten Chemotherapie zugelassen für die Erstlinientherapie, wenn der Tumor keine sensitivierenden EGFR- oder ALK- Mutationen aufweist (1). Die Option kommt Lungenkrebs-Expert:innen zufolge vor allem Patient:innen mit einer schlechten Prognose zugute (2).
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Medizin

Osimertinib + Chemotherapie verbessert das progressionsfreie Überleben beim EGFRm-NSCLC

Die positiven High-Level-Ergebnisse der Phase-III-Studie FLAURA2 zeigen bei Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem (Stadium IIIB–IIIC) oder metastasiertem (Stadium IV) nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit Mutationen im Gen des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFRm), dass Osimertinib in Kombination mit einer Chemotherapie eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zu Osimertinib allein bewirken kann. Die Ergebnisse zum Sicherheitsprofil und die Abbruchraten aufgrund von unerwünschten Ereignissen entsprachen den bekannten Sicherheitsprofilen der einzelnen Arzneimittel. Zum Zeitpunkt dieser Analyse waren die Daten zum Gesamtüberleben (OS) noch nicht reif und werden daher in einer späteren Analyse ausgewertet.
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Medizin

Immuntherapie beim NSCLC mit Cemiplimab

Die Immuntherapie hat die Behandlung des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) verändert und die Prognose von Patient:innen ohne behandelbare Treibermutation verbessert, berichtete PD Dr. Nikolaj Frost, Charité Universitätsmedizin Berlin, anlässlich des diesjährigen Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Düsseldorf. „Wir befinden uns beim NSCLC aktuell in einer therapeutischen Situation, die wir uns vor 15 Jahren nicht zu träumen erhofft hatten“, betonte Frost. Ausdruck dessen sei, dass „wir seit einigen Jahren einen Knick bei den Überlebenskurven nach oben sehen“ (1). Zunehmend wird die Immuntherapie auch im Rahmen neoadjuvanter Therapiekonzepte in frühen Stadien des NSCLC geprüft. Dies könnte neue Perspektiven eröffnen, wie Dr. Danjouma Cheufou, Klinik für Thoraxchirurgie, Klinikum Würzburg Mitte, ergänzte.
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Medizin

Kindliche akute Erythroleukämie: Genfusion blockiert Ausreifung der Blutzellen

Noch immer ist die Heilung von akuter myeloischer Leukämie eine Herausforderung. Dies gilt vor allem auch für seltene, hochaggressive Formen wie die Erythroleukämie. Um die Biologie dieser seltenen Leukämieform besser zu verstehen, untersuchten Forschende um Prof. Jürg Schwaller vom UKBB eine besondere Veränderung der Gene, die zur Ausbildung exklusiver Fusionsgene und -proteine führt, die sich nur in der kindlichen Form der Erythroleukämie findet. Sie zeigen, dass eine bestimmte Fusion die Ausreifung von Blutzellen blockiert und zusammen mit einer anderen Mutation eine Erythroleukämie auslöst.
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NSCLC

NSCLC: Immuntherapie mit oder ohne Chemo in der Erstlinie?

Die Zulassungserweiterung der Europäischen Kommission für den PD-1-Antikörper Cemiplimab bei Erwachsenen mit einem PD-L1-positiven nichtkleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) ohne eine behandelbare Treibermutation ermöglicht nun die Kombination des Checkpointinhibitors mit einer platinbasierten Chemotherapie in der Erstlinie (1). Indiziert sind sowohl die Mono- als auch die Immunchemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren, für die keine Radiochemotherapie infrage kommt, sowie bei metastasierten Tumoren. Wann eine Monoimmuntherapie und wann eine Kombinationstherapie angewendet wird, erklärten Expert:innen auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).
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NSCLC

Duale Immuntherapie beim metastasierten NSCLC: Bessere Überlebenschancen mit dem POSEIDON-Regime

Für Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IV gibt es eine neue Therapieoption: Durvalumab ist in Kombination mit Tremelimumab und einer platinbasierten Chemotherapie zugelassen für die Erstlinientherapie, wenn der Tumor keine sensitivierenden EGFR- oder ALK- Mutationen aufweist (1). Die Option kommt Lungenkrebs-Expert:innen zufolge vor allem Patient:innen mit einer schlechten Prognose zugute (2).
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