Journal Onkologie

personalisierte Therapie | Beiträge ab Seite 2

Die COVID-19-Pandemie hat überdeutlich gezeigt, dass globale Gesundheitsthemen nicht mehr im nationalen Alleingang gelöst werden können. Bisherige Anstrengungen, in Europa grenzüberschreitend elektronische Gesundheitsdienste zu implementieren, sind jedoch kaum vorangekommen. So wurde die Plattform MyHealth@EU bisher erst in 10 Mitgliedstaaten realisiert (1). Die Schaffung eines europäischen Raums für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, EHDS) soll endlich einen Durchbruch bringen. Im Frühjahr 2022 legte die Europäische Kommission einen entsprechenden Entwurf vor. Ziel des Großprojekts ist es, einen gemeinsamen Standard für die Erhebung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten zu schaffen. Auf der Digital Health Conference (DHC) im November 2022 in Berlin zeigte sich in einer Paneldiskussion, dass hinsichtlich der Umsetzung noch viele Fragen offen sind.
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Medizin

Cellzome – Schnittstelle zwischen Forschung und Pharmaindustrie

„20-10-5 years of innovation, impact collaboration“ war das Motto der Jubiläumsveranstaltung des Biopharma-Unternehmens GSK (GlaxoSmithKline) und seines Tochterunternehmens Cellzome auf dem EMBL-Campus (Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie) in Heidelberg, die eigentlich bereits im Jahr 2020 stattfinden hätte sollen, doch durch die Corona Pandemie auf 2023 verschoben werden musste. Im Rahmen der Veranstaltung wurden gleich 3 Jubiläen gefeiert - 20 Jahre seit der Gründung von Cellzome durch ein Forschungsteam um Dr. Gitte Neubauer, 10 Jahre als 100%ige Tochtergesellschaft von GSK und 5 Jahre erfolgreiche Kooperation der Cellzome Labore mit dem EMBL. Die Wissenschaftler:innen von Cellzome erforschen mit Hilfe modernster Omics-Technologien (Transkriptomik, Proteomik, Metabolomik und Genomik) in Kombination mit künstlicher Intelligenz (KI) und Methoden des maschinellen Lernens die Grundlagen molekularer Veränderungen in Zellen und Geweben. Auf diese Weise entstehen in vitro Forschungsergebnisse, die mit klinischen Studien vergleichbar sind. Mit Hilfe dieser Methoden können so Angriffspunkte in Zellen und Geweben identifiziert werden, die es ermöglichen gezielt wirkende Medikamente zur Bekämpfung von Krankheiten, wie Krebs und Infektionskrankheiten, zu entwickeln.
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Medizin

Versorgungslücken für personalisierte Krebstherapien in Bayern schließen

Am 4. Februar ist Weltkrebstag – einst initiiert von der Union for International Cancer Control (UICC) ruft der Tag weltweit zum Nachdenken, Vorbeugen, Aufklären und Erforschen von Krebserkrankungen auf. Das Motto der 3-jährigen Kampagne lautet seit 2022 „Versorgungslücken schließen“. Versorgungslücken entstehen durch die großen Ungleichheiten in der Krebsversorgung weltweit. Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF) setzt sich dafür ein, dass Krebspatient:innen in Bayern bestmöglich behandelt und betreut werden. Seit Kurzem bietet das BZKF die 1. bayernweit übergreifenden molekularen Tumorboards zur Auswahl der bestmöglichen Krebstherapie und Studienempfehlung für Krebspatient:innen an. Die Vernetzung der bayerischen Universitätsklinika in Augsburg, Erlangen, den 2 Standorten in München, Regensburg und Würzburg ermöglicht eine enge klinikübergreifende Zusammenarbeit und eröffnet mehr bayerischen Patient:innen auch in der Fläche den Zugang zu den neuesten innovativen Krebstherapien und klinischen Studien. Im Rahmen der MOLTB- und ECTU-Boards des BZKF, in denen Expert:innen der unterschiedlichsten Fachrichtungen bayernweit Krebspatient:innen auf individueller Basis diskutieren, werden personalisierte Behandlungsmöglichkeiten, für den ein solches Vorgehen sinnvoll erscheint, geprüft und erörtert.
 
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Medizin

Mika-App: Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung bei Krebs

Sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien erkrankt statistisch gesehen fast jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs. Während die Überlebenschancen bei frühzeitiger Erkennung weltweit gestiegen sind, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie die Versorgung von Krebspatient:innen vor Herausforderungen gestellt. Wartelisten für die Behandlung von Tumorerkrankungen erreichten in Großbritannien im vergangenen Jahr Rekordwerte.
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Mammakarzinom

Global Academy of Women‘s Cancer – München 2022

„Simply the best education you can get“ wurde auf dem 2. internationalen Kongress der Global Academy of Women‘s Cancer geboten. Vom 08. bis 09. Juli 2022 konnte man vor Ort in München und auch digital an multidisziplinären State-of-the-Art-Lectures, Podiumsdiskussionen und Debatten teilnehmen, die um zahlreiche Kasuistiken ergänzt wurden – rund um die Themen Mammakarzinom und gynäkologische Krebs­erkrankungen. Falls Sie nicht dabei sein konnten, haben wir für Sie in unserer Infothek „Global Academy of Women‘s Cancer – München 2022“ die Highlights zusammengefasst.
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Mammakarzinom

Neuigkeiten zur supportiven und komplementären Therapie, zu PRO und zum molekularen Tumorboard

Ohne umfassende supportive Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von therapieinduzierten Nebenwirkungen oder krankheitsbedingten Symptomen ist eine onkologische Therapie heute nicht mehr denkbar und würde von den Patientinnen auch nicht akzeptiert. Mehr und mehr finden auch integrative Konzepte Eingang in Studien und Praxis und werden auf Kongressen berücksichtigt.
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Medizin

Hautkrebspatienten profitieren von neuen dermato-onkologischen Strategien

Nach 3 rundum mit aktuellen Informationen, anregenden Vorträgen und komplexen Diskussionen angefüllten Tagen ging der 31. Deutsche Hautkrebskongress erfolgreich zu Ende. Über 1.000 Teilnehmer verfolgten den hybriden Fachkongress mit dem Fokus auf neuen Strategien in Diagnostik und Therapie beim malignen Melanom und anderen bösartigen Hauttumoren. Es war ein rundum gelungenes dermato-onkologisches Update für Mediziner und das beteiligte Behandlungsteam auf hohem Niveau mit aktuellen klinischen Daten und vielen neuen Erkenntnissen, wie Kongresspräsident Dr. Peter Mohr, Buxtehude, betonte – vor allem für Hautkrebs in fortgeschrittenen Stadien, sowohl des Melanoms als auch epithelialer Hautkrebsarten.
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Medizin

Neue Therapieempfehlungen beim fortgeschrittenen Ovarialkarzinom

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“ aktualisiert. Überarbeitet wurden insbesondere die Kapitel zur systemischen Erstlinientherapie bei fortgeschrittener Erkrankung und zur Nachsorge. Die Leitlinie wird als „Living Guideline“ jährlich aktualisiert.
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NSCLC

NSCLC mit RET-Fusion: Zielgerichtete Therapie mit Selpercatinib

„Beim Lungenkarzinom sind wir in der Pole Position der zielgerichteten Therapien“, sagte Prof. Dr. Wolfgang Schütte, Halle-Dölau, der sich über den unwahrscheinlichen Fortschritt, den es in der letzten Zeit gegeben hat, freute. Mit der Zulassung von Selpercatinib (Retsevmo®) zur Behandlung von Erwachsenen mit fortgeschrittenem RET-fusionspositiven nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), die nach einer Immun- und/oder Platin-basierten Chemotherapie eine systemische Therapie benötigen, steht nun auch für Patienten mit seltenen und bisher schwer behandelbaren molekularen Treibern eine zielgerichtete personalisierte Therapieoption zur Verfügung.
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ZNS-Tumoren

Maligne Astrozytome (WHO-Grad 2-4)

Die Behandlung maligner Astrozytome wird sich ab diesem Jahr etwas komplizierter gestalten. Das liegt daran, dass noch in 2021 eine revidierte WHO-Klassifikation erwartet wird und neue Studiendaten vorliegen. Die Revision der aktuellen WHO-Klassifikation aus dem Jahr 2016 wird auf der bereits erschienenen und überarbeiteten cIMPACT-NOW (Consortium to Inform Molecular and Practical Approaches to CNS Tumor Taxonomy)-Klassifikation (Version 6) basieren und zu einer Neuklassifizierung der Gliome führen (1). Neu wird sicherlich die Diagnose des IDH-mutierten Astrozytoms vom WHO-Grad 4 sein (s.u.) – Tumoren, die vorher zum Teil (aber nicht ausschließlich) als IDH-mutierte Glioblastome diagnostiziert wurden. Die Diagnose Glioblastom wird nur noch bei fehlender IDH-Mutation gestellt. Demgegenüber können bei Erfüllung gewisser Kriterien (s.u.) früher als z.B. diffuses Astrozytom IDH-Wildtyp eingestufte Tumoren nun auch als Glioblastom bezeichnet werden. Ob sich die derzeit gängigen Therapiekonzepte einfach so auf die neuen Entitäten übertragen lassen, ist noch unklar.
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Entitätsübergreifend

Intrakranielle Wirksamkeit der medikamentösen Tumortherapie bei Hirnmetastasen – CME-Test Teil 2

Hirnmetastasen machen den größten Anteil intrakranieller Tumoren beim Erwachsenen aus und sind nicht selten mit beeinträchtigenden neurologischen Begleitsymptomen assoziiert. Häufige Ausgangstumoren sind das Lungenkarzinom, das Mammakarzinom und das maligne Melanom. Nach wie vor definiert das Auftreten einer Hirnmetastasierung einen prognostisch ungünstigen Umstand. Die meisten in das Gehirn metastasierende Tumoren sind wenig sensibel für klassische Chemotherapeutika. In den letzten Jahren sind Patient:innen mit Hirnmetastasen zunehmend in randomisierten, kontrollierten Studien untersucht worden, sodass inzwischen verschiedene molekular zielgerichtete sowie immuntherapeutische Behandlungsmöglichkeiten verfügbar sind. Durch den Einsatz solcher personalisierter Therapien kann eine verbesserte Tumorkontrolle mit verlängerten Überlebenszeiten erreicht werden.
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News

Blutkrebs-Studie: „Mächtige Zwerge“ gegen bösartige Zellen

Eine internationale Studie des Universitätsklinikums Ulm zur Akuten Lymphoblastischen Leukämie hat nachgewiesen, dass bestimmte Mikro-RNAs (miRs) die Vermehrung von Blutkrebszellen hemmen. Die Wissenschaftler der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin konnten dabei zeigen, dass diese Mikro-RNAs spezielle Zellzyklusregulatoren abschalten und so die Zellteilung der Leukämiezellen stören. Außerdem fanden die Forschenden molekulargenetische Besonderheiten, die mit besonders schweren Krankheitsverläufen einhergingen. Die Ergebnisse können helfen, Prognose-Marker für den Krankheitsverlauf sowie neuartige Therapie-Optionen zu entwickeln.
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News

Spezielle Fachphysiotherapie für Krebspatienten am UKR

Die Versorgung von Krebspatienten vor, während und nach einer medizinischen Behandlung, wie etwa einer Stammzelltransplantation, stellt besondere Herausforderungen an alle Beteiligten. Mediziner, Pflegende, den Patienten selbst und auch an die Physiotherapeuten, die für vorbereitende Maßnahmen oder Rehabilitationsmaßnahmen zuständig sind. Um diese Versorgung noch weiter zu verbessern, bietet Sebastian Meier, Universitätsklinikum Regensburg (UKR), eine deutschlandweit einzigartige spezielle Fachweiterbildung im Bereich Onkologische Fachphysiotherapie an.
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News

Krebsinformationsdienst veröffentlicht Broschüre für Patienten

Jede Phase einer Krebserkrankung ist von ihren eigenen Herausforderungen geprägt: vom Schock der Diagnose und der teilweise belastenden Behandlung, von der Rehabilitation, der Nachsorge und der oft schwierigen Rückkehr in den Alltag. Mit der neuen Broschüre „Ihr Weg durch die Krebserkrankung“ bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums Antworten auf Fragen, die fast alle Menschen mit Krebs und auch ihre Angehörigen beschäftigen 
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Mammakarzinom

Maschinelles Lernen und digitale Pathologie

Die Krebsdiagnostik steht vor immensen Herausforderungen. Vor dem Hintergrund der weltweit stark steigenden Zahl von Krebserkrankungen muss die Pathologie bei gleichbleibenden oder sogar abnehmenden Kapazitäten immer mehr Diagnosen erstellen. Die Digitalisierung der Krebsdiagnostik spielt in dieser Frage eine entscheidende Rolle. Sie kann in einer Reihe von Vereinfachungen und Verbesserungen enorme Vorteile für die onkologische Therapie bieten: Mit der Digitalisierung werden eine effizientere Logistik in der Fallverteilung und der Einsatz von Telemedizin möglich. Nicht zuletzt die SARS-CoV-2-Pandemie hat gezeigt, was hierfür nicht nur möglich, sondern notwendig ist. Der noch größere Nutzen der digitalen Pathologie liegt aber in der diagnostischen Unterstützung des menschlichen Experten durch den Computer. Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) und insbesondere des Maschinellen Lernens (ML) haben das Potenzial, Experten in der onkologischen Diagnostik nicht nur erheblich zu unterstützen, sondern auf dem Weg zur Präzisionsmedizin ein entscheidendes Werkzeug zu sein.
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Diagnostik

„Zielgerichtete Molekulardiagnostik umfasst Therapie, Prävention und Diagnosesicherung“

Prof. Dr. Carsten Bokemeyer hat sich als Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) bereits Anfang 2019 angesichts des demographischen Wandels dafür ausgesprochen, die zu erwartende hohe Anzahl von Krebserkrankungen sowie die im gleichen Zusammenhang zu erwartenden Komorbiditäten gerade bei den zunehmend älteren Krebspatienten in den Blick zu nehmen. Parallel zu dem prognostizierten Anstieg der Krebs­erkrankungen werden ab 2025 verstärkt viele Onkologen und Palliativmediziner in den Ruhestand gehen, was die Versorgungslage weiter verschärfen kann. Gleichzeitig entwickelt sich die innovative Krebstherapie in rasanter Geschwindigkeit weiter und wird zunehmend individualisierter. Um das beste Therapiekonzept für den einzelnen Patienten auswählen zu können, muss neben der Standard- auch die Molekulardiagnostik für viele Tumorerkrankungen in den klinischen Alltag integriert werden. Ein wichtiger Baustein in der Umsetzung dieser Herangehensweise ist das interdisziplinäre, überregionale und zunehmend digitale Tumorboard. Im Gespräch mit JOURNAL ONKOLOGIE geht Prof. Bokemeyer auf den gegenwärtigen Stand personalisierter Medizin und aktuelle Herausforderungen ein.
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